09.05.2015

Gegen Werder zeigten die Roten einen couragierten Auftritt, konnten sich aber wiederholt nicht belohnen. Die Enttäuschung bei Edgar Prib war groß, die Leistung macht jedoch Mut. Die Stimmen zum Spiel!



96-Torhüter Ron-Robert Zieler: "Die Mannschaft hat heute wieder eine gute Leistung gezeigt, gerade in der ersten Hälfte. Hätten wir das zweite Tor gemacht, hätten wir etwas mehr Ruhe gehabt. So bestand immer die Möglichkeit, den Ausgleich zu kassieren - so wie es dann auch in der zweiten Hälfte passiert ist. Das ist extrem bitter. Ich hätte mich natürlich auch gefreut, einmal zu Null zu spielen. Es ist irgendwie auch wichtig zu sehen, dass die Mannschaft lebt und funktioniert, aber heute hätten wir natürlich zwei Punkte mehr benötigt, um ein bisschen mehr Ruhe zu haben und wenigstens einmal ein bisschen durchzuschnaufen. Das ist uns nicht gelungen und jetzt müssen wir weiterkämpfen bis zum Ende und alles für den Klassenerhalt tun. Die Mannschaft muss jetzt weiter an sich glauben und das werden wir - das verspreche ich. Wir werden alles dafür tun, um die nötigen Punkte einzufahren."

96-Sportdirektor Dirk Dufner: "In der zweiten Hälfte sind wir mehr unter Druck gekommen, als wir das wollten - nicht, dass Bremen viele Torchancen hatte, aber wir hätten den ein oder anderen Konter mehr fahren wollen, das ist uns nicht ganz so gut gelungen. Trotzdem waren wir noch stabil und haben dann aus einer vermeidbaren Standard-Situation den Gegentreffer bekommen. Ich habe jetzt nicht mitgerechnet, wie viele Chancen Werder sonst noch hatte, aber ansonsten haben wir nicht viel zugelassen. Es ist halt wieder nur ein Punkt - aber uns muss es gelingen, das sofort wieder aus dem Pelz zu schütteln. Wir müssen positiv bleiben - und ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft das von sich heraus auch tut. Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte sehr viel investiert. Die Bremer wollten dann nach der Pause auch offensiver agieren, das hat man auch durch die Wechsel gesehen. Wichtig ist im richtigen Moment, wenn man die Chancen hat, die Tore zu machen - das ist uns nicht zu hundert Prozent gelungen. Die Mannschaft hat die Fähigkeit wieder aufzustehen und ich bin mir ganz sicher, dass wir mit allem, was wir haben, in dieses Auswärtsspiel in Augsburg gehen. Selbst, wenn wir dort gewinnen sollten, haben wir gegen Freiburg ein Endspiel. Wir müssen uns jetzt nicht die gefährliche Situation vor Augen führen, sondern einfach diesen totalen Willen haben, dass wir diejenigen sind, die es schaffen."

Werder-Torschütze Zlatko Junuzovic: "In der ersten Halbzeit hat Hannover uns an die Wand gespielt. Wir müssen es uns ankreiden lassen, dass wir da neben den Füßen standen. Hannover hat Fußball gespielt und wir sind nie richtig ins Spiel gekommen – hatten keine Idee, wie wir in die Partie kommen sollen. Wir hatten einen ganz schlechten Start ins Spiel, haben aber noch ein bisschen reingefunden. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass wir den gleichen Druck haben wie Hannover. Wenn du wie Hannover unter diesem Druck oder - übertrieben gesagt - unter dieser Angst spielst, legst Du Dich ins Zeug und denkst über gar nichts nach. Du legst einfach los und schaust, dass irgendwie das Beste dabei rauskommt. Dazu spielst Du vor Heimpublikum, das super unterstützt hat und da gibst Du automatisch Gas. Wir wissen, dass das nicht unsere beste Leistung war, aber die Qualität der Mannschaft spricht dafür, dass wir immer wieder zurückkommen."

Werder-Manager Thomas Eichin: "Die erste Halbzeit war die schlechteste, die wir in der ganzen Saison gespielt haben. Ich weiß gar nicht, ob Viktor Skripnik genug Zeit hatte, um alles aufzuzählen, was wir falsch gemacht haben und hätten besser machen müssen. Die erste Halbzeit müssen wir also komplett streichen, die war enorm schlecht. In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht und das ist das Plus, was wir haben: Dass wir trotz schlechter Leistung am Anfang Mittel und Wege finden, trotzdem einen Punkt mitzunehmen. Hannover hat es gut gemacht – sie waren extrem griffig, aggressiv und laufstark. Man hat gemerkt, wovon wir immer sprechen: Wenn Du das Messer am Hals hast, wird jeder Grashalm umgepflügt. Damit sind wir phasenweise überhaupt nicht zurechtgekommen und waren mutlos. Hannover hat das richtig gut gemacht – es ist in der Situation, in der sie sich befinden, nicht selbstverständlich – aggressiv zu sein und trotzdem zu versuchen, Fußball zu spielen."


Quelle: www.hannover96.de