22.06.2016 / Top News, Profis, Fans

ZWISCHEN DERBY UND DÜSSELDORF - DAS ERWARTET DIE 96-FANS (7)

Im vorletzten Teil unserer Serie stehen der FC St. Pauli und Eintracht Braunschweig im Fokus. Am 05. August startet die 2. Bundesliga dann in die Saison 2016/17 und damit für alle 96-Fans auch eine spannende Reise ins Ungewisse: Neben einer sportlich von Leidenschaft und Kampf geprägten Liga werden unsere Fans zu Entdeckern eines nur noch Wenigen bekannten Terrains. Wo es die günstigsten Tickets und weitesten Anreisen gibt, was Ihr über die gegnerischen Teams wissen müsst und was es sonst noch Neues gibt, erfahrt Ihr hier in einem achtteiligen Reiseführer zur Saison 2016/17!


FC St. Pauli
Als vor kurzem Marvin Ducksch beim FC St. Pauli vorgestellt wurde, zeigte sich mal wieder, dass der Kiezklub kein Verein wie jeder andere ist. Denn obwohl Cheftrainer Ewald Lienen zur obligatorischen Spielervorstellung nicht anwesend sein konnte, stellten die Pauli-Verantwortlichen ihre Neuverpflichtung vor – mit einem Ewald Lienen-Double, ganz simpel mit einer Pappmaske verkleidet. Neben derartigen PR-Coups sind die Hamburger inzwischen aber auch für ihre gute Transferpolitik bekannt. Jüngstes Beispiel: Marc Rzatkowski. Der 26-Jährige kam, wie viele andere aktuelle Paulianer, ablösefrei und wechselt zur kommenden Saison für eine siebenstellige Ablöse zu RB Salzburg - Personalpolitik à la St. Pauli. Doch nicht nur Rzatkowski verlässt den Kiezklub. Auch andere Offensivkräfte wie Lennart Thy (zu Werder Bremen), John Verhoek (zum 1. FC Heidenheim) oder der Neu-96er Sebastian Maier schliessen sich neuen Vereinen an. Mit dem angesprochenen Marvin Ducksch (von Borussia Dortmund) und Aziz Bouhaddouz (18 Scorerpunkte; vom SV Sandhausen) haben die Braun-Weißen aber bereits neue Offensivkräfte an Land gezogen. Die abgelaufene Spielzeit beendeten die defensivstarken Hamburger auf dem vierten Platz. Während die Kiezkicker in der Hinrunde meist noch auf dem Relegationsplatz rangierten, mussten sie den dritten Platz in der Rückrunde an den 1. FC Nürnberg abgeben: In den entscheidenden Spielen - wie am 16. Spieltag bei der 0:4-Heimniederlage gegen den Club - fehlte den Hamburgern letztlich die entscheidende Konstanz.

Das letzte Aufeinandertreffen
Die letzte Begegnung der beiden Teams fand am 24. Spieltag der Saison 2010/11 statt. Nach einem Last-Minute-Treffer durch Christian Schulz gewannen die Roten in Hamburg mit 1:0. Bitter für die Paulianer: Vor der Partie standen die Kiezkicker noch auf dem elften Platz, holten aus den letzten zehn Spielen aber nur noch einen Punkt und stiegen schließlich als Tabellenletzter in die 2. Bundesliga ab.

Die Stadt
Mit dem Kiezklub wird weniger die Stadt Hamburg als vielmehr der Stadtteil St. Pauli verbunden. Der für die Reeperbahn, dessen Rotlichtviertel und den Hamburger Dom bekannte Bezirk passt dabei wie die Faust aufs Auge zum Kultklub FC St. Pauli. Einen expliziten Tipp haben wir diesmal jedoch nicht für Euch: Lasst Euch einfach vom Kiez überraschen – es ist für jeden was dabei.

Der Verein
Ob Totenkopf, Hells-Bells oder Weltpokalsiegerbesieger: Der FC St. Pauli ist Kult. Und trotz einiger finanzieller Engpässe in der Vergangenheit, verbunden mit Abstiegen in die Drittklassigkeit, konnte der Verein immer wieder auf die Unterstützung seiner loyalen Anhänger zählen. So spielen die Hamburger seit Gründung der Bundesliga 1963 insgesamt 25 Jahre in der 2. Bundesliga und belegen dort den vierten Platz der ewigen Tabelle.

