24.02.2016 | 14:38 Uhr
Abstiegskampf
Hannovers 96: Ohrfeige vom Tourismuschef
Hannover 96 kämpft um den Klassenerhalt - aber kämpft die Stadt mit? Die CDU fordert von der Verwaltung mehr Engagement. Dass sie damit Erfolg haben wird, ist zweifelhaft: Zumindest vom Tourismuschef gibt es ein vernichtendes Zeugnis für den Verein.

Hannover. Gefragt nach einer städtischen Kampagne für den 96-Klassenerhalt antwortet Hannovers Tourismuschef Hans Nolte der NP: „Eine Kampagne macht nur Sinn, wenn alle mitziehen, sich die Hand geben – und das Produkt stimmt. Das stimmt nach meiner Auffassung aber nicht.“ Spieler und Verein müssten endlich in die Offensive gehen, mit Fans und Medien sprechen, und nicht permanent Pressesprecher oder das Management reden lassen. „Jeder muss bei 96 sagen, wir schaffen das. Sonst ist es nur ein bedrucktes Papier, aber keine Kampagne.“

Die CDU hat vor allem den wirtschaftlichen Schaden eines möglichen Abstiegs für die ganze Stadt im Blick. Sie regen daher ein "verstärktes Engagement der Stadtführung für den Klassenerhalt" an.

"Ein Abstieg von Hannover 96 würde die ganze Stadt wirtschaftlich treffen – Negative Auswirkungen für Stadthaushalt, Image und Tourismus", so Maximilian Oppelt. Der Parteivize fordert eine "Kampagne der Stadt, die Fans und Unterstützer motiviert und zu einem Wir-Gefühl im Kampf gegen den Abstieg ermuntert." In der Verantwortung dafür sieht Oppelt die Hannover Marketing und Tourismus (HMTG) und den Verein selbst. Oberbürgermeister Stefan Schostok und Wirtschaftsdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette wirft er vor, "nur auf der Kuchentribüne" zu sitzen.

Laut Oppelt würde der Abstieg den städtischen Haushalt mit insgesamt 2,55 Millionen Euro belasten. Hinzu käme der Imageverlust für die Stadt sowie Verluste für Hotellerie und Gastronomie durch das Wegbleiben von Tagesgästen.


Quelle: www.neuepresse.de