08.04.2016 / Spielbericht
2:2 - Verdienter Punktgewinn bei Stendel-Debüt

Hannover 96 hat beim Trainer-Debüt von Daniel Stendel bei der Berliner Hertha ein verdientes 2:2 (1:1)-Unentschieden geholt. Die Roten, für die Artur Sobiech (18.) und Manuel Schmiedebach (58.) trafen, überzeugten mit hoher Laufbereitschaft und hatten die Hauptstädter am Rande einer Niederlage. Die Gastgeber trafen durch Ibisevic (3.) und Kalou (72.).

Sechs Neue in der Startformation
96-Trainer Daniel Stendel veränderte die Startelf im Vergleich zum Spiel gegen den Hamburger SV (0:3) auf sechs Positionen: Salif Sané, Manuel Schmiedebach, Artur Sobiech, Uffe Bech, Waldemar Anton sowie Youngster Noah Joel Sarenren-Bazee standen von Beginn an auf dem Feld. Kapitän Christian Schulz fehlte angeschlagen. Bei der Hertha setzte Coach Pal Dardai im Vergleich zur 0:5-Schlappe in Mönchengladbach Kapitän Fabian Lustenberger sowie Vladimir Darida zunächst auf die Bank. Ersetzt wurden die beiden Spieler von Peter Pekarik und Sebastian Langkamp.

Nicht geschockt vom frühen Rückstand
Beide Mannschaften begangen mutig und engagiert. Doch bereits mit dem ersten Angriff der Hausherren gingen diese in Führung. Plattenhardt flankte flach und scharf von links, Vedad Ibisevic musste in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten (3.). Doch im Gegensatz zu vielen anderen Auftritten zuletzt zeigte sich 96 nicht geschockt und hielt dagegen – und wie! Nur zwei Minuten später folgte eine dicke Doppelchance für unsere Roten: Erst scheiterte Uffe Bech nach Pass von Sarenren-Bazee an Rune Jarstein (5.), dann verhinderte der Pfosten den Ausgleich nach einem Schuss von Manuel Schmiedebach aus der Distanz (6.). Doch einige Minuten später sollte sich die Stendel-Elf dann doch für ihr couragiertes Auftreten belohnen. Nach schöner Kombination von Sobiech, Kiyotake und Schmiedebach war es letztendlich wieder Sobiech, der Hertha-Keeper Jarstein mit einem flachen Rechtsschuss ins kurze Eck überwinden konnte (18.). In der Folge drückte dann zwar die Hertha und kam vor allem gefährlich über die Außenbahnen, blieb jedoch ohne nennenswerten Torabschluss. Die Hannoveraner erkämpften sich immer wieder den Ball, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und zwangen die Berliner damit das ein oder andere Mal zu Fehlpässen. Besonders Sarenren-Bazee wirbelte bei seinem Startelfdebut auffällig auf der rechten offensiven Seite. So ging es aus Sicht der Niedersachsen verdient mit einem 1:1 in die Pause.

Schmiedebach krönt starke Leistung
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. In einem Zweikampf mit dem Berliner Haraguchi verletzte sich dann jedoch Bech (53.) und musste durch Karaman ersetzt werden. Die Niedersachsen blieben in der Folge aktiv und sollten erneut belohnt werden: Nach schönem Doppelpass mit Karaman über die linke Seite war es Manuel Schmiedebach, der seine starke Leistung krönte und den Ball über den Innenpfosten flach im langen Eck platzierte (58.) – 2:1! Vor allem über die linke Angriffsseite der 96er entstanden auch in der Folge immer wieder aussichtsreiche Angriffe, welche die Hauptstädter in Bedrängnis brachten. Oft waren die Roten nur durch Fouls zu stoppen. Die Führung der Gäste war bis dato völlig verdient. Doch die Hertha hielt dagegen. In der 70. Minute rettete Ron-Robert Zieler noch gegen Genki Haraguchi, zwei Minuten später glich Salomon Kalou dann nach Vorlage des eben eingewechselten Julian Schieber aus kurzer Distanz aus (72.). Kurz darauf endete das gute Startelfdebut des kampfstarken Sarenren-Bazee, für ihn kam Ceyhun Gülselam ins Spiel. Nach dem Ausgleich übernahm die Hertha zunehmend das Spielgeschehen, doch die Partie wurde insgesamt zunehmend zerfahrener und durch viele kleine Fouls unterbrochen. In der 83. Minute rettete erneut Zieler aus kurzer Distanz gegen einen wuchtigen Schuss von Ibisevic. Die Roten selbst kamen nur noch selten gefährlich vor das Tor der Berliner und fokussierten sich mehr und mehr, das Unentschieden nicht mehr aus der Hand zu geben. Nach einer Hertha-Ecke wurde es noch einmal gefährlich, doch Zieler konnte auch diesen letzten Ball sicher parieren. So blieb es am Ende bei einem hochverdienten Unentschieden.

Hertha am Rande einer Niederlage
Auch bei der Premiere von Trainer Stendel konnte die Mannschaft einen Rückstand erneut nicht verhindern. Im Vergleich zu den letzten Begegnungen reagierten die 96er jedoch äußerst mutig und ließen sich vom frühen Gegentor nicht verunsichern. Der Ausgleich durch Sobiech war zur Halbzeit mehr als verdient. Am Ende verpassten es die Roten sogar, den angesichts der Gegenwehr zeitweise überrascht wirkenden Herthanern eine Heimniederlage zuzufügen. Die nächste Chance auf einen Dreier haben die Roten nun am nächsten Freitag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach.
jd

STATISTIK

Hertha BSC: Jarstein - Pekarik, Stark, Langkamp, Plattenhardt - Skjelbred, Cigerci (71. Schieber), Weiser (57. Darida), Haraguchi - Ibisevic, Kalou

Hannover 96: Zieler - Sakai, Milosevic, Anton, Prib (79. Sorg) - Schmiedebach, Sané, Bech (54. Karaman), Kiyotake, Sarenren-Bazee (73. Gülselam) - Sobiech

Tore: 1:0 Ibisevic (3. Plattenhardt), 1:1 Sobiech (18., Kiyotake), 1:2 Schmiedebach (58., Karaman), 2:2 Kalou (72., Schieber)

Gelbe Karten: Kalou, Weiser, Langkamp / Bech, Sarenren-Bazee, Schmiedebach

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Bamberg)

Zuschauer: 50.000