STRAF-TRAINING BEI HANNOVER 96
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Stendel lässt seine
Schlaffis laufen

Der Trainer war sauer. Und musste sich beherrschen, das nicht offen zu zeigen. Daniel Stendel (42) versuchte sogar, nach dem 3:1-Sieg in Wunstorf zu lächeln – wenn auch gequält...
Nach dem Schlusspfiff hörte sich das dann so an.
► Stendel: „Am Ende bin ich nicht ganz zufrieden.“
Er hätte auch sagen können: Das hatte mit Profi-Fußball nichts zu tun.
► Stendel: „In der 2. Halbzeit hatten wir fast keine Torchance.“
Er hätte auch sagen können: Peinlich, wir setzen uns nicht mal gegen Fünftliga-Kicker durch.
►Stendel: „Unterm Strich ist das zu wenig.“
Er hätte auch sagen können: Mit dieser Leistung holen wir in der 2. Liga nichts.
►Stendel: „Unser Anspruch ist höher.“
Er hätte auch sagen können: So können wir das Thema Aufstieg gleich abhaken.
Das alles hat Stendel nicht gesagt, vielleicht nur gedacht. Aber er hat sofort gehandelt.
STRAF-TRAINING!
Direkt nach dem Schlusspfiff schickte er die Versager-Truppe der 2. Halbzeit (hatte 0:1 verloren) auf den Nebenplatz – und ließ sie rennen.
Unter der Aufsicht von Athletik-Trainer Timo Rosenberg mussten Sorg, Anton, Hübers, Albornoz, Bakalorz, Fossum, Wolf, Maier, Dierßen, Gueye und sogar Torwart Tschauner Tempoläufe machen: Diagonal über den Platz immer von Sechzehner-Eck zu Sechzehner-Eck.
Die 3:0-Sieger der 1. Halbzeit liefen vorher auch, aber deutlich kürzer. Stendel bestätigt: „Die zweite Gruppe ist schon mehr gelaufen. Weil sie auf dem Platz vorher weniger gelaufen ist.“
Nach zwei Wochen Vorbereitung kämpft der Trainer gegen die ersten Nachlässigkeiten. Stendel: „Egal, gegen welchen Gegner, egal, wie müde wir sind: Wir müssen mehr investieren.“
Können seine Profis schon Sonntag in Ramlingen (6. Liga) zeigen. Oder sie müssen wohl wieder laufen...


Quelle: www.bild.de