HANNOVER-NEUZUGANG BAKALORZ
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„Effe gibt mir viele Tipps“

Mit Paderborn stieg Marvin Bakalorz (26) zweimal in Folge ab. Mit 96 will er endlich wieder jubeln.
BILD: Wie fühlen sich die ersten Tage im 96-Trikot an?
Bakalorz: „Die Knochen fühlen sich schwer an. Das Training ist hart, man merkt, was der Trainer will. Es gibt kein Halbgas, nur Vollgas.“
BILD: Wie steigt man aus der 2. Liga auf?
Bakalorz: „Der Großteil ist Mentalität und Charakter. In der 2. Liga musst du jeden Zweikampf ernst nehmen, die 2. Liga ist eine Kämpferliga mit viel Kick & Rush. Man darf nicht zurückziehen, es muss auch mal knallen.“
BILD: Was sagen Sie zum Start?
Bakalorz: „Einen geileren Start als in Lautern auf dem Betze gibt es nicht. Die werden uns alles abverlangen. Wir müssen von der ersten Sekunde zeigen, dass wir nicht mit einem Punkt zufrieden sind.“

BILD: Weil für den Aufstieg ein guter Start wichtig ist...
Bakalorz: „Wir sind gerade mal eineinhalb Wochen dabei und ihr redet permanent von Aufstieg (lacht).“
BILD: Na und?
Bakalorz: „Natürlich ist klar, dass ein Verein wie 96 wieder in die Bundesliga muss. Das Stadion ist ein Hammer, die Fans, die Atmosphäre. Ich habe mir im Urlaub Videos davon angeschaut. Ich freue mich, das bald selbst zu erleben.“
BILD: Könnte es Probleme mit der großen Erwartungshaltung geben?
Bakalorz: „Die Mannschaft ist vom Kopf her stabil, wir haben einige erfahrene Spieler in der Mannschaft. Ich denke nicht, dass wir ein Problem mit dem Druck kriegen.“
BILD: Sie waren in Paderborn Kapitän. Werden Sie auch bei 96 Führungsspieler?
Bakalorz: „Ich bin jemand, der Dinge klar anspricht. Der versucht, die Mannschaft anzutreiben, auch mal dazwischenhaut. Aber ein Führungsspieler kristallisiert sich raus, wenn man auf dem Platz Leistung bringt. Und nicht, indem man nur rumschreit.“
BILD: Für Ihre Sechser-Position gibt es einige Bewerber. Haben Sie Sorge vor der Bank?
Bakalorz: „Ich habe überall, wo ich war, Konkurrenzkampf gehabt. Und ich freue mich drauf! Von Sané und Schmiedebach kann ich mir noch was abgucken und das werde ich intensiv nutzen.“
BILD: Wie tief sitzt noch der Schock von zwei Abstiegen mit Paderborn hintereinander?
Bakalorz: „Das tat weh, ich habe das auch mit in den Urlaub genommen. Als Kapitän trägt man schließlich große Verantwortung, dass man es nicht verhindern konnte. Es war hart, aber auch lehrreich.“
BILD: Inwiefern?
Bakalorz: „Weil es dafür sensibilisiert, dass es trotz großer Ziele auch in die andere Richtung laufen kann. Die Erwartungshaltung in Paderborn war riesig. Wir wollten nach dem Abstieg aus der 1. Liga gleich wieder hoch. Aber dann hat es nicht gepasst und wir sind abgestiegen.“
BILD: Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Stefan Effenberg erlebt?
Bakalorz: „Ich kam persönlich sehr gut mit ihm zurecht, habe noch Kontakt zu ihm. Er gibt mir immer noch viele Tipps. Es tut mir sehr leid, was er nach dem Aus in den Medien alles einstecken musste.“
BILD: Ihr Vater Dirk war Profi. Fragen Sie ihn ab und zu um Rat?
Bakalorz: „Mein Papa ist mein wichtigster Ratgeber. Er ist immer ehrlich, haut mir auch mal verbal in den Nacken. Das hilft mir weiter, hat mich bis hierher gebracht.“
BILD: Die 6 ist Ihre Position, oder?
Bakalorz: „Ja! Auch die 8 kann ich spielen, in Paderborn habe ich sogar ab und an auf der 10 gespielt. Balleroberung macht mir Spaß, hier und da könnte das ein oder andere Tor mehr nicht schaden.“
BILD: Vorbild?
Baklorz: „Eine Mischung aus Zidane und Gattuso.“


Quelle: www.bild.de