Das Stadion
Mitten im Zentrum Hamburgs, am Anfang der Reeperbahn, liegt das für seine ganz besondere Atmosphäre bekannte 29.546 Zuschauer fassende Millerntor-Stadion. Für die Gäste stehen dabei 1.500 Steh- zum Preis von 9,50 bis 12,50 Euro und 1.167 Sitzplätze für etwa 28 Euro bereit. Ein 0,5l-Astra bekommt Ihr auf St. Pauli für 4 Euro, eine Bratwurst für 2,50 Euro.

Die Anreise
Für die 160 Kilometer von Hannover nach Hamburg benötigt Ihr mit dem Auto etwa eine Stunde und 45 Minuten. Weitere Informationen zur Anfahrt findet Ihr hier.

Und sonst?
Für die 96-Fans birgt der Auftritt beim FC St. Pauli noch eine kleine Überraschung. Denn mit der anstehenden Partie gastieren die Niedersachsen erstmals im vollständig umgebauten Millerntor-Stadion.

Eintracht Braunschweig
Cheftrainer Torsten Lieberknecht steht wie kein anderer für das aktuelle Gesicht von Eintracht Braunschweig: Der 42-Jährige ist seit 2008 im Amt und führte die Löwen innerhalb von fünf Jahren von der 3. Liga in die 1. Bundesliga. Das Gastspiel im Oberhaus war jedoch von kurzer Dauer: Nach nur einer Spielzeit und am Ende dem 18. Tabellenplatz stieg die Eintracht wieder in die 2. Bundesliga ab. Die vergangene Saison beendeten die Blau-Gelben auf einem soliden achten Platz, dessen Grundstein vor allem in der starken Defensive gelegt wurde. Lieberknecht erwies sich dabei als sehr variabler Taktiker und ließ im Laufe der Saison sowohl mit Dreier-, Vierer- als auch mit Fünferkette spielen. Mit dem erfahrenen Ken Reichel (sieben Tore und zwei Vorlagen) und dem jungen Gerrit Holtmann (vier Tore und fünf Vorlagen) gehörte vor allem der linke Flügel zur starken Angriffsseite der Eintracht. Bitter für den BTSV: Wie bereits im Winter Emil Berggreen (acht Scorerpunkte) verlässt mit Holtmann auch der zweite Youngster Braunschweig in Richtung Mainz. Mit Julius Biada und der Empfehlung von 13 Toren und elf Vorlagen bei Fortuna Köln in der 3. Liga steht aber bereits ein hoffnungsvoller Nachfolger in den Startlöchern.

Das letzte Aufeinandertreffen
An das letzte Duell der beiden Teams erinnern sich die Fans von 96 gar nicht gerne: Am 29. Spieltag der Saison 2013/14 verloren die Roten auswärts mit 0:3.

Der Verein
Insgesamt haben die Hannoveraner aber die Nase vorn. So steht der BTSV sowohl in der ewigen Tabelle der 1. Bundesliga, als auch in der der 2. Bundesliga hinter den Roten. Braunschweig gewann 1967 einmal die Deutsche Meisterschaft und erlebte damit seine erfolgreichste Zeit Ende der 60er-Jahre.

Das Stadion
Das Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße bietet 23.325 Zuschauern Platz. 1.600 Steh- zum Preis von 11 bis 15 Euro und 750 Sitzplätze für 15 bis 24 Euro gehen dabei an die Gäste. Für 0,4l-Pils zahlt Ihr in Braunschweig 3,50 Euro. Eine Bratwurst kostet 2,50 Euro.

Die Anreise
Für die 70 Kilometer und damit kürzeste Auswärtsfahrt benötigt Ihr mit dem Auto knapp eine Stunde. Weitere Anreisemöglichkeiten findet Ihr hier.

Und sonst?
Neben dem "Wunder von Wuppertal" 1973 und dem 4:0-Derbysieg 1971 ist den 96-Fans vor allem noch die Begegnung am vorletzten Spieltag der Saison 1997/98 im Kopf, wenn sie an den Rivalen aus Braunschweig denken: Im Saisonfinale der damals drittklassigen Regionalliga Nord reisten die Roten als Tabellenführer zum zweitplatzierten BTSV und sorgten mit einem 1:0-Erfolg für die Vorentscheidung in der Meisterschaft. Wenige Tage später schlug 96 in der Relegation TeBe Berlin und kehrte damit nach zwei Jahren in der dritten Liga zurück in die 2. Bundesliga.