HANNOVER 96 WILL WIEDER IN DIE BUNDESLIGA
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Stendel wird
zum Ostfriesen-Quälix

Das blaue Seil tanzte durch die Luft. Manuel Schmiedebachs Gesichtszüge verrieten die große Anstrengung. „Höher oder schneller, beides geht nicht“, schimpfte der 96-Kämpfer mit letzter Luft.
Neben ihm schuftete Samuel Radlinger mit der Langhantel. Uffe Bech machte pustend Klimmzüge. Neun Kraft- und Lauf-Stationen hatte Daniel Stendel aufbauen lassen. Wie ein Feldherr stand der Trainer in der Mitte und überwachte die Übungen mit Argusaugen.
Stendel wird zum Ostfriesen-Quälix.

250 Zuschauer, der Großteil Norderney-Urlauber, guckten beim Training zu –und staunten. So anstrengend geht es sonst auf der ostfriesischen Nordsee-Insel nicht zu. Und auch nicht so laut...
Trotz der Windgeräusche sind Stendels Anweisungen in den Trainingseinheiten deutlich zu hören. Wie beim Anschiss für Noah Sarenren und Marius Wolf am ersten Trainingstag (BILD berichtete).
Quälix Stendel will mehr Biss und mehr Präsenz. „Eddi und Baka, ihr habt Zuschauer in eurer Mannschaft. Da müsst ihr was sagen“, schrie er Edgar Prib und Marvin Bakalorz an.

„Motivation schaffen, geil, dass du nachgesetzt hast, sagen. Und nicht so“, wütete er gegen Waldemar Anton, weil der eine gute Aktion von Kenan Karaman nicht gewürdigt hatte.
Stendel quält, er schreit, er fordert. Weil er merkt, dass diese Mannschaft noch nicht in Aufstiegsform ist...?
Freitag könnte aber selbst der Ostfriesen-Quälix ganz weich werden. Läuft die Trainingswoche gut, soll der Nachmittag frei sein. „So ist es angedacht“, bestätigte Stendel. Bis dahin müssen sich Schmiedebach & Co. weiter quälen...


Quelle: www.bild.de