Charlie Benschop (26) glaubt fest an eine stabile Saison | „Abstieg? Das Wort habe ich hier noch nie gehört“



Er hat das Zeug zum neuen Publikumsliebling.

In BILD spricht Charlie Benschop (26) über Abstiegsangst, Torjubel und Nachwuchs.

BILD: Zwei Spiele, nur ein Punkt. Ist ein Sieg in Mainz schon Pflicht?

Benschop: „Pflicht ist ein zu großes Wort. Hannover musste am letzten Spieltag der vergangenen Saison gegen Freiburg gewinnen, um in der Bundesliga zu bleiben. Da war ein Sieg Pflicht. Aber am Samstag in Mainz wollen wir natürlich gewinnen, ist doch klar.“

BILD: Wie bewerten Sie denn den Start?

Benschop: „Die zwei Bundesligaspiele haben uns gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, aber noch Zeit brauchen. Das Team hat viele neue Jungs, ich bin ja auch neu bei 96. Wir müssen uns einspielen, das geht nicht von heute auf morgen.“

BILD: Viele Fans haben Angst, dass es wieder Abstiegskampf gibt. Wie reagiert die Mannschaft darauf?

Benschop: „Dieses Thema gibt es nicht in der Kabine. Abstieg? Das Wort habe ich hier noch nie gehört. Wir wollen eine stabile Saison spielen und das werden wir schaffen.“
Vergrößern Charlie Benschop spielt seine erste Bundesliga-Saison


BILD: Für Ihr erstes Bundesliga-Tor brauchten Sie in Darmstadt nur 157 Sekunden.

Benschop: „Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich hatte vorher noch keinen Ballkontakt, alles ging so schnell. Wahnsinn!“

BILD: Und beim Jubel haben Sie an Ihren verstorbenen Papa gedacht?

Benschop: „Das ist sehr privat. Aber ja, wie nach jedem Tor habe ich die Hände Richtung Himmel gestreckt. Puh, ich bekomme gerade Gänsehaut.“

BILD: Seit Ihrem Blitztor sind Sie Stammspieler. Hätten Sie gedacht, dass Sie so schnell den Sprung hinbekommen?

Benschop: „Wissen Sie: Ich habe am Samstag in der Bundesliga zum ersten Mal von Anfang an gespielt. Ich bin selbst ein bisschen überrascht, dass es so schnell ging. Das Wichtigste ist aber für mich, dass ich mich entwickle und mich immer weiter verbessere.“

BILD: Im Training testete Sie der Trainer als Mittelstürmer. Wie spielen Sie am Liebsten?

Benschop: „Ich mag ein 4-4-2-System als hängende Spitze, kann aber auch, so denke ich, als einziger Stürmer spielen. Die Entscheidung trifft immer der Trainer.“

BILD: Verstehen Sie die Kritik am Angriff?

Benschop: „Natürlich will auch ich immer mehr erreichen. Aber wir sind eine neue Mannschaft, die Zeit braucht. Da bitte ich alle um Geduld.“

BILD: Hat man denn in der Bundesliga diese Zeit?

Benschop: „Es bringt jetzt nichts, auf den Spielplan zu schauen und zu denken: ‚Wir müssen jetzt aber...‘ Die Qualität ist da, aber wir sind gut beraten, von Spiel zu Spiel zu gucken. Und ich kann versichern, dass wir jede Woche alles geben.“

BILD: Ihre Lebensgefährtin Kamila ist schwanger. Zu Hause alles okay?

Benschop: „Ja, danke. Sie hat mir gleich nach dem Darmstadt-Spiel zum ersten Tor gratuliert, das ist Extra-Motivation für mich. Wir freuen uns riesig auf unseren kleinen Charlie, die Geburt könnte auf Weihnachten hinauslaufen.“


Quelle: www.bild.de