Hannover: Drittes System im dritten Spiel? - Erdinc muss pausieren
Frontzeck: "Saint-Maximin kann dem Gegner wehtun"

Intensiv arbeiten die Hannoveraner vor dem Spiel am Samstagnachmittag beim 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, live! bei kicker.de) an ihrer Idealformation. In der bisherigen Trainingswoche testete Michael Frontzeck verschiedene Ausrichtungen. Spieler, die bisher nicht in der Startelf standen, rücken in den Fokus des Trainers.


Ein 4-4-2 mit Doppelsechs und zwei Außenspielern, wie zuletzt gegen Leverkusen? Ein 4-2-3-1 wie zuvor beim Auftakt in Darmstadt? Oder wird es gar ein 4-1-4-1, wie am Mittwoch im Training geprobt? Für Michael Frontzeck wird die Taktik-Diskussion allgemein zu hoch gehängt. "Und was ist mit einem 4-3-3...?, fragt Hannovers Trainer und schmunzelt. Gleichwohl arbeiten sie in Hannover intensiv an der Idealformation, akribisch sucht der Coach nach der besten Mischung.

Nicht entgangen ist Frontzeck, dass es im Aufbau, im Spiel ins letzte Drittel und entsprechend in Sachen Torgefahr bei der 0:1-Niederlage gegen Leverkusen haperte. 96 hatte auf einen zentralen Mittelfeldspieler verzichtet, stattdessen auf lange Bälle sowie den Weg über die Außen gesetzt. Dort allerdings enttäuschten Kenan Karaman und Edgar Prib. Nicht unwahrscheinlich, dass die Startelf-Plätze der beiden neu vergeben werden. Der Däne Uffe Bech, vor allem aber Felix Klaus kämen als Alternativen infrage.

Saint-Maximin ist in Mainz eine Option

Wird die zentrale Position wieder besetzt, schlägt vielleicht die Stunde des französischen Talents Allan Saint-Maximin. Frontzeck: "Er ist sicherlich einer, der dem Gegner wehtun kann. Allan ist ein völlig anderer Spieler als die, die da sind. Einer, der auch einmal ein, zwei Spieler aushebeln und eine neue Situation schaffen kann." Der 18-Jährige, erst spät als Leihgabe aus Monaco verpflichtet, habe die kürzeste Eingewöhnungszeit von allen gehabt. "Er ist fürs Wochenende eine Option. Allerdings habe ich mehrere..."
". . . dann ist er ein Spieler, der enorm schwer zu verteidigen ist"

Kapitän Christian Schulz stimmt in das Loblied des Trainers auf Saint-Maximin ein: "Sicherlich muss er noch den einen oder anderen leichteren Weg gehen. Manchmal macht er sich das Leben ein bisschen zu schwer. Aber wenn er in seine Drehungen hereinkommt, ist er ein Spieler, der enorm schwer zu verteidigen ist."

Möglich also, dass Saint-Maximin in Mainz als Zehner um einen zentralen Stürmer herum spielt. Ob dies dann allerdings Mevlüt Erdinc, sein alter Teamgefährte aus St. Etienne, sein kann, ist fraglich - Erdinc pausierte an diesem Mittwoch, nachdem er am Dienstag im Training einen Schlag auf die Wade erhalten hatte.

Filigrane Spielkultur bei 96 mit Saint-Maximin - oder überraschen die Niedersachsen eher mit der rustikalen Variante? Am Mittwoch versuchte Frontzeck im Training im A-Team auch ein 4-1-4-1 mit Salif Sané als einzigem Sechser. Manuel Schmiedebach rückte dafür mit Edgar Prib etwas weiter vor, zwischen die Flügelzange Bech/Klaus. So wirkte die Elf in der gegnerischen Hälfte kompakter. "Das Spiel besteht nicht nur aus Aktionen nach vorne, es hat auch mit Defensivarbeit zu tun", so Frontzeck, der mit einer solchen Ausrichtung im dritten Saisonspiel das dritte System präsentieren würde.


Quelle: www.kicker.de