Hannovers magerer Start
Frontzeck: "Wir gehen durch eine harte Schule"

Die Ausbeute ist mit nur einem Punkt aus den ersten drei Saisonspieltagen mager, die Leistungen der Mannschaft sind nicht berauschend. Für Trainer Michael Frontzeck bleibt die Entwicklung in Hannover eine Frage der Zeit und der Geduld.


Es gab schon bessere, leichtere Zeiten für Hannover 96. Der Start mit nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen ist der schwächste in der Bundesliga seit 2008/09. Die Mannschaft wirkt noch nicht gefestigt. Vor allem im Aufbauspiel und im Herausarbeiten von Torchancen hapert es, wie eine Opta-Analyse bestätigt: Ligaweit kam 96 danach zu den wenigsten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum - 34 waren dies in den ersten drei Partien zusammen. Zum Vergleich: So oft kommt Meister Bayern München durchschnittlich in einem einzigen Spiel vor das Tor.

Hannover ist nicht Bayern, mit einem Gegner von ähnlichem Kaliber jedoch muss sich das Team am Samstag auseinandersetzen. Borussia Dortmund sei phantastisch in die Saison gestartet, würdigt 96-Coach Michael Frontzeck und fügt hinzu: "Wir sind nicht so gut gestartet. Wir gehen durch eine harte Schule."

"Ich verstehe teilweise nicht, wie die Spieler kritisiert werden"

Nicht müde wird der Trainer, bei aller Kritik aus dem Umfeld daran zu erinnern, dass die Entwicklung seines Teams Zeit und Geduld erfordere. "Ich bin kein Bittsteller, aber was hier stattfindet, ist ein logischer Ablauf. Wir können über viele Spieler sprechen, die die Möglichkeit haben, eine Mannschaft besser zu machen. Wir sind einen anderen Weg gegangen. Mit talentierten Spielern, die halt Zeit brauchen." Dies sei nicht ungewöhnlich, sondern eigentlich normal. "Von daher", so Frontzeck, "verstehe ich teilweise nicht, wie die Spieler kritisiert werden."

Der eine einzige Punkt in der Liga aus dem 2:2 in Darmstadt sei sicherlich jedem in Hannover zu wenig. "Da schließe ich mich nicht aus. Für uns geht es jetzt darum, von Spiel zu Spiel zu sehen, dass wir Stabilität hereinbekommen." Unabhängig davon wäre logischerweise ein erster Saisonsieg schon am Samstag gegen Dortmund wünschenswert. "Ein Erfolgserlebnis ist immer wichtig - egal wann."
Hoffnung auf Kiyotake, Sorgen um Schmiedebach

Ob als zentrale Figur hierfür gegen den BVB Hiroshi Kiyotake wieder zur Verfügung steht, will Frontzeck kurzfristig entscheiden. Die Anzeichen sprechen dafür, an diesem Donnerstag soll ein Vier-Augen-Gespräch mit dem 25-Jährigen, den ein Mittelfußbruch außer Gefecht gesetzt hatte, weiteren Aufschluss geben. Der Japaner gab sich in dieser Woche optimistisch, Sorgen bereitet dagegen nach wie vor Manuel Schmiedebach, den eine Prellung im linken Knie zum Pausieren zwang. "Er wird rund um die Uhr behandelt", so Frontzeck über den Mittelfeldspieler, dessen Einsatz gegen Dortmund "fraglich" bleibe.


Quelle: www.kicker.de