EX-KAPITÄN CHRISTIAN SCHULZ
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Abrechnung mit den Roten
„Unseriös, unwürdig, respektlos“

Er hat geschwiegen. Vier Wochen lang. Jetzt spricht der Ex-Kapitän in BILD.
Christian Schulz (33) war neun Jahre bei 96. Kämpfte mit „seinen“ Roten gegen den Abstieg, feierte rauschende Europacup-Abende, wollte bis zur Fußball-Rente in Hannover bleiben. Dann kam der 15. Mai...
Völlig überraschend teilten ihm Trainer Daniel Stendel, Geschäftsführer Martin Bader und der Sportliche Leiter Christian Möckel am Tag nach dem letzten Saisonspiel mit: Das war`s! Der Vertrag wird nicht verlängert, das Aus für Schulle. Ein Acht-Augen-Gespräch, ganze drei Minuten kurz.

Schulz hat danach geschwiegen – bis gestern. Der abservierte Ex-Kapitän rechnet mit den Roten ab!
Schulz: „Es war schon sehr enttäuschend. Nach neun Jahren und all den Vorgesprächen in den letzten Wochen davor kam die Entscheidung nicht nur völlig überraschend, sondern auch unter merkwürdigen Umständen. Es war ein Drei-Minuten-Gespräch in der Trainer-Kabine.“
Mehr Zeit haben sich die 96-Entscheider nicht genommen – nach neun Jahren...
Schulz: „Das hat kein Niveau, so etwas gehört sich aus meiner Sicht nicht. Das ist unseriös, einfach unwürdig und respektlos. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass so etwas auf diese Weise passiert. Da wurden neun Jahre in drei Minuten beendet.“

Wochenlang hatten die Roten mit Schulz über eine Vertrags-Verlängerung gesprochen. Erst für die Bundesliga, dann, als der Abstieg immer wahrscheinlicher wurde, auch für die 2. Liga. Vieles war schon geklärt. Dann kam Daniel Stendel als Trainer-Nachfolger von Thomas Schaaf.
Und Schulz landete auf der Bank. Bis dahin stand er in 24 von 28 Spielen in der Startelf, spielte 23 Mal durch. In Stuttgart machte er den 2:1-Sieg mit zwei Toren fast im Alleingang klar. Doch unter Stendel war er in sechs Spielen nur noch acht Minuten auf dem Platz.
Der neue Trainer setzt lieber auf die Jugend. In der Innenverteidigung bisher auf Anton (19), Hübers (19), Hübner (25) – und den wechselwilligen Sané (25). Reicht das für den Aufstieg?


Quelle: www.bild.de