02.12.2015 / Vorbericht
Mit Rückenwind auf Schalke punkten
Am Freitagabend gilt es für Hannover 96, die Euphorie des Ingolstadt-Spiels mit in die Partie gegen die zuletzt etwas schwächelnden Schalker zu nehmen.
Fliegende 96er – Nervöse Schalker
4:0! Das ist das fantastische Ergebnis, welches die Hannoveraner am vergangenen Samstag gegen den FC Ingolstadt erzielten. Besonders in der ersten Hälfte wirkten die Spieler von Chefcoach Michael Frontzeck geradezu beflügelt. Schon nach 25 Minuten führten die Roten mit 3:0 durch die Tore von Marcelo (5.), Leon Andreasen (11.) und Kenan Karaman (24.). Krönen konnte das Spiel Uffe Bech (85.) mit seinem Tor am Ende der zweiten Halbzeit. Mit dem Sieg gegen den FC Ingolstadt setzten die 96er ihre überzeugende Mannschaftsleistung aus dem Gladbach-Spiel fort. Dort konnten die Roten zwar nicht punkten, dafür aber Fans und Kritiker mit einer spielstarken Vorstellung beeindrucken. Am Freitagabend (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) sollen die beiden starken Auftritte auch in Gelsenkirchen in der VELTINS-Arena ihre Fortsetzung finden. Unter Flutlicht will die Frontzeck-Elf gegen den FC Schalke 04 den positiven Aufwärtstrend fortsetzen, um weitere wichtige Punkte in die Winterpause mitzunehmen. Die Königsblauen hingegen reiten momentan nicht gerade auf einer Erfolgswelle. Seit fünf Bundesliga-Partien ist die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter sieglos, zu wenig für ein Team mit Anspruch auf internationale Plätze. Im vergangenen Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen zeigten die Schalker Knappen zwar einen engagierten Auftritt, fuhren am Ende aufgrund ein unglücklichen Eigentores von Sascha Riether allerdings nicht die erhofften drei Punkte ein. Das Unentschieden ließ die Schalker in der Tabelle auf Platz acht abrutschen.
Zieler-Einsatz fraglich – Sakai bleibt zu Hause
Nach dem Kiyotake-Ausfall waren Ceyhun Gülselam in Gladbach und Leon Andreasen gegen den FC Ingolstadt auf die offensive Mittelfeldposition gerückt - beiden attestierte Frontzeck im Nachgang "einen guten Job". Mit dem Duo darf sich der Coach über zwei gute Spielmacher-Optionen für Freitagabend freuen. Die geschlossene Mannschaftsleistung, welche die Roten gegen Ingolstadt auf dem Platz gezeigt haben, gibt dem Trainer nach eigenem Bekunden keinen Anlass, auf vielen Positionen zu rotieren. Die einzigen Sorgen wurden von der medizinischen Abteilung übermittelt: Krankheitsbedingt fehlten unter der Woche Torhüter Ron-Robert Zieler und Abwehrspieler Hiroki Sakai. Während der Japaner für das Spiel gegen den FC Schalke sicher ausfallen wird, sieht Trainer Frontzeck den Einsatz von Weltmeister Zieler als immer noch möglich an und will abwarten, wie sich dessen Gesundheitszustand entwickelt.
Die starke individuelle Klasse der Schalker
Der FC Schalke 04 hat den Newcomer der Saison in seinen Reihen – Leroy Sané! Der erst 19 Jahre alte Stürmer verhalf den Königblauen bereits zu vier Toren und vier Torvorlagen. Als positive Quittung für diese Leistung wurde der Youngster von Bundestrainer Jogi Löw bereits für die Nationalmannschaft nominiert. Aber auch ein anderer S04-Offensivspieler ist in Top-Form: Eric Maxim Choupo-Moting erzielte in den letzten beiden Spielen der Schalker die einzigen beiden Tore und empfahl sich mit seiner Leistung deutlich für die kommende Partie. Freuen werden sich die Königsblauen auf einen Rückkehrer: Johannes Geis wird nach fünf Spielen Sperre gegen Hannover 96 erstmals wieder im Kader stehen. Die Roten dürften auf eine spielerisch sehr starke Mannschaft treffen, deren Angriffe schwer zu verteidigen sind.
Der Druck auf Schalke wächst
Das Ziel der Königsblauen ist klar: Internationale Plätze! Für diesen Vorsatz sind drei Punkte gegen Teams aus der unteren Tabellenregion, wie Hannover 96, Pflicht. Die sieglose Serie der Breitenreiter-Elf in der Liga erhöht zunehmend den Druck auf dessen Mannschaft, auch im internationalen Geschäft lief es vergangene Woche nicht gerade rund für die Schalker. Der Führende der Gruppe K in der Europa League gewann zwar gegen den Gruppenletzten APOEL Nikosia mit 1:0, doch der Sieg wirkte alles andere als souverän. Der Siegesdruck der Schalker könnte zu einer Chance für den Außenseiter werden. Denn Hannover kann abwarten und sich auf ein voraussichtlich offensives Auftreten der Schalker einstellen. Dieses würde den Niedersachsen mutmaßlich in die Karten spielen. Denn die Abwehrkette um Kapitän Christian Schulz zeigte in den letzten Wochen eine herausragend gute Leistung. Zudem hat die Offensiv-Abteilung von 96 gegen Ingolstadt bewiesen, dass sie das Konterspiel beherrscht. Je länger keine Tore fallen, desto nervöser könnten die Schalker werden. Womöglich wäre das die Chance auf vielversprechende Räume in der Schalker Abwehr.
Mit Punkten in die Winterpause
Auf Schalke zu punkten wird sicherlich nicht einfach, wäre aber durchaus wichtig. Schließlich steht das Team aus Hannover mit 14 Punkten noch keinesfalls im gefestigten Mittelfeld der Tabelle. Lediglich vier Punkte trennen die Roten vom Relegationsplatz. In der Winterpause soll personell verstärkt werden, doch bis dahin wäre es von Vorteil, so viel Abstand zum Tabellenkeller zu halten wie möglich. Ein Punkt in Gelsenkirchen und ein Dreier aus dem Spiel gegen Hoffenheim - dann könnten 96 durchaus entspannt in das letzte Spiel der Hinrunde gegen den FC Bayern München gehen.
jw
So könnten sie spielen:
Hannover 96: Zieler (Tschauner) - Sorg, Marcelo, C. Schulz, Albornoz - Schmiedebach, Sané - Bech, Karaman, Prib - A. Sobiech
FC Schalke 04: Fährmann - Riether , Höwedes, J. Matip, Aogo - Goretzka, Höjbjerg (Geis), L. Sané, Choupo-Moting - M. Meyer, Huntelaar
