Hannover: "Es ist nicht aufgegangen"
Bader hakt Erdinc ab

Auf Hochtouren laufen in Hannover die Arbeiten an jenem Kader, der sich in der Rückrunde von Abstiegsrang 17 auf einen gesicherten Tabellenplatz bewegen soll. Auch in der Offensive wird nachgerüstet. Doch dort geht es auch darum, einen bei 96 gescheiterten Millionenmann abzugeben.

Professionell geht Thomas Schaaf die schwierige Aufgabe bei Hannover 96 an. Dazu gehört für den neuen Trainer auch, sich ein fundiertes Urteil über alle Spieler, die ihm in seinem Kader derzeit zur Verfügung stehen, zu bilden. Das gilt momentan auch noch für Mevlüt Erdinc, der die Reise ins Trainingslager nach Belek an diesem Donnerstag mit antritt, obwohl bei 96 eine Trennung von dem gescheiterten 3,5-Millionen-Euro-Stürmer nur noch Formsache scheint. "Er gehört dazu und wird die Zeit haben, sich zu zeigen", so Schaaf in dieser Woche über den 28-jährigen türkischen Nationalspieler, "dann wird man sehen, ob das reicht." Klar ist für den Coach: "So, wie es bisher war, reicht es nicht aus. Er muss sehen, dass er mehr abliefert, als er bisher gezeigt hat."


Dass Schaafs Bemühen, "den einen oder anderen noch mehr mitzunehmen, um ihn zu einer besseren Leistung zu führen", auch bei Erdinc noch zum Tragen kommt, ist mehr als fraglich. "Es ist nicht aufgegangen", macht Martin Bader schon einen Haken an die Personalie. Jedenfalls, was eine Zukunft in Hannover angeht. Arbeit hat der 96-Geschäftsführer noch damit, den Stürmer (Vertrag bis 2018) in angemessener Form abzugeben.

Im Sommer aus St. Etienne gekommen, zieht es diesen zurück nach Frankreich. Dem Vernehmen nach zeigen Lille OSC und der SC Bastia Interesse, doch Knackpunkt bleibt die Transferentschädigung, die Hannover noch erhalten möchte. Abgehakt heißt schließlich längst noch nicht buchhalterisch abgeschrieben. "Wir wollen nicht mit einer zu kleinen Ablöse Mevlüts Transferwert kaputtmachen", so Bader. Vieles deutet nun darauf hin, dass es im Januar zu einer Ausleihe kommt, um Erdinc zunächst über eine "Luftveränderung" sportlich wieder in die Spur zu verhelfen.


Quelle: www.kicker.de