Hannover: Heimsieg erleichtert Gespräche mit Neuzugängen
Bader: "Wir müssen defensiv denken"

Die Erleichterung nach dem Heimsieg gegen Aufsteiger Ingolstadt war überall förmlich greifbar. Hannovers Geschäftsführer Sport Martin Bader zieht aus dem überzeugenden 4:0 auch Vorteile für Gespräche mit potenziellen Winter-Verstärkungen.


Im Grunde verläuft die Entwicklung der Mannschaft für ihn seit Ende September recht linear. "Ich bin seit dem Wolfsburg-Spiel da und empfand die Spiele immer so, dass die Mannschaft nicht auseinandergebrochen ist wie zuvor in Augsburg oder in Mainz", bewertet Martin Bader den Trend des Teams insgesamt erfreulich, oder wörtlich: "Konstant mit positiven und negativen Ausschlägen."

Eines ist Bader bei der Betrachtung seiner Spieler besonders wichtig: "Man hat gesehen, dass sie an Grenzen stoßen, aber dass sie auch immer wieder Grenzen verschieben können." Direkt nach dem ordentlichen, doch letztlich verlorenen Gladbach-Spiel (1:2) sei es Trainer Michael Frontzeck und seinen Schützlingen sofort gelungen, sich mit dem richtigen Plan auf Ingolstadt einzustellen, würdigt Bader: "Sie haben klipp und klar gesagt, sie wollen es am Anfang etwas anders machen. Nämlich draufgehen. Und dann kriegst du so eine Standardsituation." Dieser, einer Ecke von Miiko Albornoz, folgte bereits nach fünf Minuten die 1:0-Führung durch Verteidiger Marcelo - der Auftakt für einen erfreulichen Fußballnachmittag war geschafft.

Man hat gesehen, dass sie an Grenzen stoßen, aber dass sie auch immer wieder Grenzen verschieben können.
Martin Bader, Geschäftsführer Sport Hannover 96



"Wenn wir hektisch und unruhig werden, wird es schwer. Jeder weiß, worum es geht. Wir müssen uns auf unsere eigenen Stärken berufen", hatte Bader bereits im Vorfeld gefordert. Jetzt dürfe man nach einem klaren Sieg nicht überschwänglich werden. "Du willst ja als Verantwortlicher und Trainer auch authentisch bleiben. Da kannst du nach so einem 4:0 nicht alles über Bord werfen und sagen, jetzt machen wir alles anders." Der Weg bleibe genau der, den man in Hannover schon länger beschritten habe. "Wir wissen, dass es bis zum Winter und wahrscheinlich noch sehr lange weiter nur darum geht, nach unten zu schauen. Zu gucken, wie die Abstände sind. Und das nächste Spiel so vorzubereiten, dass du wieder etwas mitnimmst."
Gespräche mit Neuzugängen beinhalten die 2. Liga

Wenn die Mannschaft den eingeschlagenen Kurs in den folgenden Auswärtsspielen auf Schalke und in Hoffenheim beibehalten kann, zieht auch Bader seine Vorteile, nämlich für die Gespräche mit potenziellen Winter-Verstärkungen, bei denen er mit offenen Karten spiele: "Du sprichst mit Spielern, die natürlich auch im Kopf haben müssen, dass es in die 2. Liga geht. Es ist ja auch nicht verwerflich, auch über Zweitligaverträge zu sprechen. Wenn das ein Spieler gedanklich nicht mitgehen möchte, dann müssen wir uns im April oder Mai wieder hinsetzen."

Der gute Auftritt gegen Ingolstadt helfe ihm selbstverständlich, den Arbeitsplatz Hannover attraktiv darzustellen, sagt Bader. "Wenn ich in den nächsten Tagen wieder mit Spielern spreche, kann ich darauf aufbauen und sagen, du kommst in ein intaktes Umfeld und eine intakte Mannschaft."

Eine Mannschaft, die weiter am Limit arbeiten muss, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, die aber zuletzt Selbstbewusstsein und Rückenwind spürte. Bader: "Man kann ein bisschen nach vorne denken, ohne das, was uns in den letzten Wochen immer ausgezeichnet hat, zu vernachlässigen: Die Defensive. Das wird auch die nächsten Wochen und Monate unser Grundgerüst sein. Wir müssen defensiv denken."


Quelle: www.kicker.de