Hannover: Vertrag des Allrounders läuft aus - Gespräche im Winter
Andreasen denkt an die Bayern - und weiter

Auf ungewohnten Positionen gab er in der Hinrunde sein Bestes für 96. Leon Andreasen ist in Hannover als Leader und Routinier nicht wegzudenken - für das Spiel am Samstag gegen die Bayern nicht, womöglich aber auch nicht über die Saison hinaus.


Seine Bilanz gegen den FC Bayern mutet so an, wie bei den meisten Spielern, die es mit dem Rekordmeister aufnehmen mussten. In sieben Duellen mit den Münchnern ging Leon Andreasen fünfmal leer aus. Nur zweimal konnte er am Ende jubeln - zuletzt am 21. Oktober 2006, damals noch als Einwechselspieler für den SV Werder beim Bremer 3:1-Heimsieg über Oliver Kahn, Roy Makaay und Co.

Lang, lang ist's her... Eigentlich Zeit, die Bilanz etwas aufzubessern. Doch der Däne ist Realist wie alle anderen in diesen Tagen in Hannover. "Eine Chance ist immer da, aber es ist auf jeden Fall keine große", weiß er. "Es ist eine Riesenaufgabe. Ich weiß nicht, wo die überhaupt Schwächen haben. Sie haben so gute Spieler, auch auf der Bank. Für mich ist es die beste Mannschaft in Europa." Man müsse mit den Köpfen nach oben und mit Optimismus ins Spiel gehen. "Gas geben, alles versuchen. Dann schauen wir, was passiert."

Doch der Routinier denkt auch schon weiter. Die aktuelle Situation bei 96 schätzt er als "schwierig" ein. Aber: "Wir haben schon früher gezeigt, dass wir damit umgehen können. Wir standen schon mit dem Rücken zur Wand. Wir müssen zusammenhalten." Es bestehe die Hoffnung, nach der Winterpause besser zu spielen, zumal der Verein nach Verstärkungen für die Rückrunde Ausschau hält. Andreasen setzt auf mehr Qualität: "Konkurrenz ist immer herzlich willkommen, das hat noch keiner Mannschaft geschadet." Es erhöhe den Wettstreit im Training. "Dadurch wird eine Mannschaft besser."

Er ist menschlich stark, hat ein gutes Gefühl, wann Spaß angesagt ist und wann es Ernst ist. Er macht es auch gut mit Spielern, die nicht im Kader sind.
Leon Andreasen über 96-Trainer Michael Frontzeck

Für Michael Frontzeck bricht der Mittelfeldspieler, der schon einige Trainer in seiner Karriere erlebte, eine Lanze. "Er ist menschlich stark, hat ein gutes Gefühl, wann Spaß angesagt ist und wann es Ernst ist. Er macht es auch gut mit Spielern, die nicht im Kader sind." Dass er in der Hinrunde im 96-Team öfters in ungewohnter Rolle ran musste, nimmt Andreasen seinem Coach nicht krumm. "Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich einmal Rechtsaußen oder Linksaußen spielen muss. Aber wir hatten eben diese Verletzungsprobleme. Es sind nicht meine optimalen Positionen, doch wenn er mich dorthin stellt, gebe ich mein Bestes. Auch wenn bei mir jetzt nur noch Torwart fehlt..."

Wichtig sei das gemeinsame Ziel, obwohl Frontzeck im Moment besonders im Fokus stehe. "So ist es im Fußball. Der Erste, der fliegt, ist der Trainer. Aber wir Spieler müssen auch in den Spiegel gucken können, wenn die Saison zu Ende ist."
Zukunfts-Gespräche im Winter

Spätestens dann möchte auch Andreasen entspannt in die Zukunft blicken können. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft Ende Juni aus, doch in der Vergangenheit gab es für den verdienten Kämpfer bei 96 schon mehrfach eine Verlängerung um eine Saison. "Ich fühle mich in Hannover wohl. Mein Berater will in der Winterpause mit dem Klub sprechen. Dann schauen wir mal."


Quelle: www.kicker.de