Hannover: Schleich-Elfer wie sein Torjäger-Vorgänger | Zerbricht Erdinç daran wie Joselu?

Es war die Lachnummer des 1. Spieltags. Mevlüt Erdinç (28) versiebte in Darmstadt (2:2) seinen ersten Bundesliga-Elfer. Das Kullerschüsschen schlich förmlich Richtung Tor.

Statt Selbstvertrauen gaaanz viel Frust beim türkischen Nationalspieler!

Zerbricht Erdinç daran wie Joselu?

Trainer Michael Frontzeck nahm seinen Stürmer gleich nach dem Spiel in Schutz: „Wenn er hingeht und sich den Ball packt, ist das okay. Er stand ja auf dem Zettel.“

Auch Torjäger-Vorgänger Joselu verschoss einen folgenschweren Elfmeter. Am 7. Februar scheiterte er an HSV-Keeper Drobny, es wäre das 1:1 gewesen. 96 verlor in Hamburg 1:2 – und Joselu sein Selbstvertrauen.

Nach sieben Hinrunden-Toren traf der Spanier in der Rückrunde nur noch einmal, war im Abstiegskampf völlig außen vor. 96-Manager Dirk Dufner verkaufte ihn für 8 Mio Euro an Stoke City.

Droht Erdinç eine ähnliche Entwicklung? Oder kommt der 3,3-Mio-Einkauf aus St. Etienne endlich in die Erfolgsspur?

Sein Trainer bleibt gelassen. „Das wird schon“, sagte Frontzeck entspannt und lobte: „Mevlüt war in Darmstadt an beiden Toren beteiligt, bereitet das 1:1 super vor, holt den Freistoß vor dem 2:2 raus. Aber klar, der verschossene Elfer war ein Wermutstropfen.“

Abgesehen vom Elfer-Lacher war das Bundesliga-Debüt ordentlich. Das unterstreichen auch die Daten. Erdinç schoss zweimal aufs Tor, hatte 22 Ballkontakte, gewann 64 Prozent Zweikämpfe (9 von 14).

Boss Martin Kind: „Er hat Einsatz gezeigt, ich hätte ihm ein Tor gegönnt.“

Dieses Tor war Erdinç bisher vergönnt. Aber anders als Joselu besitzt der Franzose eine große Stärke. „Er ist ein Kampfschwein“, sagt 96-Kumpel Ceyhun Gülselam. Manager Dirk Dufner bezeichnet ihn als „Mentalitätsstürmer“.

Joselu war am Ende nur noch im Jammer-Modus. Bei Erdinç besteht diese Gefahr nicht...


Quelle: www.bild.de