23.04.2015

Am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker) empfängt Hannover 96 Hoffenheim. Fünf Spieltage vor Saisonende gibt es keine Ausreden mehr: Der erste Dreier muss zwingend eingefahren werden.



Geschwächte Hoffenheimer zu Besuch
Am kommenden Samstag gastiert die TSG 1899 Hoffenheim in der HDI Arena. Die Mannschaft aus dem Kraichgau kommt mit nur einem Punkt im Gepäck aus den letzten vier Begegnungen und weist eine noch schlechtere Auswärtsbilanz vor: Keine der letzten sechs Partien "außer Haus" konnten die Hoffenheimer gewinnen, in den letzten zwölf Gastspielen belief sich die Bilanz sogar auf nur einen Dreier in Berlin. Personell gestaltet sich das Duell für den TSG-Coach Markus Gisdol ebenfalls schwierig: Neben dem Langzeitverletzten Niklas Süle (Kreuzbandriss) fehlen auch Kevin Volland und Hoffenheim-Kapitän Andreas Beck gelbgesperrt. Ein vermeintlich positiver Fakt für die Roten, denn bei der 3:4-Niederlage im Hinspiel trafen sowohl Süle als auch Volland. Die immense Wichtigkeit des Spiels für die Kraichgauer steht kurz vor Saisonende außer Frage: Mit einem Punkt Rückstand auf Platz sieben und fünf Punkten auf Platz sechs der aktuellen Bundesliga-Tabelle ist die Qualifikation für die Europa League noch nicht außer Sichtweite. TSG-Torhüter Oliver Baumann stellt fest: "Wir müssen für den Endspurt noch einmal richtig zusammenrücken. Wenn wir nicht punkten, werden wir einfach nach hinten durchgereicht. Das will hier keiner", so die Kampfansage des 24-Jährigen auf der vereinseigenen Homepage.




Frontzeck soll die Wende bringen
Bei den Roten war diese Woche viel los: Nach der 0:4-Niederlage in Leverkusen wurde am Montag Tayfun Korkut beurlaubt. Bereits am Dienstag gab der Klub eine neue Personalie bekannt, mit der bis dato niemand gerechnet hatte: Michael Frontzeck übernimmt als Chefcoach die "Mission Nicht-Abstieg" bis zum Ende der Saison. Der 51-Jährige ist ein altbekanntes Gesicht bei 96 und fungierte bereits von 2004 bis 2005 als Co-Trainer unter Ewald Lienen – das Einleben dürfte dem gebürtigen Mönchengladbacher also nicht allzu schwer gefallen sein. Abhilfe schaffen könnte ansonsten ein echter Vollblut-Roter: Steven Cherundolo, Rekordspieler und Publikumsliebling von Hannover 96, übernimmt den Posten des Co-Trainers an Frontzecks Seite und beschreibt seine künftige Funktion als "Bindeglied zur Mannschaft". Jan-Moritz Lichte komplettiert das Trainerteam, das den Saisonendspurt mit einer eindeutigen Zielvorgabe antritt: "Es geht jetzt darum, dass 96 in der 1. Liga bleibt. Dem ist alles unterzuordnen", gab Frontzeck die Marschrichtung während seiner ersten Pressekonferenz vor.




Eine offene Rechnung
Das Hinspiel der Niedersachsen gegen die TSG ist bezeichnend für die Nord-Süd-Duelle: In den vergangenen drei Partien fielen insgesamt 16 Tore, im Schnitt ergibt das nach Adam Riese 5,3 Treffer pro Begegnung. Mit nunmehr sieben Toren unterstrichen beide Mannschaften die Statistik beim 3:4 im November, bei dem es für 96 am Ende nicht für eine Punktausbeute reichte – am Samstag soll die offene Rechnung allerdings beglichen werden. Besondere Beachtung schenkt Frontzeck dabei der TSG-Offensivabteilung: "Hoffenheim ist nach vorne im Umschaltspiel sehr schwierig zu bespielen. Sie sind aggressiv in den Zweikämpfen und eine sehr gefährliche Mannschaft. Wir müssen zu hundert Prozent auf dem Platz sein", analysierte der 51-Jährige die Gisdol-Elf bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. Für dieses Vorhaben muss der Trainer allerdings neben den Langzeitverletzten auch auf Hiroki Sakai und Ceyhun Gülselam verzichten, die nach ihrer fünften Gelben Karte gesperrt sind. Der unter der Woche mit Erkältungssymptomen geschwächte Hiroshi Kiyotake wird laut Frontzeck "nicht bei hundert Prozent sein", Jan Schlaudraff hat nach einer Zerrung das Training wieder voll aufgenommen.

Schulterschluss unter der Woche
Besonders erfreulich war in dieser Woche die Nachricht, dass Fans und Verein von Hannover 96 nach langer Zeit wieder aufeinander zugehen. Gemeinsam heißt das Ziel aller Beteiligten jetzt, die Klasse zu halten. Die jüngere Geschichte macht dabei Mut: In der Saison 2013/2014 siegten die Roten in den letzten fünf Bundesliga-Partien viermal, nur eine Begegnung endete Unentschieden.
sg


Quelle: www.hannover96.de