02.05.2015

"Es war heute wichtig für die ganze Mannschaft, dass wir zurückgekommen sind", zeigte sich 96-Torhüter Ron-Robert Zieler zufrieden mit dem Einsatz seines Teams nach dem 0:2-Rückstand. Die Stimmen zum Spiel!


96-Trainer Michael Frontzeck: "Es ist kein Geheimnis, dass wir wussten, dass das heute ein schwieriger Nachmittag für uns wird - Zu der Wolfsburger Heimstärke brauche ich nicht viel zu sagen. Wir sind in der ersten Viertelstunde gut ins Spiel gekommen, hatten eine ganz gute Möglichkeit auf dem ersten Pfosten von Joselu. Dann haben wir das Spiel vollkommen abgegeben und es hat mir absolut nicht gefallen, was wir bei eigenem Ballbesitz gemacht haben, eine halbe Stunde bis zur Halbzeit. Deswegen sind wir verdientermaßen mit 0:2 in Rückstand geraten. In der Pause bin ich ein bisschen lauter geworden und wir haben uns kurz zusammen geschlossen und überlegt, was wir machen. Dann haben wir zwei Wechsel vorgenommen und sind dann verändert aus der Halbzeit gekommen. Jimmy hat dann einen wunderbaren Anschlusstreffer zum 1:2 gemacht. Der Fallrückzieher von Salif Sané ist natürlich etwas Spezielles, da gehört auch viel Glück dazu, aber mit dem 2:2 waren wir wieder im Spiel. Danach hätten beide Teams das Spiel gewinnen können. Ich bin froh, dass die Mannschaft in der Art und Weise zurückgekommen ist und dass sie jetzt zwei Spiele unter dem Strich leistungstechnisch wirklich gut dassteht. Mir wird heute nicht Angst und Bange vor den nächsten Wochen - vor den schwierigen drei Spielen, die noch vor uns liegen - und davor, dass wir nicht die nötigen Punkte holen, die zum Klassenerhalt reichen. Schwer, aber machbar - nach der Leistung."

VfL-Trainer Dieter Hecking: "In der ersten Viertelstunde war Hannover ein bisschen besser. Dann hatten wir eigentlich alles im Griff und haben zu einem günstigen Zeitpunkt unsere Tore gemacht. In der Halbzeit haben wir auch kurz darüber gesprochen und ich habe gesagt: 'Jungs, jetzt ganz konzentriert weiter spielen' und dieses Mal haben sie mir nicht gut genug zugehört. Dann haben wir Hannover ermöglicht, zurückzukommen und in der Phase, wenn Mannschaften gegen den Abstieg spielen, ist es so, wenn man ein bisschen die Tür aufmacht, wittern sie noch einmal Morgenluft - und das haben sie durch das Anschlusstor geschafft. Dafür sind wir dann auch - zurecht - bestraft worden. Normalerweise hätten wir in der 90. Minute auch noch 2:3 verlieren müssen. Genau in diese Wunde müssen wir den Finger legen: Dass wir heute in dem Moment nicht die Konsequenz hatten und die Aufgaben so erfüllt haben, wie wir sie vorher besprochen haben. Woran das gelegen hat, müssen wir noch ergründen. Normalerweise hätten wir das Spiel nach so einer ersten Hälfte nicht aus der Hand geben dürfen. Wenn man beide Halbzeiten nimmt, war der Punkt für Hannover verdient. In der zweiten Hälfte war das von uns einfach zu wenig."

96-Verteidiger Christian Schulz: "Das war ein großer Kampf. Gerade nach der ersten Hälfte, als keiner mehr einen Cent auf uns gesetzt hätte, noch einmal so zurückzukommen, war eine ganz große Moral. Schade, dass wir am Ende nicht noch durch Eddy mit einem Sieg belohnt wurden. Aber gerade für die Moral war das heute unglaublich wichtig. In der Pause haben wir uns vorgenommen, dass wir so natürlich nicht weitermachen können, dass wir mehr Druck nach vorne hinkriegen, die Bälle vorne halten und nachschieben müssen - und das war in der zweiten Hälfte alles viel besser. Es ist immer schön, wenn man - zumindest mit etwas - belohnt wird. In den letzten Spielen war es häufig so, dass wir gekämpft haben und am Ende mit leeren Händen dastanden und das ist für das Gefühl natürlich katastrophal."

96-Verteidiger Salif Sané: "Ich habe noch nie so ein Tor geschossen. Ich habe es im Training versucht und nun hat es im Spiel geklappt. Wir haben nicht verloren, einen Punkt geholt und nun konzentrieren wir uns auf die nächste Begegnung."

96-Torhüter Ron-Robert Zieler: "Ich weiß selber nicht, was ich denken soll. Natürlich hat die Mannschaft unglaubliche Moral bewiesen, denn wenn man nach einem 0:2 in Wolfsburg mit einem 2:2 zurückkommt, muss man zufrieden sein. Nichtsdestotrotz ist es im Fußball so, dass wir am Ende noch diese Riesen-Möglichkeit hatten und dann hätten wir uns natürlich alle gewünscht, diesen Befreiungsschlag zu landen. Jetzt müssen wir weiter kämpfen. Wichtig ist, dass die Mannschaft Leben und Moral bewiesen hat. Jetzt gehen wir in das Kurztrainingslager und dann bereiten wir uns gut vor. Wir haben noch zwei Heimspiele und wenn wir die gut bestreiten, dann halten wir die Klasse auch. Wir müssen konzentriert weiter spielen, sowas wie in der ersten Halbzeit sollten wir vermeiden. Ich versuchte mit meiner Körpersprache den Fight, den die gesamte Mannschaft in der zweiten Hälfte angenommen hat, mitzumachen. Es war heute wichtig für die ganze Mannschaft, dass wir zurück gekommen sind. Der Trainer hat in der Halbzeit klare Worte gefunden. Wichtig ist aber auch, dass die Mannschaft es angenommen hat und die Reaktion auf den Platz gezeigt hat."

