Hannover: Sané-Einsatz weiter offen
Frontzecks Appell ans Kollektiv

Für ihn gehört Bayer Leverkusen zu den Top-Mannschaften in Europa. Michael Frontzeck zeigt Respekt vor dem kommenden Gegner, doch Hannovers Trainer weiß auch aus eigener Erfahrung, wie er zu schlagen ist. Ungewissheit besteht weiter um den Einsatz von Salif Sané.


Leverkusen - das stehe ja schon traditionell für guten Fußball, sagt Michael Frontzeck anerkennend. "An einem guten Tag kann diese Mannschaft jedem Gegner in Europa weh tun", glaubt Hannovers Trainer. Dass es am Dienstag bei der Champions-League-Qualifikation in Rom gegen Lazio eine 0:1-Niederlage für die Werkself gab, mache die Situation für die Rheinländer kompliziert.

Umgekehrt rechnet Frontzeck nicht damit, von dem Umstand zu profitieren, dass der Kontrahent am Samstag mit den Gedanken bei der wichtigen Qualifikation für die Königsklasse sein könnte: "Es gibt nichts Unangenehmeres, als auf eine italienische Mannschaft zu treffen, die auf Ergebnis spielen kann. Aber sie haben alle Möglichkeiten. In der Bundesliga wollen sie sicher zum jetzigen Zeitpunkt in ihren Rhythmus kommen. Ich denke, dass der Kader gerade für diese englischen Wochen ausgerichtet ist. Sie sind qualitativ sehr gut besetzt, können sicherlich reagieren."


Dem vermeintlich übermächtigen Gegner trotzen - das ist Frontzeck auch als Trainer eines Underdogs schon gelungen. Nach einer unglücklichen 2:3-Niederlage nach 2:0-Führung mit Aachen 2006/07 schaffte Frontzeck mit Arminia Bielefeld 2008/09 einen 2:1-Heimsieg gegen Leverkusen. In acht Spielen als Coach fuhr der 51-Jährige, der auch in Gladbach trainierte, unter dem Strich immerhin drei Siege und zwei Unentschieden gegen Bayer ein.

Diesmal setzt Frontzeck unter anderem auf die Kulisse im Stadion, mit der auch zum Saisonende 2014/15 der Turnaround im Abstiegskampf gelang. "Da war eine phantastische Atmosphäre. Die Mannschaft ist teilweise getragen worden. Das war ein gutes Zusammenspiel mit den Zuschauern. Dies Unterstützung würde ich mir auch gerade jetzt wieder wünschen."

Es ist mir zu früh in der Saison, ein Risiko einzugehen.
Michael Frontzeck

Zu bespielen sei der Gegner allerdings heute schwieriger: "Haften bleibt, dass sie sehr spielstark sind und Fußball zelebrieren können. Ich weiß, dass man sie aber auch derart bespielen kann. Sie haben ihr System ein stückweit verändert, sind sehr aggressiv im vorderen Drittel, bleiben dort und versuchen den Gegner früh unter Druck zu setzen. Ich hoffe, wir werden unsere Möglichkeiten und Lösungen auf dem Platz finden." Diese werden für 96 wieder im Kollektiv zu suchen sein. Gegen die individuelle Klasse Leverkusens sei das oft nur im Verbund, etwa durch Doppeln, möglich.

Ob Leistungsträger Salif Sané nach seiner Knieverletzung mitwirken kann, ließ Frontzeck auch am Donnerstag noch offen. Integrativ habe er ohne Schwierigkeiten gearbeitet, nun komme es auf seine Zweikampfführung im Teamtraining an. "Wenn Salif absolut keine Probleme hat, wird er spielen. Hat er die kleinsten Problemen, spielt er nicht. Es ist mir zu früh in der Saison, ein Risiko einzugehen. Ich werde ihn nicht in etwas hineinschicken, bei dem er sich womöglich länger verletzt."


Quelle: www.kicker.de