Frontzeck soll Trainer bleiben - Bader kommt
Kind: "Spiele machen bislang wenig Hoffnung"

Fünf Niederlagen in Folge, nur ein Sieg aus den letzten zwölf Heimspielen. Bei Hannover 96 herrscht nach nur sechs Spieltagen Alarmstimmung. Noch spricht Klub-Boss Martin Kind Trainer Michael Frontzeck das Vertrauen aus und kritisiert stattdessen die jüngste Personalpolitik. Schon bald aber könnte auf Kind und den offenkundig designierten neuen Geschäftsführer Martin Bader aber reichlich Arbeit zukommen.


"Bauchschmerzen habe ich, Sorgen mache ich mir auch. Wir haben von 18 möglichen Punkten einen. Das ist der derzeitige Leistungsstand", analysierte der Hannover-Boss nach der 1:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart. Dennoch werde Michael Frontzeck aber auch am Samstag beim Derby in Wolfsburg erneut auf der Bank sitzen, denn der Trainer genieße weiterhin "Vertrauen".

Denn Kind sieht die Probleme eher in der Leistungsfähigkeit des Kaders. So hätten "vermeidbare individuelle Fehler" bei den Gegentoren die eigenen Schwächen aufgezeigt. Die deutlichste Kritik übte Kind dabei an den Spielerverpflichtungen des Sommers: "Wie man sicher erkennen kann, ist, dass sich die Argumente, die zu den Entscheidungen geführt haben aufgrund der Profile, sich nicht bestätigt haben", macht Kind seine Meinung zu den noch von Dirk Dufner vorgenommenen Personalentscheidungen deutlich. "Auf der Basis, die wir bisher gesehen haben, ist die Leistungsstruktur nicht ausreichend. Die Spiele machen bislang wenig Hoffnung", legte Kind nach.


Zumindest ein wenig Fett weg bekam aber auch noch Coach Frontzeck. So antwortete Kind auf Nachfrage, wie er dessen Verzicht auf weitere Verstärkungen Ende August bewerte: "Das will ich jetzt nicht kommentieren. Die Empfehlung war, noch Spieler zu verpflichten, aber das Vertrauen zu unseren Spielern war da. Ob das klug und richtig war, kann man sicherlich diskutieren."

Ansonsten will Kind indes zumindest kurzfristig mit Frontzeck weiterarbeiten und übt sich in den bekannten Durchhalteparolen. "Wir müssen Ruhe bewahren und Ergebnisse liefern, das ist ja klar." Immerhin: über das Thema Klassenerhalt macht sich Kind noch keine Gedanken. Allerdings liege die Gefahr aktuell natürlich darin, "dass der Abstand zu den anderen Klubs größer wird".

Die Leistungsstruktur ist bislang nicht ausreichend.
Martin Kind



Mit von der Partie im Diskussions- und Entscheidungsfindungsprozess bei den Niedersachsen wird wohl schon bald auch Martin Bader sein. Das bestätigte Kind am Rande des Mittwochsspiels. Der bisherige Vorstand Sport des 1. FC Nürnberg soll neuer Geschäftsführer der 96er werden und könnte daher bei der Suche nach einem neuen Sportdirektor bereits maßgeblich eingebunden sein. Allein, vor der Winterpause werden sich auch für diesen kaum Möglichkeiten bieten, die Mannschaft zu verstärken, sollten sich Kinds Befürchtungen bezüglich der Leistungsstärke seines Klubs weiterhin bestätigen.


Quelle: www.kicker.de