04.04.2015
Ein Punkt bei der Eintracht: Hannover 96 und die SGE trennen sich 2:2-Unentschieden. Die Tore für die Hausherren erzielten Madlung (27.) und Aigner (54.), Marcelo (68.) und Ya Konan (82.) sorgten für den Ausgleich.
Korkut muss wechseln
Im Gegensatz zur 2:3-Heimniederlage gegen Dortmund vor zwei Wochen wechselte 96-Cheftrainer Tayfun Korkut – gezwungenermaßen - auf zwei Positionen. Für Leonardo Bittencourt, der gegen den BVB die Ampelkarte sah und somit gegen die Eintracht gesperrt fehlt, rutschte Edgar Prib in die Startelf. Joselu konnte in der vergangenen Woche wegen einer Grippe nur einmal am Mannschaftstraining teilnehmen, sodass ein Einsatz in Frankfurt für den Stürmer zu früh kam. An seiner Stelle begann ein Rückkehrer: Didier Ya Konan spielte nach seinem 90-minütigen Einsatz im Testspiel gegen den FC Rot-Weiß Erfurt erstmals in der Bundesliga wieder von der ersten Minute an. Eintracht-Coach Thomas Schaaf tauschte dagegen im Vergleich zum 1:3 gegen den VfB Stuttgart am letzten Spieltag nur einen Akteur: Anstelle von Marc Stendera startete Sonny Kittel auf Seiten der Adlerträger.
Hannover mutig, Frankfurt trifft
Die Gäste aus Niedersachsen, die komplett in Weiß aufliefen, spielten - wie schon gegen Dortmund - in einem 4-1-4-1-System, Salif Sané agierte erneut als einziger Sechser. Dementsprechend mutig startete die Korkut-Elf auch in die Partie, auch wenn zwingende Torchancen in den ersten Minuten ausblieben. Nach rund einer Viertelstunde dann die Doppelchance für 96: Zunächst tauchte Prib frei vor dem Kasten der Hausherren auf, dessen Schuss klärte Eintracht-Keeper Kevin Trapp jedoch ins Toraus (14.). Nach der anschließenden Ecke kam Felipe am zweiten Pfosten frei zum Kopfball - Außennetz (16.). Die Roten waren das aktivere Team, sodass die SGE dem gegnerischen Tor lediglich durch Standardsituationen nahe kam: Einen Freistoß Meiers lenkte 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler im letzten Moment am Pfosten vorbei (17.), kurz danach setzte Sonny Kittel einen Standard über das Tor der Gäste (19.). Im Gegenzug wieder die Niedersachsen: Hiroshi Kiyotake trat zum Freistoß an und fand im Strafraum Sané, dessen Kopfball landete jedoch in den Armen von Trapp (24.). Nur wenige Minuten später sollte sich die mangelnde Chancenverwertung der Korkut-Elf rächen - ein erneuter Standard brachte die Eintracht in Führung: Bastian Oczipka flankte von halbrechts in die Mitte, wo Alexander Madlung goldrichtig stand und zum 1:0 für die Hausherren einköpfte (27.). In der Folge agierten die Gäste nach vorne weiterhin zu ungenau, klare Tormöglichkeiten blieben - auf beiden Seiten - Mangelware. So ging es für die Roten mit dem unglücklichen 0:1-Rückstand in die Pause.
Aufholjagd in Hälfte zwei
Die erste Chance des zweiten Durchgangs hatten die Frankfurter in Person von Haris Seferovic, der Schuss des Eintracht-Stürmers ging knapp am rechten Pfosten vorbei (48.). Im Anschluss nahmen erneut die Gäste das Heft in die Hand, die Versuche wurden jedoch - wie schon in Hälfte eins - nicht von Erfolg gekrönt. In der 54. Minute folgte dann der erneute Schock: Ein verunglückter Rückpass von Christian Schulz landete vor den Füßen von Seferovic, der nur noch auf Stefan Aigner ablegen musste. Der SGE-Stürmer musste nur noch einschieben - 2:0 für die Hessen. Die Eintracht nahm fortan das Tempo aus der Partie und konzentrierte sich darauf, die Führung zu verwalten. 96 dagegen machte motiviert weiter und belohnte sich: Wie auch schon in der ersten Hälfte bei Frankfurt brachte ein Standard die Wende. Nach einer Ecke Kiyotakes setzte sich Marcelo gegen seine Gegenspieler durch und netzte zum 1:2 für seine Farben ein (68.). Kurios: Den Treffer erzielte der 96-Verteidiger nicht - wie vielleicht erwartet - mit dem Kopf sondern mit dem Rücken. Kurz zuvor waren Jan Schlaudraff und Miiko Albornoz für die Roten in die Partie gekommen (69.) - frischer Wind also, der schnell seine Wirkung zeigte. Von nun drängten die Gäste auf den Ausgleich, aber auch Frankfurt entdeckte seine Offensive wieder, Versuche von Kittel (75.) und Seferovic (76.) blieben jedoch ohne Erfolg. Dann schlug die Stunde eines Rückkehrers: Die Frankfurter Defensive präsentierte sich passiv, Lars Stindl legte ab auf Didier Ya Konan und der Stürmer schlenzte die Kugel sehenswert ins linke Eck (82.) - 2:2. Bei ebendiesem Stand blieb es dann auch, sodass es für die Roten mit einem Punkt im Gepäck zurück nach Hannover geht.
Wieder kein Sieg, aber Moral gezeigt
Damit bleibt 96 auch im elften Bundesliga-Spiel in Folge ohne Sieg. Trotzdem steht die Korkut-Elf - neben dem gewonnenen Punkt - nicht mit leeren Händen da: Die Moral und der Einsatz, den die Niedersachsen zeigten und der ihnen letzendlich den Ausgleich bescherte, macht Mut für die kommende wichtige Partie gegen die Hertha. Schon am Freitagabend sind die Hauptstädter zu Gast in der HDI Arena - der viel herbeigesehnte erste Heimsieg im Jahr 2015 muss also nicht mehr fern sein.
jb
STATISTIK
Eintracht Frankfurt: Trapp – Chandler, Zambrano, Madlung, Oczipka - Hasebe, Kittel - Aigner, Inui (69. Stendera) - Meier, Seferovic (84. Valdez)
Hannover 96: Zieler – Sakai, Marcelo, Felipe, Schulz – Sané - Briand (67. Schlaudraff), Stindl, Kiyotake (88. Andreasen), Prib (67. Albornoz)– Ya Konan
Tore: 1:0 Madlung (27.), 2:0 Aigner (54.), 2:1 Marcelo (68.), 2:2 Ya Konan (82.)
Gelbe Karten: Oczipka, Kittel / Sakai, Stindl, Ya Konan
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: 49.600
Quelle:
www.hannover96.de
