Hannover: "Er arbeitet für die Mannschaft"
Stendel lobt torlosen Szalai

Unter dem Strich wird nicht viel Positives für Adam Szalai in Hannover hängen bleiben. An der desaströsen Bilanz seines Vereins, aber auch an der eigenen, wird sich bis zum Saisonende kaum noch etwas entscheidend ändern. Dank der neuen Umstände bei Schlusslicht 96 gibt es für ihn aber wenigstens einen kleinen Lichtbick, bei allem Frust.


Vom Abstiegskandidaten Hoffenheim aus, wo er so gut wie gar nicht zum Zuge gekommen war, hatte Adam Szalai in der Winterpause auf Leihbasis in Hannover sein neues Glück gesucht. In zehn von 14 Spielen war der Ungar für 96 dabei, aber selten mittendrin.

Helfen konnte er der Mannschaft kaum, aber immerhin gibt es bei allem Frust nun nach dem 2:2 in Ingolstadt einen kleinen Lichtblick, nämlich Lob seines Trainers. "Ich war sehr zufrieden, wie er im Training gearbeitet hat", ließ Interimscoach Daniel Stendel wissen. Schon bei der Einwechslung sieben Minuten vor dem Abpfiff im vorausgegangenen Heimspiel gegen Mönchengladbach (2:0) habe er registriert: "Wenn ein Spieler im Sprint zur Einwechslung kommt, merkt man schon, er will unbedingt auf den Platz. Deswegen hatte ich vollstes Vertrauen."

Ex-Stürmer Stendel hat zudem ein besonderes Feingefühl für einen torlosen Angreifer wie Szalai: "Ich würde ihm wünschen, dass er das Quäntchen Glück hat, auch einmal da zu stehen, wenn der Ball herunterfällt und er ihn reinmachen kann. Aber selbst wenn das nicht der Fall ist, bin ich auch zufrieden, wenn er für die Mannschaft arbeitet, und das hat er getan."
Keine Zukunft in Hoffenheim

Am Niedergang der nunmehr definitiv abgestiegenen Niedersachsen konnte der 28-Jährige nichts ändern. Kein Tor gelang Adam Szalai bisher für 96, insgesamt fällt auch seine Bilanz in den vergangenen drei Spielzeiten für Schalke, Hoffenheim und nun Hannover mit nur 11 Treffern in 68 Spielen recht dürftig aus. Die Perspektiven für den Sommer sind überschaubar: Die im Januar vereinbarte Kaufoption zieht Hannover aller Voraussicht nach nicht. Stattdessen "droht" zumindest formal die Rückkehr nach Hoffenheim, wo der Vertrag noch bis 2018 läuft. Doch auch bei der TSG hat Szalai keine Perspektiven, unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann schon gar nicht. Der bevorzugt grundsätzlich schnelle, wendige, technisch versierte und kombinationssichere Offensivspieler, die sich zudem auch fleißig und wirkungsvoll im Spiel gegen den Ball einbringen. Attribute, die nicht eben maßgeschneidert auf Szalai passen.

Wie der Stürmer selbst hoffen sie im Kraichgau nun auf einige gelungene Darbietungen des ungarischen Nationalstürmers bei der EM in Frankreich, um neue Interessenten zu locken. Bleibt die Frage, ob Szalai nach den überschaubaren Leistungen am Ende überhaupt nominiert wird vom deutschen Auswahltrainer Bernd Storck. Zuletzt beim 1:1 im März gegen Kroatien durfte Szalai immerhin eine Halbzeit lang spielen.


Quelle: www.kicker.de