11/01/2015 / Spielbericht
2:1 - 96 dreht Nordduell

Durch eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause gewinnt Hannover 96 mit 2:1 (0:1) beim Hamburger SV. Nach frühem Rückstand durch Gregoritsch (6.) drehten Hiroshi Kiyotake per Foulelfmeter (59.) und Salif Sané (67.) die Partie.

Jeweils drei Neue
Jeweils drei Änderungen auf beiden Seiten: Während Gastgeber-Coach Bruno Labbadia auf Spahic, Diaz und Schipplock für Cleber, Ekdal und Ilicevic setzte, brachte 96-Cheftrainer Michael Frontzeck gegenüber dem Pokalspiel Marcelo, Kiyotake und Sobiech für Felipe, Saint-Maximin und Erdinc.

Zieler verhindert Schlimmeres nach HSV-Blitzstart
Der HSV aus Hamburg startete wie die Feuerwehr. Es waren gerade einmal fünf Minuten gespielt, da lagen die Elbestädter schon vorne. Müller gewann das Duell gegen Marcelo und ließ diesen am linken Flügel stehen. In der Mitte stand Michael Gregoritsch völlig blank und musste Müllers Querpass nur noch über die Linie drücken. Die Roten kamen überhaupt nicht in Spiel, Ungenauigkeiten im Passspiel beherrschten die 96-Aktionen. Zudem wurden den Hamburgern zu viele Räume gelassen. Die Hausherren verdienten sich ihre Führung in der Folge. So musste 96-Keeper Zieler all sein Können zeigen, um Diekmeiers Distanzschuss über die Querlatte zu lenken (18.). Es dauerte bis zur 22 Minute, ehe die 96er erstmals überhaupt in den gegnerischen Strafraum kam, doch Sobiech verpasste die Albornoz-Linksflanke knapp. Gefährlicher und zielstrebiger blieb aber der andere HSV. Nach Andreasen-Foul an Gregoritsch servierte Diaz den Freistoß aus 18 Metern zentraler Position an den linken Außenpfosten. Zieler wäre chancenlos gewesen (27.). Auch sechs Minuten später war es erneut Zieler zu verdanken, dass Hamburg nicht erhöhte. Müller scheiterte nach feinem Lasogga-Zuspiel freistehend am ausgefahrenen Bein des Nationalkeepers. Die einzige Torannäherung ersten Durchgangs gelang den Niedersachsen durch einen Standard, doch die Kiyotake-Ecke landete über Umwege in Adlers Fängen (33.). So konnte man aus 96-Sicht froh sein, nach einer schlechten ersten Hälfte „nur“ mit einem Tor Rückstand in die Pause gehen zu dürfen.
Ein Assist, ein Tor: Hiroshi Kiyotake führte die Roten zum Sieg bei den Rothosen

Kiyotakes Elfer leitet Wende ein
Mit den Einwechslungen von Saint-Maximin und Bech für Schmiedebach und Klaus versuchte 96-Coach Frontzeck für neue und notwendige Kreativität zu sorgen. Und tatsächlich orientierten sich die Roten jetzt stärker nach vorne und suchten ihre Möglichkeiten. Doch die dickste Chance hatte zunächst der Gastgeber. Doch Schipplocks Abschluss aus 14 Metern segelte knapp über den rechten Giebel (58.). Viel Glück für die Roten, die im Gegenzug tatsächlich zum Ausgleich kamen: Bech wurde von Spahic im Sechzehner weggegrätscht, Schiri Sascha Stegemann zeigte konsequenterweise auf den Punkt. Hiroshi Kiyotake blieb nervenstark und verlud Adler – 1:1 in der 59. Minute! Und nun waren die 96er im Spiel – und drehten die Partie sogar in der 67. Minute: Kiyotake servierte das Leder von rechts mustergültig an den Fünfer, wo Salif Sané höher als seine zwei Gegenspieler sprang und die Kunststoffkugel maßgenau an den linken Innenpfosten köpfte, von wo diese in die Maschen sprang – Adler konnte sich noch so weit strecken. Natürlich musste der Gastgeber jetzt seinerseits Gas geben, 96 konnte nun auf Konter lauern. Mit Mann und Maus, Grätschen und Beißen stemmte sich die Frontzeck-Elf gegen die nun anrennenden Hansestädter. Der Aufsetzer des eingewechselten Ilicevic landete in Zielers Armen (74.), wirkliche Lücken fanden die Hamburger aber keine mehr im dicht gestaffelten 96-Abwehrverbund. Bis zur Nachspielzeit, als der aufgerückte Spahic im Anschluss an eine Ecke Maß nahm, aber das Tor knapp links verfehlte. Damit war es geschafft!
Spiel gedreht: Salif Sané überspringt zwei Hamburger und köpft zum vielumjubelten 2:1 ein

Aus Flop mach top
Hannover 96 fährt nach deutlicher Leistungssteigerung in Halbzeit zwei den so wichtigen Auswärtssieg im Nordduell ein und rückt auf den 14. Tabellenplatz vor. Nach schlechtem ersten Durchgang mit einem in der Höhe noch glücklichen 0:1-Rückstand trat die Frontzeck-Truppe in den zweiten 45 Minuten viel besser auf und belohnte sich dank Effizienz im Abschluss.
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STATISTIK

Hamburger SV: Adler - Diekmeier, Djourou, Spahic, Ostrzolek - Diaz, Holtby (88. Cleber) - Gregoritsch (73. Illicevic), Müller - Lasogga, Schipplock (81. Olic)

Hannover 96: Zieler - Sakai, Marcelo, Schulz, Albornoz - Schmiedebach (46. Saint-Maximin), Sané - Andreasen, Kiyotake (83. Felipe), Klaus (46. Bech) - Sobiech

Tore: 1:0 Gregoritsch (6., Müller), 1:1 Kiyotake (59./FE., Bech), 1:2 Sané (67., Kiyotake)

Gelbe Karten: - / -

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauer: 54.000