Hannover: Bader lobt den Teamcharakter
96-Abstieg besiegelt - "Wichtig, es nicht auslaufen zu lassen"

Der Abstieg aus der Bundesliga ist seit diesem Sonntagabend auch rechnerisch traurige Gewissheit. Im dritten Spiel mit Interimstrainer Daniel Stendel aber blieb Hannover 96 immerhin zum dritten Mal ungeschlagen. Keine Selbstverständlichkeit für das gebeutelte Tabellenschlusslicht, wie auch der Geschäftsführer des Vereins hervorhebt.


Sonntagabend, 19.22 Uhr, was es dann auch amtlich besiegelt. Mit dem Schlusspfiff der Partie Frankfurt gegen Mainz und dem 2:1-Sieg der Eintracht muss Hannover 96 definitiv nach 14 Jahren Bundesligazugehörigkeit zum insgesamt fünften Mal in der eigenen Vereinshistorie in die Zweitklassigkeit gehen. Sowohl Bremen und Frankfurt noch zu überflügeln ist für 96 unmöglich, weil beide Konkurrenten noch am letzten Spieltag direkt aufeinandertreffen. Ein einschneidender Moment, der die Niedersachsen freilich keinesfalls unvorbereitet trifft. "Seit zwei, drei Wochen war unser Schicksal eigentlich klar", kommentierte Geschäftsführer Sport Martin Bader die nun gefallene Entscheidung gefasst, "die Wahrscheinlichkeit, dass noch ein Wunder passiert, lag ja noch bei maximal einem oder zwei Prozent."

Wenigstens dem leidgeprüften Kapitän von Hannover 96 wurde beim 2:2 in Ingolstadt ein Wunsch erfüllt. "Es war schön zu sehen und wichtig, dass die Mannschaft erneut Moral gezeigt und auf Sieg gespielt hat", merkte Ron-Robert Zieler an. Dieses Minimalziel hatte der Torhüter ausgegeben, nach den beiden Auswärts-Unentschieden in Berlin und nun Ingolstadt (jeweils 2:2) sowie dem zwischenzeitlichen 2:0-Sieg daheim gegen Mönchengladbach, kann er zufrieden sein. "Wir sind eine Einheit, das ist für mich eine wichtige Erkenntnis. Die Mannschaft tritt mutiger auf, nutzt im Spiel die wenigen Chancen, die sich bieten."

Sinnbildlich für den neuen Elan, den Hannover in diesen Wochen zur Schau trägt, präsentiert sich Felix Klaus, der bereits in den vergangenen Jahren mit Greuther Fürth und dem SC Freiburg abstieg, bei 96 lange keine Rolle spielte und nun in Ingolstadt von Interimstrainer Daniel Stendel einmal wieder eine Chance von Beginn an erhielt: "Die letzten Wochen waren richtig gut, es macht wieder Spaß."

Martin Bader registriert das. "Wichtig, dass es die Mannschaft nicht auslaufen lässt. Sie setzt um, was Daniel Stendel mit ihr erarbeitet. Das ist schon eine Charakterfrage. Sich auch den Rest der Saison gut zu verkaufen, das ist genau die Mindestanforderung, die wir stellen."


Quelle: www.kicker.de