Hannover: Der Chefcoach bleibt in der Krise ruhig
Letzte Chance? Schaaf muss das Rätsel knacken

Ist es nun die letzte oder schon die allerletzte Chance? Fest steht: Sollte der Tabellenletzte Hannover 96 am Samstag (15.30 Uhr, live! bei kicker.de) sein Heimspiel gegen den 1. FC Köln verlieren, ist der Abstieg nur noch rechnerisch abzuwenden. "Wir müssen die Kurve kriegen und sind in der Pflicht, das abzurufen, was in uns steckt", fordert Trainer Thomas Schaaf.
"Wir sind in der Pflicht, das abzurufen, was in uns steckt": Hannovers Chefcoach Thomas Schaaf.

Viele zweifeln aber, ob in dieser Mannschaft, die in der laufenden Saison gerade mal 17 Punkte sammeln konnte, wirklich genug Qualität steckt, um in der 1. Bundesliga zu bleiben. Erbracht hat sie den Nachweis in der laufenden Saison nur punktuell - so wie vor knapp zwei Wochen beim 2:1-Sieg in Stuttgart. Oder beim 4:0-Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt. Gegen den Aufsteiger bot 96 die beste Saisonleistung - das war allerdings am 28. November.

Seitdem hat der Tabellenletzte vor eigenem Publikum nur noch verloren. Und am vergangenen Samstag kam auch noch die bittere und trostlose 1:4-Niederlage in Bremen hinzu. "Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir wissen, dass die Spieler mehr können", erzählt Schaaf. Eine Aussage, die er so oder so ähnlich jede Woche tätigt. Die Diskrepanz zwischen den Trainingsleistungen und dem, was sein Team dann am Wochenende abliefert, bleibt dem Fußballlehrer weiterhin ein Rätsel. Aber entscheidend ist nun mal auf dem Platz - allerdings nicht auf dem Trainingsplatz.
Schaaf: "Man muss das Richtige zum richtigen Zeitpunkt parat haben"

"Ich habe gesehen, dass die Mannschaft in der Lage ist, es besser zu machen. Deshalb war ich in Bremen so enttäuscht", verrät Schaaf, "wir Trainer müssen nach Wegen suchen, um das entscheidend hinzukriegen. Wir wollen endlich ankommen." Auffällig ist, dass der Trainer zumindest nach außen hin ruhig bleibt. Schaaf: "Hier kann ich ja sachlich reden. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich auch anders kommunizieren kann. Man muss das Richtige zum richtigen Zeitpunkt parat haben. Du musst als Trainer verlässlich sein, aber nicht ausrechenbar."

Es bleibt die Hoffnung, dass der Coach für Samstag die richtige Ansprache findet. Die Fans haben wohl noch eine Resthoffnung: Für das Spiel gegen Köln erwartet 96 mehr als 40.000 Zuschauer.


Quelle: www.kicker.de