04.12.2015 / Spielbericht
1:3 – Saint-Maximins Traumtor zu wenig

Hannover 96 unterliegt beim FC Schalke 04 mit 1:3 (0:0). Geis per Strafstoß (50.) und Huntelaar (72.) brachten die Knappen in Führung. Den kurzen Hoffnungsschimmer nach Saint-Maximins Traumtor zum Anschluss (81.) beantworteten die Gastgeber mit der Entscheidung durch di Santo (82.).

Bech fällt aus, Geis kehrt zurück
Mit dem unter der Woche erkrankten Ron-Robert Zieler, aber ohne den zuletzt ebenfalls bärenstarken Uffe Bech (Nervenreizung an den Rippen) traten die Roten bei den Königsblauen an. Für den Dänen rückte Ceyhun Gülselam gegenüber dem 4:0 gegen Ingolstadt in die Frontzeck-Startelf. Schalkes Coach Andre Breitenreiter konnte nach fünf Spielen Sperre wieder auf Johannes Geis zurückgreifen, ohne den die Knappen in der Folge sieglos geblieben waren.

Leroy Sané wirbelt gegen gebeutelte 96er
Die Partie begann mit einem Schock! Noch nicht einmal eine Minute war gespielt, da verletzte sich Artur Sobiech nach einem Duell mit Sascha Riether am rechten Knöchel. Der Pole konnte zwar nach kurzer Behandlung weiterspielen, doch nach einer Viertelstunde musste er raus und erhöhte somit das ohnehin prall gefüllte 96-Lazarett. Charlison Benschop ersetze Sobiech. Die Niedersachsen starteten nichtsdestotrotz durchaus mutig und gestalteten die Anfangsphase sogar mit Feldvorteilen. Zu wirklichen Torgelegenheiten kamen aber weder die Hannoveraner noch die Schalker. So sollte es bis zur 23. Minute dauern, ehe die Gastgeber eine erste Chance herausspielten. Doch der Kopfball des agilen Leroy Sané aus sechs Metern wurde zur sicheren Beute von Zieler. Wenig später war es Meyer, dessen Abschluss knapp am rechten Pfosten vorbeiging (27.). Kurz darauf verpasste Huntelaar knapp (28.). Nun hatte S04 die Zügel angezogen und übernahm die Spielkontrolle. Vor allem Youngster Sané drehte nun auf und stellte die 96-Defensive vor große Schwierigkeiten. Glück hatte die Frontzeck-Elf, dass Huntelaar einen perfekt getimten Pass nicht unter Kontrolle brachte (38.). Schalke war nun klar dominant, die Roten bekamen zu wenig Zugriff. Nach 40 Minuten war es wieder Huntelaar, der aus der Drehung zum Abschluss kam, aber das Visier zu hoch eingestellt hatte. Die dickste Gelegenheit zur inzwischen hoch verdienten Gastgeberführung verhinderte dann Zieler gewohnt glänzend gegen den inzwischen überragenden Sané (45.). So ging es mit einem aus 96-Sicht glücklichem 0:0 in die Kabinen.

Schalke löscht 96-Hoffnungsschimmer in Sekunden
Die zweite Hälfte startete wie die erste geendet hatte: Schalke kam schnell zur ersten Chance durch Max Meyer (46.), doch auch hier war der Abschluss zu unpräzise, um Nationalkeeper Zieler in die Bredouille zu bringen. Nach 50 Minuten war dann das passiert, was man befürchten musste. Marcelo riss Huntelaar im Strafraum zu Boden und Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte auf den Punkt. Rückkehrer Johannes Geis ließ Zieler vom Elfmeterpunkt keine Chance – 1:0! Und tatsächlich war der der inzwischen folgerichtige Rückstand ein kleiner Weckruf für die Frontzeck-Truppe. Immerhin konnten die Roten durch einen allerdings zu unplatzierten Kopfball Karamans eine erste Torchance verbuchen (54.). Nach einer Stunde war es erneut Karaman, dessen Fernschuss aber zu hoch angesetzt war. Mit der Einwechslung von Allan Saint-Maximin für Manuel Schmiedebach (61.) versuchte Frontzeck noch einmal, für weitere notwendige offensive Akzente zu sorgen. Und tatsächlich wirkten die 96er jetzt wacher. Trotzdem hatten die Hausherren deutliches Plus im Ballbesitz, was sich dann doch auszahlen sollte: Zunächst scheiterte Joel Matip noch per Kopf an Zieler (71.), dann machte es Klaas-Jan Huntelaar besser. Der Holländer ließ dem 96-Keeper nach Meyer-Linksflanke aus neun Metern keine Abwehrchance (72.) - das Spiel war aber nur scheinbar entschieden. Die Ereignisse überschlugen sich: Zunächst traf Karaman bei der bis dahin besten 96-Offensivaktion nur den linken Pfosten (80.), dann krönte der starke Saint-Maximin seine Joker-Rolle. Der 18-jährige Franzose hämmerte das Leder nach einem feinen Solo unhaltbar in den rechten Giebel (81.)- Anschluss! Doch Schalke antwortete prompt mit dem direkten Gegenzug: Der eingewechselte Franco di Santo traf im Nachsetzen per Kopfball-Bogenlampe (82.). Der alte Abstand war wieder hergestellt - ebenso wie der Endstand.

Unter Zugzwang in Hoffenheim
Am Ende hatte Hannover verdient verloren, der Druck der Königsblauen führte fast folgerichtig zu den Toren. Für Saint-Maximin dürfte sein erster Bundesligatreffer damit einen bitter-süßen Beigeschmack haben. Nun stehen die 96er beim kommenden Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Zugzwang, um das Punktekonto vor der Winterpause zu erhöhen.
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STATISTIK:

FC Schalke 04: Fährmann - Riether, Höwedes, Matip, Aogo - Geis (88. Kolasinac), Goretzka - Sané, Meyer (78. Höjbjerg), Choupo-Moting - Huntelaar (77. di Santo)

Hannover 96: Zieler - Sorg, Marcelo, Schulz, Albornoz - Schmiedebach (62. Saint-Maximin), Sané - Andreasen (77. Prib), Gülselam, Karaman - Sobiech (17. Benschop)

Tore: 1:0 Geis (51./FE, Huntelaar), 2:0 Huntelaar (73., Meyer), 2:1 Saint-Maximin (81., Prib), 3:1 di Santo (82.)

Gelbe Karten: Riether / Marcelo

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Zuschauer: 61.000