Hannover: "Wir dürfen am Ende nichts bereuen"
Kiyotake mit Samurai-Mentalität

Zum Hoffnungsträger auserkoren, will Hannovers japanischer Spielmacher bis zuletzt darum kämpfen, mit seiner Mannschaft in der Bundesliga zu bleiben. Die Situation empfindet er nicht als Druck, sie motiviert ihn eher zusätzlich.


Das erfrischende Lächeln passt eigentlich so gar nicht in das Hannover dieser Tage. Hiroshi Kiyotake trägt es zur Schau, und es ist nicht aufgesetzt, sondern spiegelt lediglich jenen Optimismus wieder, mit dem der Japaner nach seiner überstandenen Fußverletzung bei den Niedersachsen endlich wieder eingreift. Ob diesmal in Stuttgart sogar erstmals wieder von Beginn an? "Nur ein bisschen müde" sei er nach seinem ersten Teileinsatz beim 0:1 am Sonntag gegen Augsburg gewesen. "Aber eigentlich fühle ich mich ganz okay. Alles Weitere entscheidet der Trainer, wir werden sehen."

Vielleicht kommt es im 96-Mittelfeld gegen die Schwaben zu einer neuen asiatischen Achse. Im Training in dieser Woche probte Kiyotake als Zehner zusammen mit Landsmann Hotaru Yamaguchi auf der defensiven Mittelfeldposition. "Mit Hotaru ist es sehr angenehm", so Kiyotake. "Er kann auf seiner Position viele Bälle abfangen, steht immer im Blickkontakt mit mir."
Kiyotake und die Zuversicht

Die Lage am Tabellenende nennt aber auch Kiyotake "absolut schwierig". Aufgeben sei jedoch die schlechteste Option. Stattdessen legt der 26-Jährige eine echte Samurai-Kämpfermentalität an den Tag. "Eines ist ganz wichtig: Wir müssen weiter so agieren und dürfen am Ende nichts bereuen. Auch wenn die Ergebnisse nicht stimmen, müssen wir weiterhin alles geben. Dann wird man sehen."

Ich freue mich auf jedes Spiel, bin voller Tatendrang und werde durch die Situation eher angespornt.
Hiroshi Kiyotake



Als Druck empfindet er die Umstände als Schlusslicht in der Liga nicht. "Ich freue mich auf jedes Spiel, bin voller Tatendrang und werde durch die Situation eher angespornt." Auch an einen drohenden Abstieg und einen dann womöglich im Sommer anstehenden Wechsel denkt der Nationalspieler mit Vertrag bis 2018 in Hannover nicht. "In den letzten drei Jahren ist mir bewusst geworden: Wenn ich zu sehr in die Zukunft schaue, kann ich mich nicht auf das Jetzt und die jeweiligen Spiele konzentrieren."

Der Hoffnung der vielen 96-Fans will der zum Hoffnungsträger auserkorene Spieler aber unter allen Umständen Nahrung geben: "Wir müssen zeigen, dass wir weiterkämpfen bis zum Schluss. Ich glaube noch immer an den Klassenerhalt, das kann ich sagen."


Quelle: www.kicker.de