09/22/2015 / Vorbericht
Punkte her im Kellerduell!

Mit einer historisch außergewöhnlichen Konstellation wartet in diesem Jahr das Traditionsduell zwischen den Roten und dem VfB Stuttgart auf (Mittwoch ab 20 Uhr im LIVETICKER). Beide Teams erlebten einen extrem schlechten Saisonstart, nun muss im direkten Duell die Frage beantwortet werden, wer ein wenig durchatmen kann und wer weiterhin sieglos bleibt .

Sportliche Katerstimmung hüben wie drüben
Sportliche Katerstimmung herrscht zurzeit in beiden Landeshauptstädten. Sowohl Hannover 96 als auch der VfB Stuttgart sind nach fünf Spieltagen noch sieglos und befinden sich bereits wieder in jenen tabellarischen Gefilden, die sie sich nach der nervenzerreißenden Abstiegskampf in der letzten Saison eigentlich nicht mehr betreten wollten. Während die Frontzeck-Elf immerhin ein Pünktchen zum Auftakt in Darmstadt sammeln konnte, wartet das Team Alexander Zornigers immer noch komplett auf ein Erfolgserlebnis.

Bilanz spricht für 96
Somit könnte das Flutlichtspiel in der HDI Arena trotz des frühen Saisonzeitpunkts zu einer echten Nervenschlacht werden. Um nicht frühzeitig den Anschluss ans Mittelfeld zu verlieren, kann das Motto für beide Kontrahenten nur heißen: Auf zum ersten Saisonsieg! Zumindest statistisch spricht nicht wenig für die 96er. Seit 2006 haben die Roten im heimischen Rund nicht mehr verloren gegen die Schwaben: Ein Blick auf die damaligen Torschützen (Rosenthal, Hitzlsperger und Gomez) lässt erahnen, dass es sich dabei zeitlich um eine gefühlte Fußballewigkeit handelt. Zudem konnte 96 gegen keine andere Mannschaft so viele Bundesligatreffer erzielen wie gegen den VfB (75). Allerdings sprang bei den letzten drei Versuchen zuhause gegen die Süddeutschen auch nicht mehr heraus als jeweils ein Remis – ein solches Endresultat würde am Mittwochabend eigentlich keinem der beiden Teams wirklich nützen. Der letzte Heimdreier gelang 2012 mit einem 4:2.
Langer Ausfall: Pechvogel Edgar Prib verletzte sich wie im vergangenen Jahr früh

Optimismus trotz Verletzungssorgen
96-Coach Michael Frontzeck, 1992 als Spieler Deutscher Meister mit den Schwaben, möchte gegen seinen alten Klub endlich auch seine persönliche Bilanz aufbessern. Neunmal hat er als Trainer den Versuch gestartet, nie gelang dem 51-Jährigen ein Sieg. Das soll und muss sich am Mittwoch ändern! Diese Aufgabe wird durch die aktuellen Verletzungssorgen nicht gerade erleichtert: Nachdem sich zunächst Edgar Prib mit einer Syndesmose-Teilruptur langfristig abmelden musste, erwischte es kurz danach auch noch Neuzugang Charlison Benschop. Der Holländer muss aufgrund eines Faserrisses an den Adduktoren passen. "Wir werden Möglichkeiten finden, das zu kompensieren", vertraut Michael Frontzeck seinem Kader. Immerhin könnte Manuel Schmiedebach (zuletzt Knieprobleme) zumindest wieder in den Kader zurückkehren. Auf Seiten der Gäste ist die personelle Situation entspannter. Abgesehen von Keeper Mitch Langerak kann Alexander Zorniger auf alle Leistungsträger zurückgreifen.



Starke VfB-Offensive hakt
Besonders in der Offensive gelten die Stuttgarter als wesentlich stärker besetzt, als es die derzeitige Tabellensituation aussagt. Auch Frontzeck bescheinigt den bislang so erfolglosen Maxims, Didavis, Ginczeks, Kostics und Harniks eine "unglaubliche Qualität" und hofft gleichzeitig, "dass sie erst am Wochenende mit dem Toreschießen beginnen". Den Weg ins gegnerische Netz soll der Ball der Roten dagegen am Mittwoch mindestens einmal finden. Dass dieser Plan zu einem langen Geduldsspiel werden könnte, muss dabei einkalkuliert werden. Frontzeck baut dabei auch auf den Support der eigenen Fans, die das Team in dieser Saison zuhause und auswärts bisher mit allem Einsatz und allen Kräften "fantastisch unterstützt" haben. "Wir gehen gerade durch eine harte Schule, aber da müssen wir durch", weiß der 96-Cheftrainer. "Wichtig ist, dass die Mannschaft den Kopf hochhält – und das macht sie!" Ganz Hannover drückt fest die Daumen, dass jeder einzelne 96-Spieler auf dem Rasen nach 90 Minuten weiterhin den Kopf hochhält – vor Freude, Stolz und Erleichterung, endlich den ersten Dreier der Spielzeit eingefahren zu haben…
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So könnten beide Teams spielen:

Hannover 96: Zieler – Sakai, Marcelo, Schulz, Albornoz – Sané, Sorg, Andreasen, Kiyotake, Karaman (Klaus) – Sobiech (Erdinc)

VfB Stuttgart: Tyton – Klein, Sunjic, Baumgartl, Insua – Serey Dié, Gentner, Didavi, Kostic – Werner, Ginczek

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)