Hannover: Innenverteidiger schaut nach vorne
Marcelo: "Gute Spieler, aber keine guten Momente"

Es ist eine harte Probe für den Berufsoptimisten. Doch wer, wenn nicht Sonnyboy Marcelo könnte in Hannover für gute Stimmung sorgen? Der Brasilianer räumt eigene Schwächen ein, glaubt aber zugleich an die Stärke seines Teams.


Neben Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler ist er der Dauerbrenner in Hannover. Wie auch der Keeper verpasste Marcelo in der vergangenen Saison keine einzige der 3060 Bundesliga-Minuten. Aktuell stand der Innenverteidiger ebenfalls in allen drei Partien komplett auf dem Platz, verpasste lediglich wegen seiner Rotsperre das Pokalspiel in Kassel.

Die Einsatzzeiten des Brasilianers stimmen, mit der Leistung ist es derzeit so eine Sache. Von 3,63 im Vorjahr stürzte Marcelos Notenschnitt auf momentan 4,50 ab. Andere Werte blieben dagegen konstant: Bisher 64 Prozent gewonnene Zweikämpfe stehen 65 Prozent aus der Saison 2014/15 gegenüber. Und bei der Passquote steigerte sich der Hannoveraner sogar von 78 auf 83 Prozent. Allerdings: Die entscheidenden Fehlpässe führten kürzlich zu brenzligen Situationen und zuletzt beim 0:3 in Mainz sogar zum dritten Gegentor. "Natürlich war das mein Fehler", räumt der 28-Jährige unumwunden ein, aber: "Das ganze Spiel war nicht besonders."

Auch andere Mannschaften haben die letzten Spiele verloren, nicht nur Hannover.
Marcelo



Längst schon wieder geht der Blick des Sonnyboys nach vorne: "Es waren erst drei Spiele. Wir müssen weitermachen, das schlechte Spiel vergessen und auf Dortmund schauen." Im Heimspiel am kommenden Samstag gegen die Borussia soll vieles besser laufen, wenngleich die jüngste Form der Mannschaft nicht unbedingt Anzeichen dafür verriet. Das betrifft auch die etatmäßige Innenverteidigung mit Marcelo und Christian Schulz, deren Leistung selbst Trainer Michael Frontzeck kürzlich vorsichtig als "nicht bei 100 Prozent" einstufte. Ein Wechsel im Abwehrzentrum ist dennoch unwahrscheinlich. Die mögliche Alternative Felipe konnte sich in den zwei Testspielen in der vergangenen Woche gegen unterklassige Gegner nicht empfehlen. Bei Andre Hoffmann ist nach langer Verletzungspause eine Steigerung zwar unverkennbar, doch ist kaum zu erwarten, dass Frontzeck dem Ex-Duisburger schon gegen Dortmund das Vertrauen schenkt.
Marcelo vertraut auf die gute Stimmung

Vertrauen hat unterdessen Berufsoptimist Marcelo in die eigenen Stärken und auf gute Stimmung. Motto: Niemand muss nun schon unruhig werden. "Auch andere Mannschaften haben die letzten Spiele verloren, nicht nur Hannover." An der Diskussion darüber, dass 96 auf dem Transfermarkt nicht mehr nachlegte, will sich der Verteidiger, der selbst seinen Vertrag im Sommer bis 2018 verlängerte, nicht beteiligen. "Das ist Sache des Präsidenten und des Trainers. Ich bin nur ein Spieler. Wir haben ein gutes Team und gute Spieler, aber hatten zuletzt einfach keine guten Momente."


Quelle: www.kicker.de