96-Boss Martin Kind "Schmadtke-Ausstieg war der Knackpunkt"

Martin Kind fühlt sich mitverantwortlich für den Absturz bei Hannover 96. Der Clubchef der "Roten" räumte Fehler bei Personalentscheidungen ein. "Ich habe Entscheidungen getroffen, die sich so nicht bestätigt haben", sagte der 71-Jährige im "Kicker"-Interview.

Hannover. Insbesondere die Verpflichtung des ehemaligen Managers Dirk Dufner nannte Martin Kind als Beispiel. "Sie war notwendig, hat aber im Ergebnis zur Stagnation geführt. Stagnation ist jedoch Rückschritt. So wurden die letzten zweieinhalb Jahre für uns verlorene Jahre", meinte Kind. Bis 2013 qualifizierten sich die "Roten" unter Trainer Mirko Slomka und Manager Jörg Schmadtke zweimal für die Europa League.

Vor allem der Ausstieg Schmadtkes im April 2013 nach internen Querelen führte laut Kind zur 96-Entwicklung zu einem Abstiegskandidaten. "Das war eindeutig der Knackpunkt in der Entwicklung", sagte Kind. Zugleich verteidigte er, dass er im vergangenen Sommer an Dufner noch für die Transferperiode festgehalten habe, obwohl dieser bereits entmachtet schien: "Wir hatten erst im letzten Spiel des Klassenerhalt erreicht und mindestens drei Monate Planungssicherheit verloren. Hätten wir den Sportdirektor gewechselt, hätte es noch einmal drei, vier Wochen gedauert, in denen wir nicht tätig gewesen wären. Das schien mir deutlich zu viel", sagt Kind.

Der neue Trainer Thomas Schaaf soll nun eine neue Ära prägen: "Ich hoffe, dieses Gebilde steht nun für viele Jahre. Für deutlich länger als drei, vielleicht sogar für fünf." Schaaf war Ende Dezember als Nachfolger des zurückgetretenen von Michael Frontzeck verpflichtet worden.


Quelle: www.haz.de