96-Geschäftsführer Martin Bader "Wir sind sportlich etwas in die Knie gegangen"

Martin Bader hat am Donnerstag seinen neuen Job als Geschäftsführer bei Hannover 96 angetreten. Bei der offiziellen Vorstellung in der HDI-Arena gab er sich trotz des miserablen Saisonstarts der "Roten" kämpferisch: "Hannover 96 ist in der 1. Liga und soll auch drinbleiben."

Hannover. Martin Bader, neuer Geschäftsführer Sport bei Hannover 96, will die "Roten" möglichst schnell in höhere Tabellenregionen führen. "Grundsätzlich ist dieser Verein breit und stabil aufgestellt, sportlich allerdings etwas in die Knie gegangen", sagte der 47-Jährige bei seiner Präsentation am Donnerstag. "Hannover 96 ist in der 1. Liga und soll auch drinbleiben", sagte Bader. Eine Zielsetzung, die bei den Fans der "Roten" allerdings eher unter dem Begriff "Minimalziel" durchgehen dürfte. Ähnlich eindeutig waren denn auch die Aussagen von Clubchef Martin Kind: "Wir sind 14 Jahre in der 1. Liga und bleiben drin. Alles andere ist nicht ernsthaft diskussionsfähig."

96-Präsident Martin Kind bestätigte, dass der Vertrag mit Bader vorerst bis zum 30. Juni 2018 befristet ist. "Ziel ist aber eine Dauerlösung. Er soll das Gesicht von 96 werden", erklärte der Klubboss, der mit einer kurzen Unterbrechung seit 1997 an der Spitze des Vereins steht. Bader betonte, dass er eng mit Kind zusammenarbeiten werde: "Ich möchte ihn mitnehmen auf die Reise." Der Clubchef unterstrich, dass er weitermachen werde bei Hannover 96 - "aber nicht im Sport. Dafür ist künftig nur Martin Bader zuständig."

Lange Zeit zum Eingewöhnen hat Bader allerdings nicht. Zeitnah muss ein neuer Sportdirektor gefunden werden. "Hier gilt aber Sorgfalt vor Tempo", erklärte der neue Geschäftsführer, der zuvor bei Hertha BSC und elfeinhalb Jahre als Manager für den 1. FC Nürnberg tätig war. Eine Entscheidung soll es im Konsens mit Präsident Kind geben. "Es ist ja immer noch der Verein von Martin Kind", sagte Bader. Zudem kündigte er eine Überprüfung des Kaders und mögliche Transfers in der Winterpause an. "Wir haben Möglichkeiten, um Korrekturen vornehmen zu können", erklärte Bader.

Der neue Geschäftsführer hatte zuvor mehr als elf Jahre für den aktuellen Zweitligisten 1. FC Nürnberg gearbeitet. Eine Auszeit kam für Bader nicht in Frage: "Ich bin ja noch recht jung und bin es auch gewohnt, einfach durchzuarbeiten." Beim Bundesliga-Nordderby am Sonnabend (ab 15.30 Uhr im Liveticker) gegen Werder Bremen wird er erstmals auf der 96-Bank Platz nehmen.


Quelle: www.haz.de