21.03.2015

Zu zehnt, nicht chancenlos, doch am Ende keine Punkte: Hannover 96 verliert gegen den BVB mit 2:3 (1:1). Aubameyang vergoldete seinen Führungstreffer (19.) am Ende mit dem Siegtor (61.), Teamkollege Kagawa traf ebenfalls (57.). Der Doppelpack Stindls (31./82.) langte nicht mehr.

Vier Startelf-Wechsel bei den Roten
Vier zu vier – so lautete im Vorfeld zumindest das Ergebnis zum Thema Wechsel. Leonardo Bittencourt, Felipe, Hiroshi Sakai und Rückkehrer Lars Stindl rotierten für Miiko Albornoz, den verletzten Joao Pareira sowie Manuel Schmiedebach und Edgar Prib ins 96-Team. Sven Bender, Jakub Blaszczykowski, Shinji Kagawa und Oliver Kirch begannen anstatt Kevin Kampl, Sebastian Kehl, Henrikh Mkhitaryan und Marcel Schmelzer.

0:1 durch Aubameyang
Blitzstart in die Partie: Bereits in der ersten Minute musste 96-Keeper Ron-Robert Zieler auf Zack sein. Blaszczykowski prüfte den hannoverschen Schlussmann von der Strafraumkante. Die Roten, eher abwartend spielend, kamen gelegentlich über die Flügel in die Nähe des Dortmunder Kastens, aber zu Anfang nicht wirklich gefährlich vors Tor. Die Gäste wirkten angriffslustiger, setzten immer wieder Nadelstiche in der Offensive. Die erste Viertelstunde ging ohne weitere nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten ins Land. Minute 19 sollte es allerdings in sich haben. Nach Marco Reus' Antritt steckte dieser auf Pierre-Emerick Aubameyang durch, der den Ball aus halbrechter Position im linken Eck unterbrachte – 0:1. Die Hausherren hatten es schwer, denn der BVB erstickte oftmals die Offensivbemühungen der 96er im Keim, übte frühes Pressing aus und unterband so das Aufbauspiel der Hausherren. Dieses hätte ab und an etwas mehr Esprit gebrauchen können.

1:1-Ausgleich durch Stindl
Das Spiel, das zwischenzeitlich für die Roten gefühlstechnisch eher dem regnerischen Wetter entsprach, wandelte sich zeitgleich mit dem Durchbruch der Sonne überm Dach der HDI Arena. Aufs Spiel bezogen: Flügelflitzer Bittencourt beackerte seine Seite flott, legte im passenden Moment in den Rückraum auf den dort lauernden Lars Stindl vor, der unhaltbar für 09-Schlussmann Roman Weidenfeller einschoss – 1:1-Ausgleich (31.). Das Tor gab den Gastgebern Kraft, fortan lief es in Richtung gegnerisches Tor besser. Dicke Chance dann für Bittencourt, der die Hereingabe Jimmy Briands aus aussichtsreicher Position jedoch in den Himmel drosch (34.). 96 war in der Folge munterer, setzte die Schwarz-Gelben immer wieder unter Druck. Die Schlussphase der ersten 45 Minuten gehörte eindeutig den Niedersachsen, die im Vergleich zum Anfang der Begegnung kämpferisch zugelegt hatten und sich um die Führung bemühten. Die Gelegenheit dafür schien günstig, wirkten die Dortmunder doch nach dem Gegentreffer angeschlagen. Der Halbzeitpfiff ertönte dann zu einer eher ungünstigen Phase für die Roten, hatten sie doch geradewegs Lust daran gefunden, sich offensiver zu zeigen.




Schlag auf Schlag in Hälfte zwei
Nach Wiederanpfiff knüpfte 96 zunächst dort an, wo es aufgehört hatte. Und die Bemühungen zahlten sich aus – fast. Joselus Kopfball nach Sakai-Flanke rettete Mats Hummels noch auf der Linie (53.). Ein offensichtlicher Knackpunkt im Spiel war kurz darauf die gelb-rote Karte für Bittencourt (55.) nach wiederholtem Foulspiel. Fortan dezimiert dauerte es nicht lange, bis Dortmund mit einem Doppelschlag das Spiel für sich entschied. Nach Vorlage Reus' schob Kagawa zur 2:1-Führung für den BVB ein (57.), nur vier Minuten später folgte das 3:1 für die Gäste. Erneut war Kagawa beteiligt, der Japaner lieferte die Vorlage für Aubameyang, der am 26. Spieltag doppelt für seine Farben traf (61.). Die Gastgeber mussten das, was gerade binnen Minuten passiert war, erst einmal verdauen und anschließend noch weitere kritische Situationen überstehen. Zunächst rettete Zieler nach Sokratis' Schuss (76.), kurz darauf blieb der 96-Keeper erneut Sieger - Reus war allein vor Hannovers Torwächter aufgetaucht, der den Schuss per Fuß noch an den Pfosten lenkte (80.). Doch es war spielerisch noch nicht aller Tage Abend. Stindl packte kurzum den Hammer aus, traf per sattem Schuss in den Winkel zum 2:3-Anschluss (82.). Die Schlussphase gehörte eindeutig Hannover 96, in Folge warf die Korkut-Elf noch einmal alles nach vorne. Der eingewechselte Albornoz hätte kurz vor Schluss samt Teamkollege Joselu zum Matchwinner avancieren können. Doch BVB-Keeper Weidenfeller machte den beiden einen Strich durch die Rechnung, schnappte sich das Spielgerät, bevor der zum Einschuss bereit stehende Spanier den Ausgleich erzielen konnte (87.). Auch der Freistoß Andreasens in der Nachspielzeit brachte nicht das von Mannschaft und Fans herbeigesehnte Tor, das am Ende zumindest noch für einen Punkt hätte reichen können.




Die Hoffnung stirbt zuletzt
Zehn Spiele ohne Sieg – doch die Negativserie täuscht über eines hinweg: Die Einstellung und die an den Tag gelegte kämpferische Leistung plus der zwischenzeitlich spielerisch guten Ansätze trotz Unterzahl halten die Hoffnung auf einen Dreier in der Rückrunde am Leben. Nach der Länderspielpause haben die Roten auswärts gegen Eintracht Frankfurt die nächste Möglichkeit, sich den lang gehegten Wunsch auf ein Zähler-Trio zu erfüllen.
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STATISTIK

Hannover 96: Zieler - Sakai (85. Andreasen), Marcelo, Felipe, Schulz (72. Albornoz) - Briand (72. Prib), Kiyotake, Sané, Bittencourt - Stindl, Joselu

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Kirch (58. Dudziak), Subotic, Hummels, Sokratis - Kehl, Gündogan (72. Bender) - Blaszczykowski, Kagawa, Reus (89. Ramos) - Aubameyang

Tore: 0:1 Aubameyan (19.), 1:1 Stindl (31.), 1:2 Kagawa (57.), 1:3 Aubameyang (60.), 2:3 Stindl (82.)

Gelbe Karten: Sané / Subotic

Gelb-Rote Karte: Bittencourt (wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Zuschauer: 49.000 (ausverkauft)


Quelle: www.hannover96.de