HANNOVERS NEUER CO-TRAINER IST AUFSTIEGS-EXPERTE
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GELLHAUS „Wir brauchen Leidenschaft und Herz“

Dreimal schaffte Markus Gellhaus (46) als Co-Trainer den Aufstieg: 2008 mit Gladbach, 2011 mit Augsburg, 2013 mit Hertha. Der vierte soll mit 96 folgen.
Das Interview.
BILD: Herr Gellhaus, willkommen in Hannover. Schon eingelebt?
Gellhaus: „Danke. Ich habe zumindest schon eine Wohnung gefunden und freue mich jetzt auf die neue Aufgabe hier.“
BILD: Bringen Sie Ihre Familie mit?
Gellhaus: „Nein, meine Frau Daniela und mein Sohn Niklas bleiben in Paderborn. Das haben wir immer so gehandhabt. Wir haben da unseren sozialen Mittelpunkt, das wollen wir auch so belassen.“
BILD: Wie klappt die Arbeit mit Daniel Stendel?
Gellhaus: „Ich habe ihn als klar strukturierten Trainer kennengelernt, der eine Idee hat und genau weiß, was er will. Meine Aufgabe ist es, ihn zu unterstützen, ihm zu helfen und ihm viel abzunehmen.“
BILD: Sie waren zuletzt in Paderborn Chef-Trainer, kommen jetzt als Co-Trainer. Warum?
Gellhaus: „Ich habe mich in der Rolle des Co-Trainers schon immer wohlgefühlt und das sehr gerne gemacht. Mir fehlt es an nichts. Ich muss nicht in der ersten Reihe stehen. Ich mache den Job als Zuarbeiter gerne.“
BILD: Hat 96 mit Ihnen das Aufstiegs-Gen geholt?
Gellhaus (lacht): „Wenn es so einfach wäre... Die Aufstiege waren natürlich schöne Zeiten und tolle Erfolge. Aber wir starten hier wieder bei null. Garantien gibt es keine. Ich sehe aber eine große Chance, das in Hannover zu wiederholen.“
BILD: Was ist wichtig, damit es klappt?
Gellhaus: „Unglaublich viele Dinge. Vor der Saison seine Hausaufgaben machen und einen Kader zusammenstellen, der Qualität mitbringt, um aufzusteigen. In der Saison braucht man einen klaren Plan. Ein homogenes Team, das sein Ziel mit Leidenschaft und Herz verfolgt. Ein Team, das den Aufstieg will und das auch ausstrahlt.“
BILD: Ist Hannover 96 stark genug für den Aufstieg?
Gellhaus: „Hier findet ein Umbruch statt. Die neue Mannschaft muss wachsen. Man steigt nicht am dritten Spieltag auf, sondern am letzten. Wir haben jetzt sieben Wochen Vorbereitung mit den Jungs. Dann werden wir sehen, wie weit wir sind.“
BILD: Sie kennen die 2. Liga sehr gut. Was erwartet Hannover 96 da?
Gellhaus: „Der Fußball ist komplett unterschiedlich. 96 wird als Absteiger anders wahrgenommen. Wir werden ständig die Initiative übernehmen, das Spiel machen müssen. Man wird viel in der Hälfte des Gegners stehen und Lösungen finden müssen. Viele Gegner werden sehr defensiv und passiv sein. Und...“
BILD: Ja, bitte...
Gellhaus: „Die Gegner werden 96 immer als Reiz sehen. Für viele werden die Spiele gegen uns die Highlights der Saison. Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass die Begegnungen häufig sehr zäh sein können.“
BILD: Unter dem neuen Stuttgart-Trainer Jos Luhukay haben Sie lange erfolgreich gearbeitet. Ein Vorteil im Aufstiegskampf?
Gellhaus: „Wir haben fast zehn Jahre zusammengearbeitet. Ich kann mir in etwa vorstellen, wie er Fußball spielen möchte (lacht). Aber es wird nicht nur den VfB Stuttgart geben. Viele Teams kämpfen um den Aufstieg. Es wird eine sehr schwere 2. Liga.“


Quelle: www.bild.de