12.04.2016 | 17:02 Uhr
Bundesliga
Hannover 96 will schnelle Trainerlösung
Hannover 96 will auf der Trainerposition schnell handeln und den Kader für die 2. Liga zusammenstellen. Interimscoach Stendel bekommt keine Chance - er soll zum Nachwuchs zurückkehren.

Hannover. Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Hannover 96 wird Interimstrainer Daniel Stendel definitiv nicht über die Saison hinaus für die erste Mannschaft beschäftigen. Selbst wenn der 42-Jährige die letzten fünf Partien gewinnen sollte, wird er in das Nachwuchsleistungszentrum zurückkehren.

Im ersten Spiel unter Stendel bei Hertha BSC hatte die Mannschaft einen Punkt geholt (2:2). "Wir freuen uns, wenn Daniel einen guten Job macht. Aber wir führen vor Saisonende Gespräche und wollen uns nicht bis Mai Zeit lassen", sagte Geschäftsführer Martin Bader am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Empfangs im Neuen Rathaus der Stadt zum 120. Geburtstag von 96. Die Bezüge des eigentlichen U19-Coaches seien bisher noch nicht angepasst worden, Bader will mit Stendel in Ruhe reden: "Das ist eine Selbstverständlichkeit."

Clubchef Martin Kind bestätigte die baldige Verpflichtung eines neuen Übungsleiters, wollte aber keine Namen nennen: "Wir beschäftigen uns mit Trainern, die auf dem Markt sind." Bader soll auf jeden Fall auch bei Abstieg bleiben. "Das ist meine klare Arbeitsplatzbeschreibung. Und wir wollen die Herausforderung mit Hannover 96 annehmen und eine gute Rolle spielen", sagte Bader. Die 2. Liga sei ganz anders, wenn die Infrastruktur von Hannover aber so bleibe, wolle man oben mitspielen und in die Bundesliga zurückkehren.

Einzig der Abschied von Torwart Ron-Robert Zieler steht für die Verantwortlichen des Liga-Schlusslichts fest. "Ein Nationaltorhüter sollte in der ersten Liga spielen", betonte Kind. Je nachdem, was der neue Übungsleiter für Vorstellungen habe, wolle man mit den Profis über die Zukunft reden. "Bis auf drei Spieler haben alle anderen einen Vertrag für die 2. Liga", sagte Kind.

Der Japaner Hiroshi Kiyotake habe eine Ausstiegsklausel, die Arbeitspapiere von Manuel Schmiedebach gelten nur für Liga 1 und die Verträge von Kapitän Christian Schulz und Hiroki Sakai laufen aus. Kind räumte auch Fehler in der turbulenten Vergangenheit ein: "Ein Abstieg ist nicht nur Zufall."

Nach der Entlassung von Trainer Michael Frontzeck konnte auch Thomas Schaaf das Ruder nicht herumreißen. Nach zehn Niederlagen in elf Spielen kam Anfang April die Trennung von Schaaf. "Ein solcher Verein wird gestärkt aus dieser Situation herausgehen", sagte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD). Er habe eine Dauerkarte und hoffe am Freitag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf drei Punkte.


Quelle: www.neuepresse.de