INTERVIEW MIT DEM KIYOTAKE-NACHFOLGER
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MAIER „Wir haben eine Power-Offensive“

Bei 96 ist er der neue Ballverteiler. Sebastian Maier (22) soll auf der Zehn Hiroshi Kiyotake ersetzen. Im BILD-Interview spricht Maier über die 96-Offensive, Freistöße und Trainer Daniel Stendel.
BILD: Herr Maier, die Vorbereitung ist fast rum. Wie schwer sind die Beine?
Sebastian Maier: „Schon schwer (lacht). Aber das gehört in den ersten Wochen dazu und ist auch wichtig. Wir brauchen Grundlagen für die Saison. Da muss man ab und zu über den Schweinehund drüber.“
In 9 Tagen ist Liga-Start in Kaiserslautern. Wie weit ist das Team?
Maier: „Man hat in den letzten Tests gesehen, dass wir nicht die allerletzte Frische nach der harten Vorbereitung hatten. Wenn wir die letzten Tage noch gut nutzen, habe ich ein gutes Gefühl für den Saisonstart.“
Dennoch gab‘s zuletzt gegen zwei Drittligisten keinen Sieg. In Halle wurde zweimal ein Zwei-Tore-Vorsprung verspielt...
Maier: „Wie gesagt, das waren Testspiele. In Halle sind wir weiter offensiv ins Pressing gegangen, wollten Tore machen. Wenn dann die Frische fehlt, kommt man in der Defensiv-Arbeit einen Schritt zu spät. Dann kommt so etwas zustande. In der Liga geht man mit so einer Führung anders um. Da darf und wird uns das nicht passieren.“
Füllkrug, Sobiech, Harnik und Sie. Ist das die neue Zauberoffensive der Liga?
Maier: „Wenn man nur die Namen liest, steht das schon für große Qualität und Power in der Offensive. Aber wir müssen es auch auf den Platz bringen. Wir schießen keine Tore, wenn wir nur sagen, wie toll wir alle sind.“

Sind Sie zufrieden mit Ihrer ersten 96-Vorbereitung?
Maier: „Zufrieden ist ein Unwort im Fußball. Es geht immer mehr, ich verlange auch immer mehr. Man kann sich nicht zurücklehnen. Das geht bei unserer Qualität im Kader nicht. Ich freue mich, dass ich bei fast jedem Test dabei war, Vorlagen gegeben und Tore gemacht habe. Aber es geht immer mehr und man muss immer weiter an sich arbeiten.“
Sie kennen die 2. Liga gut. Ist 96 stark genug für den Aufstieg?
Maier: „Das ist schwer zu sagen im Moment. Andere Teams haben sich auch gut verstärkt. Aber wie gesagt: Wir haben ein enormes Potenzial. Aber in der 2. Liga wird nicht nur die fußballerische Qualität gefragt sein. Sondern auch Tugenden wie Zweikampf, Einsatz, Leidenschaft. In der 2. Liga wird das ganze Feld von der ersten bis zur letzten Minute beackert. Es wird sehr entscheidend sein, dass wir die Balance zwischen Offensive und Defensive finden.“
In der Offensive gibt es viel Konkurrenz. Angst vor der Bank?
Maier: „Bei uns kann jeder spielen, klar. Aber man reißt sich 6 Wochen den Arsch auf, um dann auch im ersten Spiel auf dem Platz zu stehen. Natürlich möchte ich dabei sein. Ob das so ist, entscheidet der Trainer. Aber...“

Ja, bitte.
Maier: „Ich glaube nicht, dass ein Spieler alle 34 Spiele der Saison macht. Steht man am 1. Spieltag in der Startelf, ist man keinesfalls Stammspieler und spielt man nicht, ist das nicht automatisch für den Rest der Saison so.“
Was zeichnet Trainer Daniel Stendel aus?
Maier: „Er ist ein sehr emotionaler Typ, auf dem Platz sehr lautstark. Er verlangt viel von uns, das ist sehr gut. Er will unsere Emotionen auf dem Platz sehen, sagt: ‚Ohne Emotionen gibt‘s keinen Fußball!‘“
Freistöße sind eine große Stärke von Ihnen. Talent oder hartes Training?
Maier: „Ein bisschen Talent gehört dazu und natürlich ganz viel Training. Ich habe mir angeschaut, wie andere es machen. Wie treten Marco Reus, Cristiano Ronaldo oder Hakan Calhanoglu den Ball?“


Quelle: www.bild.de