96-Trainer Michael Frontzeck freut sich auf Darmstadt und eine uralte Kabine | „Bei Sieg würde ich hier gern kalt duschen“

Nanu! Der 96-Trainer hofft zum Bundesliga-Start auf eine kalte Dusche...

Die Roten starten morgen (15.30 Uhr) bei Aufsteiger Darmstadt 98 in die Saison. In einem Stadion, das mit dem Luxus der HDI Arena so viel zu tun hat wie Pommes Rot-Weiß mit einem schicken 4-Gänge-Menü in der „Insel“ am Maschsee.

Die Gästekabine ist spartanisch eingerichtet. Holzbänke, Alu-Haken, Schultische. Angeblich werden die Duschen schnell kalt. Genau HIER und SO will Michael Frontzeck (51) den geglückten Saisonstart feiern. Frontzeck: „Bei einem Sieg würde ich hier gern kalt duschen. Das nehme ich in Kauf.“

Das Stadion am Böllenfalltor wurde 1921 gebaut, diesen Sommer auf 17 000 Plätze erweitert. Für die einen ist es Kult, für andere eine Bruchbude. Und für den 96-Trainer?

Frontzeck: „Man sollte nicht vergessen, wo man herkommt. Wir sind alle in einfachen Kabinen groß geworden.“ 436 Bundesliga-Spiele absolvierte er, viele solcher Kabinen hat er gesehen. Mit seinen Spielern hat der Coach über die besonderen Verhältnisse in Darmstadt gesprochen: „Ich habe da ein paar Worte drüber verloren, das sollte aber nicht zum Thema werden.“

Die Roten sollen sich aufs Spiel konzentrieren – und einen Fehlstart vermeiden. Beim Darmstädter Bundesliga-Comeback nach 33 Jahren erwartet Frontzeck einen heißen Tanz.

Der Trainer: „Fantastisch, was da passiert ist. Sie sind nicht durch Glück aufgestiegen. Die Mannschaft ist zweikampfbetont, hat viel Euphorie. Wir haben den nötigen Respekt.“ Aber bitte nicht zu viel! „Wir wollen gut in die Saison reinkommen“, fordert Frontzeck: „Den ersten kleinen Schritt haben wir im Pokal schon hinter uns gebracht. Jetzt wollen wir beim Liga-Start erfolgreich sein.“

Gegenüber dem Dusel-2:0 bei Viertligist Kassel muss sich 96 allerdings deutlich steigern. Sonst droht Frontzeck am Böllenfalltor die kalte Dusche nicht erst in der Kabine, sondern auf dem Platz...


Quelle: www.bild.de