02.07.2015
"Zeit, den Schritt zu gehen"

96-Neuzugang Philipp Tschauner spricht im Pressegespräch über die Gründe seines Wechsels, seinen alten und neuen Trainer Michael Frontzeck sowie seine Entscheidung, Torhüter zu werden.



Tschauner: "Bin gut aufgenommen worden"
In diesen Tagen schwitzt Philipp Tschauner besonders: Bei Temperaturen an die 40 Grad in der Sonne und in langer Arbeitskleidung absolviert der 96-Torhüter gemeinsam mit seinen Teamkollegen die Vorbereitung auf die kommende Saison. Der 29-Jährige, der nach Stammkeeper Ron-Robert Zieler an Nummer zwei gesetzt ist, freut sich auf die bevorstehende Herausforderung: "96 ist eine super Adresse. Ich bin gut aufgenommen worden und auf coole, lustige Typen getroffen." Mit Oliver Sorg verbindet ihn seit kurzer Zeit nicht nur die Gemeinsamkeit eines Neuzugangs: Das Duo versteht sich mittlerweile schon so gut, dass Tschauner sich vorstellen könnte, mit dem ehemaligen Freiburger ein Zimmer im Trainingslager zu teilen.

Lernen von Zieler
Doch nicht nur das Umfeld war ausschlaggebend für den Wechsel vom FC St. Pauli an die Leine. Nach acht Jahren in der zweiten Liga ist dieser für Tschauner der nächste Schritt in Sachen sportlicher Weiterentwicklung. Mit der Entscheidung für 96 und damit gleichzeitig für einen Klub in der ersten Liga hat der 1,96 Meter große Torwart inzwischen sein sportliches Ziel erreicht. Dabei findet er sich durchaus mit der Reservistenrolle ab. "Ron-Robert Zieler ist die Nummer 1. Das ist kein Problem für mich." Motivationsprobleme hat der Familienvater jedenfalls keine. Von jetzt auf gleich parat zu stehen, das möge er. Deshalb sei er Torhüter geworden. "Der Kick, letzter Mann zu sein", reize ihn. Von Zieler als Nationalspieler wolle er noch etwas lernen und beobachten, welche Wirkung er auf dem Platz habe. Die Aura auf dem Feld fasziniert den Neu-Hannoveraner ebenso an Petr Cech, den er zu seinen Vorbildern zählt.




Vom Süden in den Norden
Was Hannover 96 betrifft, so hat Tschauner aufgrund seiner Begeisterung am Sport auch außerhalb des Platzes die Entwicklung des Klubs in den vergangenen zwei Jahren durchaus beobachtet. Dass er zur bevorstehenden Meisterschaftsrunde bereits Teil des "Traditionsvereins mit Background" sein wird, hat sich dann schon innerhalb des letzten halben Jahres herauskristallisiert. "Die Gespräche haben wir bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison geführt", so der gebürtige Bayer, der seine Karriere beim 1. FC Nürnberg begann, wo er, wenn auch nur kurz, Erstliga-Luft schnupperte.

Tschauner übernimmt die 13 von Schlaudraff
In Hannover trifft der Schlussmann auf alte Bekannte. Mit 96-Cheftrainer Michael Frontzeck und seinem jetzigen Co-Trainer Jan-Moritz Lichte sowie Athletiktrainer Timo Rosenberg hat er schon beim Kiez-Club zusammengearbeitet. Seinen damaligen und heutigen Coach lobt Tschauner mit den Worten: "Michael Frontzeck ist ein Trainer, der das richtige Gefühl für die Mannschaft und seine Spieler entwickeln kann. Er schafft es, das Team bei Laune zu halten." Und noch etwas bleibt ihm aus Hamburger Zeiten: die Rückennummer 13, die der Torhüter nun von Jan Schlaudraff übernimmt. Für Tschauner steht jedenfalls eines fest: "Es war an der Zeit, diesen Schritt zu gehen. Ich freue mich auf die zwei bevorstehenden Jahre."