12.12.2015 / Spielbericht
0:1 – keine Punkte in Sinsheim

Hannover 96 verliert das so wichtige Kellerduell bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 0:1 (0:1). Trotz über weite Strecken überlegener Leistung in Durchgang eins kassierte die Frontzeck-Elf den Gegentreffer durch Jonathan Schmid (30.). In der Folge schafften es die Roten nicht, den notwendigen Druck aufzubauen, um die Partie noch zu drehen.

Saint-Maximin startet
Während der Gastgeber aus Sinsheim nach dem späten 1:1-Punktgewinn in Ingolstadt mit zwei personellen Neuerungen aufwartete – Kaderabek und Schmidt rückten für Polanski und Zuber ins Team – tauschte 96-Cheftrainer Michael Frontzeck dreimal gegenüber dem 1:3 von Schalke: Für Sorg, Schmiedebach und Sobiech (Knöchelstauchung) rückten die wieder genesenen Sakai und Prib sowie erstmals auch Youngster und Schalke-Torschütze Saint-Maximin in die Startelf.

Guter 96-Auftritt, aber Hoffenheim trifft glücklich
Keine 120 Sekunden waren von der Uhr, als die TSG zum ersten Standard und damit auch zum ersten Torschuss kam. Aus halblinker Position zirkelte Amiri das Spielgerät aber genau in die Arme des aufmerksamen Ron-Robert Zieler (2.). Doch auch 96 startete engagiert und kam schnell zu mehreren Eckbällen, abgesehen von einem zu hoch angesetzten Karaman-Versuch (4.) entstand jedoch keine Gefahr. Nach zwölf Minuten war es dann Strobl, der nach einem zunächst abgeblockten Versuch Vollands über das Gehäuse zielte. Die bis dahin beste Gelegenheit einer munteren und abwechslungsreichen Anfangsphase hatte dann Andreasen, der nach einem schönen Saint-Maximin-Zuspiel etwas überhastet abschloss. Wieder landete das Leder über dem Tor (13.). Und wenig später kam auch noch wahres Pech für die 96er hinzu: Gülselam verlängerte Andreasens Rechtsecke klasse mit dem Hinterkopf, doch das Leder klatschte von der Latte an den linken Innenpfosten, vo wo es den weg auf, aber nicht über die Torlinie fand (15.) - die Roten verpassten es so, sich für die starke Anfangsphase zu belohnen. Die Frontzeck-Elf übernahm nun immer mehr die Initiative und war das spielbestimmende Team. Der Treffer sollte aber auf der anderen Seite fallen: Über rechts kam Volland frei zum Flanken – und Jonathan Schmid kam aus neun Metern frei zum Flugkopfball. Zieler blieb ohne Chance, die Kunststoffkugel landete im langen linken Eck - das zu diesem Zeitpunkt glückliche 1:0 für die Kraichgauer (30.). Nach 33 Minuten lag das Leder erneut im 96-Netz, allerdings war der vermeintlliche Torschütze Schär bei seinem Kopfball knapp im Abseits. Kurz vor dem Seitenwechsel kamen die Roten noch einmal zu zwei guten Offensivansätzen. Zunächst verpasste Andreasen eine schöne Albornoz-Hereingabe nur knapp (43.), dann landete ein Kopfball des Dänen in Baumanns Armen (45). So stand am Ende einer eigentlich überzeugenden Halbzeit das falsche Ergebnis auf der Anzeigetafel: Der bisherige Tabellenletzte führte etwas schmeichelhaft mit 1:0!

96 findet kein Mittel
Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es in Durchgang zwei. Ein Freistoß Andreasens leitete die erste Offensivszene für 96 ein, das jetzt natürlich noch mehr gefragt war, den Weg nach vorn zu suchen. Doch Karaman konnte die Hereingabe am langen rechten Pfosten nicht gewinnbringend aufs Tor bringen (48.). Auf der anderen Seite verpasste Volland knapp (53.). Immer wieder war es Salif Sané, der bei 96 im Mittelpunkt stand: Technische Kabinettstückchen, starke Ballgewinne, Abschlussversuche, und eine Fast-Verletzung nach einem unglücklichem Aufkommen auf dem Rasen (50.). Der Senegalese versuchte sein Team zum Ausgleich zu führen. Nach einer Stunde verließ sein Partner auf der Sechs, Gülselam, das Feld – Mevlüt Erdinc kam als frische und zusätzliche Spitze. Zunächst einmal war es aber Prib, der sich aus der Distanz ein Herz fasste – Außennetz (60.). Aber die Gäste sollten dann auch Glück haben, bei einem der seltenen TSG-Vorstöße nicht sogar das 0:2 zu kassieren: Volland scheiterte nach starker TSG-Kombination am großartig reagierenden Zieler (61.). Auch Amiri versuchte es nach einem Konter nochmal, doch der Schussversuch rutschte ab (67.). Insgesamt blieben aber die Niedersachsen feldüberlegen. Wieder war es Sané, der sich im Anschluss an eine Ecke im Luftkampf durchsetzen konnte, doch sein Kopfball strich knapp links vorbei (69.). Mit Benschop für Prib (71.) und Debütant Mike Steven Bähre für Saint Maximin (76.) zückte Frontzeck dann seine letzten Offensivoptionen für die Schlussphase. 96 sollte jedoch in der Schlussviertelstunde überhaupt keine Mittel finden, die Sinsheimer Defensive zu knacken. Die Kraichgauer dagegen kamen bei allen erfolglosen Annäherungsversuchen der Roten jetzt auch immer wieder zu Kontern. Amiris Schlenzer war jedoch kein Problem für Zieler (78.). Größeres Können musste er dagegen schon bei Schweglers Chance (83.) aufbieten. Auch Schär kam noch einmal zum Kopfball (86.). In der Nachspielzeit vergab Polanski sogar noch eine Großchance für die Stevens-Elf, die so am Ende wenig Mühe hatte, den so wichtigen Heimdreier zu sichern.

Es wird eng
Durch die Niederlage im direkten Duell verpasst Hannover 96, den Abstand auf den Kontrahenten aus Hoffenheim zu halten oder sogar zu vergrößern. Nun stecken die Roten inmitten der Kellerzone und haben mit dem Hinrundenabschluss gegen den großen FC Bayern eine mehr als schwierige Aufgabe vor der Brust. Die TSG 1899 Hoffenheim dagegen beendet ihre Sieglosserie und darf vor der Winterpause neue Hoffnung schöpfen.
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STATISTIK:

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Schär, Süle, Kim - Strobl, Schwegler (87. Bicakcic) - Schmid, Elyounoussi - Amiri (83. Polanski), Volland (65. Vargas)

Hannover 96: Zieler - Sakai, Marcelo, Schulz, Albornoz - Sané, Andreasen, Gülselam (59. Erdinç), Saint-Maximin (77. Bähre), Prib (71. Benschop), Karaman

Tore: 1:0 Schmid (30., Volland)

Gelbe Karten: Schär / Gülselam, Albornoz, Andreasen

Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

Zuschauer: 25.531