96-Verteidiger Leon Andreasen: "Die ersten 15 Minuten in der ersten Halbzeit waren okay, dann haben wir die Ordnung komplett verloren und die Räume nicht zugemacht. Der Trainer musste dann in der Halbzeit etwas tun und das hat sich gelohnt. Die zweite Hälfte war super und das sollten wir in die nächsten drei Spiele mitnehmen, denn diesen Geist brauchen wir auch in den nächsten Partien. In Wolfsburg nach einem 0:2 wiederzukommen ist sehr gut. Es war ein starkes Tor von Salif Sané und sehr wichtig für uns. Wir können jeden Punkt gebrauchen und in Wolfsburg einen Punkt mitzunehmen ist sehr gut. Wir haben es selbst in der Hand. Wir fahren Dienstag in die Klosterpforte und bereiten uns zu 100 Prozent auf Werder vor. Jedes Spiel ist für uns jetzt ein Endspiel. Heute war es so ein bisschen Achterbahn. Als Eddy allein auf das Tor zulief, stand ich schon auf dem Platz zum Jubeln."

96-Mitteldfeldspieler Edgar Prib: "Es wird eine lange Nacht für mich heute. Mir hat die zweite Halbzeit gefallen. Die erste haben wir leider etwas verschlafen, da war Wolfsburg aber auch richtig stark. Die zweite Hälfte gibt uns Mut. Wieso sollten wir jetzt die Köpfe senken? Mit diesen zweiten 45 Minuten steigen wir nicht ab. Wenn wir diese Leistung gegen Werder von Anfang an bringen, dann werden wir erfolgreich sein. Der Trainer hat energische, aber auch schlaue Worte gefunden. Wenn ich das Tor mache, dann brennen wir hier ein Feuerwerk ab, aber so ist es halt. Ich habe mich konzentriert und Diego Benaglio hat es dann auch gut gemacht und das kurze Eck zur richtigen Zeit zugemacht. Salif Sané hilft uns unheimlich mit seiner Ruhe und lässt sich von nichts fertig machen."

96-Präsident Martin Kind: "Wir konzentrieren uns auf das nächste Spiel und das ist Bremen. Dieses Spiel sollten und müssen wir gewinnen. Man hat in der ersten Halbzeit gesehen, dass die Mannschaft wenig selbstbewusst war und die Zweikämpfe nur sehr reduziert angenommen hat. Das hat sich in der zweiten Halbzeit deutlich verändert. Ich hätte gerne das 3:2 durch Edgar Prib gesehen, aber wenn man das gesamte Spiel betrachtet, hatte Wolfsburg auch gute Chancen und dann ist auch das Unentschieden insgesamt okay."

VfL-Stürmer Bas Dost: "Ich kann mich gar nicht freuen. In der Tabelle wird es jetzt enger und beide Mannschaften hinter uns müssen noch spielen. Es liegt nur an uns, dass wir heute nicht die drei Punkte geholt haben. Ich kann nicht erklären, was in der zweiten Hälfte passiert ist. Wir haben eigentlich vor der Pause sehr gut gespielt, auch sehr gut verteidigt und Hannover hatte bis auf den Kopfball von Joselu keine Chance. Es war gar nicht gefährlich und wir haben gut gespielt. In der zweiten Hälfte fiel das erste Tor zu einfach. Und wie Salif Sané das zweite Tor reinschießt, ist auch unglaublich - das war ein Riesen-Tor."

VfL-Manager Klaus Allofs: "Es ist natürlich unmöglich, wenn man so eine Viertelstunde anbietet, wie wir das nach der Halbzeit getan haben. Das war ein Rückfall in ganz alte Zeiten. Das ist enttäuschend, zeigt aber auch, dass wir es zwischendurch mal gut und zwischendurch auch mal richtig schlecht machen. Da muss keiner abheben und das sind dann Dämpfer im richtigen Moment. Wir wussten von den Wechseln, die Mannschaft war eingestellt, jeder wusste, wen er decken sollte und die Zuordnung war da. Die Aufgaben hätten anders gelöst werden müssen. Wir waren unaufmerksam und haben die Führung sehr leicht hergegeben. Beim ersten Tor und beim zweiten auch - da haben wir die Situation nicht so zu Ende gespielt, wie man es machen muss. Wir waren sehr undiszipliniert und unkonzentriert und dann kommt so etwas heraus. Einen Gegner, der am Boden war, haben wir wieder herausgezogen. So ein Spiel hätten wir gewinnen müssen. Nach der 2:0-Führung hätte es vorbei sein müssen. Da müssen wir auch gar nicht darüber disktutieren, dass Hannover es dann nochmal gut gemacht und Moral gezeigt hat - wir hätten es lösen müssen und das haben wir nicht getan. Am Ende hätten wir noch ein Tor machen können und Hannover genauso."


Quelle: www.hannover96.de