21.05.2015

Das letzte Spiel einer turbulenten 96-Saison hat es in sich – am Samstag (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) trifft Hannover 96 auf den SC Freiburg und somit auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt...

... Schon vorab ist allen Beteiligten im Kellerkampf klar: Es wird ein Herzschlagfinale!

Mit Aufschwung in den Endspurt
Es ist ein echtes Herzschlagfinale: In der aktuellen Saison der 1. Fußball-Bundesliga kämpfen am letzten Spieltag gleich sechs Mannschaften um den Nicht-Abstieg – in der Ligageschichte mussten noch nie so viele Teams zum Saisonabschluss zittern. Mittendrin im Ringen um den Klassenerhalt sind aktuell auch Hannover 96 und der SC Freiburg, die am kommenden Samstag im direkten Duell gegeneinander antreten. Die Roten belegen den 15. Tabellenplatz und haben dementsprechend alles in der eigenen Hand, der SC Freiburg steht ebenfalls "über dem Strich". Das ist eine im "Sechskampf" durchaus komfortable Lage, mit der die 96er gestärkt in die Heimpartie gegen den SC Freiburg gehen können. Für den direkten Klassenerhalt würde den Roten ein eigener Dreier reichen, bei einem Remis dürfte Freiburg feiern. Die Niedersachsen wären dann abhängig von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen – immerhin die Relegation wäre sicher. Eine breite Brust sollte ihnen zudem der zurückliegende 2:1-Sieg beim FC Augsburg geben: Nach 16 sieglosen Spielen holte die Frontzeck-Elf durch eine starke Kampfleistung und zwei wunderschön herausgespielte Tore von Lars Stindl endlich wieder einen Dreier und verschaffte sich somit wichtiges Selbstvertrauen und eine gute Ausgangslage für die letzte Saisonetappe.



Kräfte bündeln in der Klosterpforte
So schön der erste Rückrunden-Sieg auch ist – er hat laut 96-Chefcoach Michael Frontzeck jede Menge Energie gekostet: "Man merkt, dass die Mannschaft viel Kraft gelassen hat. Das war schon teilweise über die Grenze hinaus", sagte der 51-Jährige unter der Woche in einem Pressegespräch. Von Mittwoch bis Freitag bezog die Mannschaft erneut ein Trainingslager in der Klosterpforte Harsewinkel, um am Samstag nach intensiver Vorbereitung wieder mit Vollgas vor heimischem Publikum auftreten zu können. Blickt man auf die Statistik, sollten die Chancen für 96 gut stehen: Im eigenen Stadion gewannen die Niedersachsen vier der sieben Bundesliga-Spiele gegen den SC Freiburg, nur eines ging verloren. Bereits in der Hinrunde erkämpfte sich das Team mit zwei späten Toren zudem einen wichtigen Punkt, Joselu und Leo Bittencourt waren damals die Torschützen. Durchaus interessant ist aber auch die Tatsache, dass Hannover in den vergangenen fünf Spielzeiten immer das letzte Spiel der Saison für sich entscheiden konnte – u.a. mit einem 3:2 gegen den SC Freiburg in der Saison 2013/14. Im Jahre 2009 sicherten sich die Roten zum Saisonfinale durch einen 3:0-Sieg beim direkten Abstiegskonkurrenten Bochum sogar den Klassenerhalt. Wiederholung erwünscht!

Freiburg kommt mit breiter Brust
Wie bereits Hannovers Vorwochen-Gegner Augsburg konnte der SC Freiburg am Samstag den FC Bayern besiegen und damit wertvolle Punkte sammeln, welche die Breisgauer weiter aus dem Tabellenkeller hievten. Bevor die Mannschaft jedoch in Euphorie ausbrechen konnte, machte Torschütze Admir Mehmedi direkt nach dem Südduell klar, dass dieser Dreier nur die halbe Miete bedeutet: "Wir haben unser Ziel, den Klassenerhalt, noch nicht erreicht. Am nächsten Spieltag ist noch alles möglich für uns: Klassenerhalt, Relegation oder Abstieg", analysierte der Freiburger Stürmer die Situation. Seine persönliche Torbilanz gegen die Roten möchte er jedenfalls am Samstag für einen möglichst erfolgreichen Saisonabschluss weiter ausbauen: "Vergangene Saison habe ich beim 2:1-Heimsieg beide Tore geschossen. Ich werde auf jeden Fall auch am letzten Spieltag wieder alles raushauen, um der Mannschaft zu helfen", so die Kampfansage des Schweizers. Freiburg-Coach Christian Streich muss für die Partie indes weiterhin auf seinen Verteidiger Oliver Sorg verzichten, der wegen einer anhaltenden Schambeinreizung ausfällt. 96-Trainer Frontzeck hingegen kann wieder aus den Vollen schöpfen: Der zuvor angeschlagene Manuel Schmiedebach stieg unter der Woche wieder ins Training ein und ist somit eine Option für das letzte Saisonspiel.




Ein verheißungsvolles Datum?
Fragt man alt eingesessene 96-Fans nach dem 23. Mai, entgegnen diese wohl in Erinnerung schwelgend mit einem Lächeln: 1954 besiegten die Roten den 1. FC Kaiserslautern im damaligen Volksparkstadion Hamburg mit 5:1 und ergatterten die Meisterschale, 1992 holten sie als Zweitligist den DFB-Pokal im Finale gegen Borussia Mönchengladbach (4:3 nach Elfmeterschießen). 2015 erhoffen sich die Fans und Verantwortlichen an diesem Datum wieder einen Grund zu feiern: Den Klassenerhalt nach einem Sieg über den SC Freiburg!
sg

So könnten die Mannschaften spielen:

Hannover 96: Zieler - Sakai, Marcelo, Schulz, Albornoz – Sané, Schmiedebach – Stindl, Kiyotake, Prib - Briand

SC Freiburg: Bürki - Mujdza, Krmas, Mitrovic, C. Günter - Höfler, Darida - Schmid, Klaus - Guedé - Mehmedi


Quelle: www.hannover96.de