Bader verurteilt Fan-Randale "Das Außenbild von 96 nimmt Schaden"

Martin Bader, Geschäftsführer Sport des Fußball-Bundesligisten Hannover 96, hat die Randale von sogenannten 96-Fans auf der Rückfahrt vom Bundesligaspiel bei Schalke 04 scharf verurteilt, aber vor Pauschalurteilen gewarnt.

Hannover. "Das Außenbild von Hannover 96 nimmt durch solche Aktionen Schaden", sagte Bader der HAZ. "Das ist im Sinne von keinem, der 96 unterstützt." Fußballchaoten des Vereins hatten einen Regionalzug verwüstet, am Dortmunder Hauptbahnhof Polizisten mit Pyrotechnik und Flaschen angegriffen und waren später randalierend durch Bielefeld gezogen.

"Gewalt, ob gegen Personen oder Sachen, hat nichts zu suchen bei 96", sagte Bader. "Die Aktionen sind zu missbilligen und zu sanktionieren. Ich hoffe, dass die Polizei Täter ermitteln kann. Bei dem, was geschehen ist, handelt es sich nicht um eine Bagatelle, sondern um eine Straftat."

Bader will sich "zeitnah" mit dem 96-Fanbeirat, den Fanbeauftragten und dem Fanprojekt beraten. "Wir müssen noch mehr den Dialog suchen", sagte der 96-Geschäftsführer. Aufgabe sei es, den jugendlichen Randalierern und ihrem Umfeld noch deutlicher zu machen, was das für Konsequenzen haben könne.

"Wegen solcher Aktionen kann sich ein junger Mensch sein ganzes Leben versauen", sagte Bader. "Das müssen wir immer wieder aufzeigen, offensichtlich ist das nicht jedem in aller Konsequenz klar." 96 gerate bei dem Thema aber auch an Grenzen: "Ein Verein kann nicht ausgleichen, was in der Erziehung von Einzelnen schiefgelaufen ist", sagte Bader. Das Probleme für den Verein sei, dass "wir weder Daten noch Namen haben".

Weil die Randale außerhalb des Stadions passiert sei, hat 96 bei Sanktionen keinen Spielraum. "Ein bundesweites Stadionverbot muss vom DFB ausgesprochen werden", sagte Bader, wehrte sich aber gegen eine Pauschalverurteilung von 96-Fans. "Es wäre verkehrt, pauschal die Ultras oder eine bestimmte Gruppe von 96-Fans zu verurteilen."


Quelle: www.haz.de