Für 96 wird es richtig eng - Fritz und Junuzovic gesperrt
Werder beendet Heim-Fluch - auch dank Pizarro

Werder Bremen hat seit dem 30. August wieder ein Liga-Heimspiel gewonnen. Beim 4:1 gegen Hannover waren die Grün-Weißen über fast das komplette Spiel die bessere Mannschaft und fuhr am Ende völlig verdient drei Punkte ein. Die 96er konnten nun von 28 Auswärtsspielen im Weser-Stadion nur einmal gewinnen (19 Niederlagen, acht Remis). Damit sicherte sich die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik drei weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf ein und konnte sich dabei wieder auf Pizarro verlassen.


Werder-Trainer Viktor Skripnik vertraute derselben Elf, die zuletzt einen 4:1-Achtungserfolg in Leverkusen gefeiert hatte.

Hannovers Coach Thomas Schaaf tauschte bei seiner zweiten Rückkehr als Trainer ins Weser-Stadion (letzte Saison verlor er mit Frankfurt 0:1) im Vergleich zur 0:4-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg zweimal: Milosevic und Gülselam begannen für Wolf und Hoffmann (beide Bank).

Die Bremer begannen sehr offensiv und setzten 96 früh in der eigenen Hälfte unter Druck. Damit hatten die Gäste immer wieder Probleme im Spielaufbau. Die erste Torannäherung des Spiels setzte aber der Tabellenletzte, Yamaguchis Schuss blieb harmlos (4.). Fortan übernahmen die Werderaner das Kommando, Öztunali verzog zunächst deutlich (5.) und scheiterte wenig später aus aussichtsreicher Position (7.).
Doppelschlag von Bartels und Pizarro

Nachdem Djilobodji per Kopf an Zieler gescheitert war (15.), belohnten sich die Gastgeber wenig später für einen bis dato starken Auftritt. Garcias Abschluss sprang mit etwas Glück von Sakai zu Bartels, der aus kürzerer Distanz ins leere Tor einschob (18.). Doch damit nicht genug, die Bremer blieben weiter tonangebend. Kurz darauf stand es schließlich verdientermaßen 2:0, und es war mal wieder Pizarro. Der Peruaner ließ im Strafraum zwei Gegenspieler ins Leere laufen und drosch die Kugel anschließend mit viel Selbstvertrauen in die Maschen (26.).
Karaman bringt Hannover wieder ran



Hannover ließ bis zu diesem Zeitpunkt viel vermissen, wurde aber nach dem zweiten Gegentreffer etwas mutiger. Fossum (28.) und Karaman (33.) strahlten jedoch nicht wirklich Torgefahr aus. Anders die Bremer: Vestergaard scheiterte nur knapp und setzte einen Kopfball auf das Tornetz (32.). Die 96er blieben offensiv am Drücker, Karamans Kopfball ging gut einen Meter über das Tor (42.). Kurz vor dem Seitenwechsel belohnte sich das Schlusslicht: Eine Kiyotake-Ecke verlängerte Bremens Kapitän Fritz an den zweiten Pfosten - dort stand Karaman und schob aus wenigen Metern ein (45.).
Gebre Selassie humorlos

Der zweite Durchgang begann eher ruhig, es dauerte bis zu 54. Minute, ehe es erstmals torgefährlich wurde - Karamans Schuss landete aber über dem Kasten. Wenig später zeigten sich die Bremer erstmals nach dem Seitenwechsel gefährlich in der Offensive, und wie: Pizarro legte mit dem Außenrist rechts raus zu Gebre Selassie, der trocken aus elf Metern ins lange Eck vollendete - 3:1 (56.).
Junuzovic macht den Deckel drauf

Die Niedersachsen waren um eine sofortige Antwort bemüht, Kiyotakes Distanzschuss faustete jedoch Wiedwald weg (59.). Doch die Bremer hatten das Spiel weitestgehend im Griff und ließen defensiv relativ wenig zu. In der 67. Minute kamen die Grün-Weißen zur Entscheidung: Gebre Selassie legte auf Junuzovic ab, der den Ball im Fallen ins lange Eck bugsierte - Zieler war noch dran, doch das Spielgerät sprang vom linken Innenpfosten ins Tor.

Nach diesem Treffer war Hannover geschlagen. Bremens Kapitän Fritz holte sich kurz später seine zehnte Gelbe Karte ab und wird damit in der kommenden Woche in München fehlen. Die Werderaner hatten sogar noch die Chance, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben, der Schlenzer von Bartels verfehlte das Ziel (71.).
Auch Junuzovic gesperrt

Die Luft aus dem Spiel war raus, Hannover hatte sich mit der Niederlage abgefunden. Die Werderaner spielten punktuell immer wieder gut nach vorne, nahmen aber sichtlich das Tempo raus. Garcia legte zurück auf den völlig freistehenden Grillitsch, der das Leder aus acht Metern rechts am Kasten vorbeisetzte (82.). Junuzovic holte sich noch wegen Zeitspiels die fünfte Gelbe Karte ab und wird ebenfalls gegen Bayern fehlen. Kurz vor dem Ende verpasste Milosevic noch das 4:2 (88.). Doch unterm Strich blieb es beim 4:1 und die Bremer feierten erstmals seit August wieder einen Bundesliga-Dreier vor eigenem Publikum. Die Lage der 96er hat sich noch weiter verschärft.

Werder gastiert zum Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr) bei den Bayern. Hannover empfängt bereits am Nachmittag (15.30 Uhr) den FC Köln.


Quelle: www.kicker.de