Hannover: Lichte-Entscheidung diese Woche
Benschop wieder verletzt, Kiyotake da

Bei aller Problematik im sportlichen Bereich: An geballter Routine und Erfahrung seines neuen Trainerteams ist Hannover 96 kaum zu überbieten. Chefcoach Thomas Schaaf freut das natürlich, sorgen muss er sich aber um einen wieder verletzten Spieler machen.


Sie gelten als seine rechte und linke Hand. Und obwohl einige Bedenken formulierten, das Trio könnte nach all der gemeinsamen Zeit in Bremen und Frankfurt zu eingefahren, ja verbraucht sein, lobt Thomas Schaaf seine langjährigen Assistenten Matthias Hönerbach und Wolfgang Rolff in höchsten Tönen. Gemeinsam erfinde man sich immer wieder neu. "Es wäre schlecht, wenn wir als Trainer immer nach Schema F weitermachen würden. Wir diskutieren sehr oft was wir machen, wie wir es machen und wer es macht", so Schaaf. Mit seinen 54 Jahren steht er vom Alter her in der Mitte des "Veteranen-Trainerteams", das in dieser Hinsicht vom 56-jährigen Wolfgang Rolff angeführt wird. Matthias Hönerbach ist mit 53 der Jüngste - jedenfalls unter den neu in Hannover eingestiegenen.

Geballte Bundesligaerfahrung

Denn während in dieser Woche die Entscheidung fallen soll, ob Ex-Co-Trainer Jan-Moritz Lichte 96 verlässt und einen Posten im Nachwuchsleistungszentrum annimmt, verblieb aus Michael Frontzecks altem Trainerstab nur Christoph Dabrowski bei den 96-Profis - mit gerade einmal 37 Jahren, aber auch einer Erfahrung von 273 Bundesligaspielen als Aktiver für Bremen, Arminia Bielefeld, Hannover und Bochum. Die 202 Spiele Hönerbachs (für Köln und Saarbrücken), 262 Schaafs (Bremen) und sogar 356 Partien Rolffs (HSV, Leverkusen, Uerdingen, Karlsruhe, Köln) hinzugerechnet, ergibt sich die geballte Routine von zusammen 1093 Partien in der höchsten Spielklasse!

"Jetzt in Hannover hat es zudem den Riesenvorteil, dass wir eingespielt sind", liefert Schaaf weitere Argumente für seine personelle Zusammenstellung auf der Kommandobrücke. "Wenn ich jetzt auch noch den Kollegen erklären müsste, wie wir es anpacken wollen, würde viel Energie verloren gehen. So aber kann ich sagen: Wir machen das und das - und es funktioniert. Wir können sofort in die Umsetzung gehen."
Benschop erneut angeschlagen

Unterdessen gesellte sich im Kader mit Charlison Benschop ein Spieler erneut zu den Angeschlagenen. Der Stürmer, der gerade am vergangenen Mittwoch im Trainingslager in Belek beim Test gegen den iranischen Erstligisten Gostaresh Foolad FC (2:0) sein Comeback gefeiert hatte, pausiert seit diesem Samstag wegen wieder aufgetretener Kniebeschwerden. Dagegen weilt Hiroshi Kiyotake wieder in Hannover. Der Japaner, der an einem Zehenbruch oberhalb des im Sommer gebrochenen Mittelfußes leidet, war aus privaten Gründen lange Zeit in der Heimat geblieben. Seit Donnerstag nun befindet er sich in Hannover im Lauftraining und hofft, seinem abstiegsbedrohten Team in etwa einem Monat zur Verfügung zu stehen.


Quelle: www.kicker.de