Hannover 96
Stendels Suche nach der Startelf
Der Konkurrenzkampf bei Hannover 96 spitzt sich zu. Beim Training lassen sich Trends ausmachen, wer zum Auftakt gegen den 1. FC Kaiserslautern spielen wird. Denn wer ein gelbes Leibchen auf dem Übungsplatz trägt, der ist ganz nah dran am Stammplatz.

Hannover. Es sind nur noch zehn Tage bis zum Saisonstart von Hannover 96 in der 2. Fußball-Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern. Die heiße Phase der Vorbereitung hat begonnen und damit auch die Zeit, in der es sich lohnt, beim Training genauer hinzuschauen. Zumindest dann, wenn Farbe ins Spiel kommt. Gelb war Dienstagvormittag sehr gefragt, denn an den gelben Leibchen war zu erkennen, welche Spieler Trainer Daniel Stendel zurzeit für die Startelf auf dem Zettel hat. In den noch verbleibenden Trainingseinheiten bis zum 5. August sowie in den beiden Testspielen gegen Erzgebirge Aue und Norwich City wird sich noch einiges ändern und zurechtruckeln, doch für die meisten Positionen gibt es zumindest einen klaren Favoriten.

Am spannendsten ist momentan der Kampf um den Platz neben Manuel Schmiedebach im zentralen, defensiven Mittelfeld. Beim 3:3 in Halle spielte Iver Fossum an der Seite des mutmaßlichen neuen 96-Kapitäns und machte dabei kaum etwas falsch, ohne sich allerdings groß in Szene zu setzen. Ballsicherheit, ein guter Spielaufbau und immer wieder auch eine Idee für das Offensivspiel: Das sind die Stärken des Norwegers, um die auch Stendel weiß.

Mit Marvin Bakalorz, der vom SC Paderborn zu den „Roten“ wechselte, steht dem 96-Trainer für die Position noch ein ganz anderer Spielertyp zur Verfügung. Der 26-Jährige ist eher der Typ Kämpfer und Abräumer, der sich auch nicht zu schade ist, mit einem robust geführten Zweikampf oder einer Altin-Lala-Gedächtnisgrätsche ein Zeichen zu setzen. Eine Qualität, die Fossum fehlt. Beim Training am Dienstag durfte Bakalorz neben Schmiedebach ran. Wer von beiden in der Startelf stehen wird, wird Stendel auch vom Gegner abhängig machen. Fossum ist die offensivere, Bakalorz die defensiver Variante.

Ob im Angriff noch ein Platz frei wird, hängt davon ab, ob Martin Harnik bis zum Saisonauftakt fit wird. Artur Sobiech und Niclas Füllkrug sind gesetzt, für die rechte Außenseite stehen mit Kenan Karaman und Felix Klaus, der in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck hinterließ, zwei Profis als Ersatz für Harnik bereit. Auch Charlison Benschop spielte sich in den vergangenen Wochen immer näher an die Startelf heran und ist die erste Alternative, wenn es im Sturmzentrum einmal nicht nach Plan laufen sollte. „Ich bin bei Charlies Entwicklung sehr positiv gestimmt, körperlich ist er auf sehr gutem Niveau. Er ist eine Verstärkung in der Offensive“, sagte Stendel.

In der Abwehr läuft es auf eine Viererkette mit Oliver Sorg, Waldemar Anton, Salif Sané und Miiko Albornoz hinaus. Für Edgar Prib, dem Allrounder bei den „Roten“, ist da (noch) kein Platz. Der 26-Jährige ist die Alternative für Albornoz. Auf der rechten Abwehrseite setzt Trainer Stendel auf Sorg, dem ehemaligen Freiburger sitzen aber mit Fynn Arkenberg und Marius Wolf, den Stendel erfolgreich vom Stürmer zum Defensivspieler umfunktioniert hat, zwei Nachwuchsspieler im Nacken, die ungeduldig auf ihre Chance warten.


Quelle: www.haz.de