11/06/2015 / Spielbericht
1:3 - Kalou schnürt Dreierpack

Hannover 96 unterliegt am Freitagabend Hertha BSC mit 1:3 (0:1). Salomon Kalou schnürte einen Dreierpack (33., 60., 88. per Foulelfmeter) und wurde so zum Matchwinner auf Seiten der Hauptstädter. Hiroshi Kiyotake traf per Strafstoß für die Frontzeck-Elf (70.).

Kiyotake rechtzeitig fit
96-Coach Michael Frontzeck durfte aufatmen, dass der zuletzt so starke Kiyotake nach Verletzungssorgen unter der Woche wieder rechtzeitig ins Team zurückkehren konnte. Somit blieb Uffe Bech der einzige Neue in der Startelf, für den Schmiedebach auf der Bank Platz nahm. Andreasen rückte für ihn auf die Sechs. Herthas Cheftrainer Pal Dardai wechselte zweimal: Brooks und Regäsel (Startelfdebüt) starteten für Cigerci und Stocker.

Safety First, dann sticht Kalou
Nach einer kurzen Abtastphase setzte Hertha das erste Offensivzeichen. Haraguchi dribbelte sich an die Strafraumkante und zog ab. Doch Sané warf sich in die Schussbahn und konnte abblocken (10.). Ansonsten aber viel Leerlauf in den Angriffsbemühungen beider Teams. Vor allem die Roten konzentierten sich auf Absicherung des eigenen Sechzehners, das machten sie weitestgehend gut. Trotzdem kam Darida im Anschluss an einen Einwurf aus spitzem Winkel zum Schuss, doch Zieler reagierte sehr aufmerksam und hatte des Winkel entscheidend verkürzt (20.). In der 27. Minute hätte dann Kiyotake den ersten 96-Torschuss abgeben können, doch der Spielmacher der Roten verpasste abzuschließen und verdribbelte sich letztlich. Angesichts der leichten Feldüberlegenheit der Gäste fiel der Führungstreffer der Hauptstädter durchaus verdient: Schulz verlor im Mittelfeld einen entscheidenden Zweikampf, Salomon Kalou nahm einen Haraguchi-Pass im Sechzehner stark auf und tunnelte beim Flachschuss Albornoz. Dadurch blieb 96-Keeper Zieler ohne Abwehrchance (33.). Die beste 96-Gelegenheit der ersten Hälfte hatte Sobiech, der eine starke Bech-Flanke etwas zu überrascht aufahm – und sich aus guter Position verhaspelte (40.). Auch Andreasen legte nochmal quer anstatt mal abzuziehen (41.). Dass die nun endlich etwas mutigeren Niedersachsen doch noch zumindest mit einem eigenen Torschuss in die Kabine gehen konnte, war Kiyotake zu verdanken, der in der 43. Minute vom rechten Strafraumeck abzog und das Leder nur haarscharf am linken Aluminium vorbeilegte. So ging man durchaus leistungsgerecht mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine.


Elfmeter auf beiden Seiten
Mit Saint-Maximin für den wirkungslosen Klaus versuchte Michael Frontzeck neue Offensivpower für die zweiten 45 Minuten auf den Platz zu bringen. Und 96 kam nun wesentlich besser ins Spiel und machte nun mehr Druck. Wieder war es Kiyotake, der sich versuchte, doch der Volleyversuch aus dem Rückraum war zu hoch angesetzt (53.). Gerade in der größten 96-Drangphase setzte es einen blitzsauberen Herthaner Konter: Im Anschluss an einen 96-Eckball wurde Kalou von Darida auf die Reise geschickt, hängte Marcelo ab und blieb alleinstehend vor Zieler eiskalt – der Ivorer versenkte die Kugel zum 0:2 (60.). Doch zehn Minuten später waren die Hannoveraner wieder dran! Bech wurde nach einem Andreasen-Zuspiel im Strafraum von Plattenhardt festgehalten und Schiedsrichter Dingert zeigte konsequenterweise auf den Punkt. Wie bereits gegen den HSV übernahm Hiroshi Kiyotake die Verantwortung und verwandelte platziert unten links (70.). Doch es war zu wenig, was die 96er in der Schlussphase anboten, auch wenn Herthas Defensive sehr kompakt stand. So bleib Sanés abgefälschter Schuss, den Jarstein ohne Mühe begrub, die letzte Szene der Hausherren (83.). Als Weiser wenig später im 96-Strafraum im Duell mit Marcelo zu Fall kam, wurde die Partie durch den Pfiff Dingerts entschieden: Kalou trat an, verwandelte zum 3:1-Endstand und schnürte damit seinen Dreierpack (86.).

Befreiungsschlag verpasst
Durch die 1:3-Niederlage rutschen die Roten wieder tiefer in die Kellerzone, während der Hauptstadtklub in europäischen Gefilden weilt. 96 verschlief Durchgang eins, um dann in seiner besten Phase eiskalt von einem Konter erwischt zu werden. Nun muss die Frontzeck-Elf hoffen, bei der nicht einfacheren Aufgabe nach Gladbach zu punkten.
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STATISTIK

Hannover 96: Zieler - Sakai, Marcelo, Schulz, Albornoz - Andreasen (71. Erdinç), Sané - Bech, Kiyotake, Klaus (46. Saint-Maximin) - Sobiech

Hertha BSC: Jarstein - Regäsel, Langkamp, Brooks, Plattenhardt - Skjelbred, Lustenberger (76. Hegeler) - Weiser (90+1 Stocker), Darida, Haraguchi - Kalou (90. Baumjohann)

Tore: 0:1 Kalou (33., Haraguchi), 0:2 Kalou (60., Darida), 1:2 Kiyotake (70./FEM, Bech ), 1:3 Kalou (88./ FEM, Weiser)

Gelbe Karten: Sobiech, Andreasen / Darida, Plattenhardt, Skjelbred

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 40.200