96 mit nur einem Punkt aus sechs Spielen | Chaos-Tage in Hannover
Kind will Frontzeck nicht feuern, traut ihm aber auch nicht die Wende zu

Alarmstufe Rot bei Hannover 96. Nach mehr als sieben Jahren ist 96 wieder Letzter in der Bundesliga...

Das 1:3 gegen Stuttgart war die fünfte Pleite in Folge. Trainer Michael Frontzeck (51) steht vor dem Aus. Mit Mirko Slomka (48) wird schon ein heißer Nachfolger-Kandidat gehandelt.

Boss Martin Kind (71) erneuerte zwar fürs Wolfsburg-Spiel die Jobgarantie für Frontzeck, rückte gleichzeitig aber von ihm ab.

Kind: „Die Leistungsstruktur ist nicht ausreichend. Die Spiele geben sehr wenig Hoffnung.“ Im Klartext: Kind traut Frontzeck die Wende nicht mehr zu.

Chaos-Tage in Hannover.

Erstmals gab es im Stadion „Frontzeck raus“-Rufe. Die größte Wut der Fans richtete sich aber gegen den Klubchef („Kind muss weg“). Der 96-Boss musste Mittwochabend sogar durch einen Seiteneingang flüchten, um einigen aufgebrachten Anhängern auszuweichen.

Kind übernimmt die Verantwortung für das Chaos. Gab er in einem NDR-Interview selbst zu: „Es gibt etliche Fehler. Inwieweit ich die alle selbst zu verantworten habe, ist zu diskutieren. Aber ich trage die Gesamtverantwortung.“


Die Gründe fürs Chaos:

► Ex-Manager Dirk Dufner (47) bekam monatelang keine Rückendeckung. Nur weil Kind keinen Nachfolger fand, durfte Dufner bleiben – und sogar die neue Mannschaft zusammenstellen. Obwohl angeblich bereits im Mai die Trennung Ende August vereinbart war!

► Bei der Vertragsverlängerung von 5-Spiele-Retter Frontzeck zögerte Kind tagelang, verhandelte sogar mit anderen Kandidaten (u.a. Thorsten Fink/jetzt Austria Wien). Sah nicht nach einer Entscheidung aus Überzeugung aus.

► Kind (und Dufner) wollten die Mannschaft weiter verstärken, Frontzeck lehnte ab – und der Boss gab nach. Kind: „Es war die Empfehlung, noch Spieler zu verpflichten. Ob das klug und richtig war, es nicht zu tun, ist zu diskutieren.“


Immerhin: Am Donnerstag wurde das Chaos ein bisschen kleiner. Martin Bader (47) wird neuer Geschäftsführer, beginnt seinen Job bei 96 am 1. Oktober.

Offiziell sucht Bader zuerst einen neuen Sportdirektor. Top-Kandidaten sind Oliver Kreuzer (49) und Rouven Schröder (39). Baders erste Aufgabe könnte aber sein, den Trainer zu entlassen...


Quelle: www.bild.de