Hannovers aufgeblähter Kader: Chance und Risiko
Klaus: "Wir können brutale Spieler nachschießen"

Mit einem 31-Mann-Kader geht Hannover 96 in die weitere Saison. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Manche Spieler durften nicht weg, andere wollten nicht gehen oder fanden keinen Verein. Neben vielen Risiken birgt ein derart aufgeblähter Kader aber auch Chancen, wie Flügelflitzer Felix Klaus bestätigt. Der 23-Jährige hat sich in der ersten Elf festgespielt und scheint bei den Niedersachsen endlich durchzustarten.

Bader erklärt den großen Kader


Die Verpflichtung von Innenverteidiger Stefan Strandberg (FK Krasnodar, Leihe mit Kaufoption) vor knapp einer Woche sollte Hannovers letzte Aktion im Sommertransferfenster gewesen sein. Weitere Zugänge ließ der große und qualitativ hochwertige Kader nicht mehr zu. Zudem konnten umworbene Spieler wie Abwehrchef Salif Sané, Torjäger Artur Sobiech, Flügelflitzer Noah Joel Sarenren Bazee oder Angreifer Charlison Benschop gehalten werden.

Im Gegenzug hätten die Roten allerdings gerne noch den ein oder anderen unzufriedenen Spieler abgegeben, doch es kam kein Transfer zu Stande. "Mal wollte der Spieler nicht weg, mal waren sich die Klubs nicht einig", erklärt Geschäftsführer Martin Bader. Wechselkandidaten waren unter anderem Marius Wolf, der auch nach einem halben Jahr noch keinen Fuß bei den Niedersachsen fassen konnte. "Für ihn wäre eine Ausleihe sinnvoll gewesen", sagt Bader. Auch Edgar Prib wünscht sich mehr Spielanteile. Der hochveranlagte Linksfuß spielte seit seinem Wechsel aus Fürth im Jahr 2013 nicht mehr regelmäßig, kam in der laufenden Spielzeit lediglich auf einen Kurzeinsatz in der Liga sowie eine Pokalpartie. "Er hat sicher andere Ansprüche", meint auch Bader.


Klaus dreht auf

Ein anderer Ex-Fürther, Felix Klaus, startet dagegen voll durch: In den bisherigen vier Pflichtspielen verbuchte der 23-Jährige vier Torbeteiligungen (ein Tor, drei Vorlagen) und einen kicker-Notenschnitt von 2,83. "Ich habe mir dieses Jahr viel vorgenommen. Ich wollte bessere Spiele zeigen als letztes Jahr und ich denke, das ist mir in den letzten vier Spielen gut gelungen", so der wieselflinke Flügelflitzer, der sich mit dem Saisonstart zufrieden zeigt: "In den ersten drei Spielen sieben Punkte zu holen, ist sehr gut, denke ich."

"Vollgas" gegen Dresden

In Hannovers durchschlagskräftiger Offensive (8:2 Tore) ist der Blondschopf trotz starker Konkurrenz gesetzt. Genau diese Kadertiefe sieht Klaus auch als großen Vorteil im Vergleich zu den anderen Mannschaften in der 2. Liga: "Wir haben eine hohe Qualität, können von der Bank immer wieder brutale Spieler nachschießen." Mit dieser Offensivpower will das noch ungeschlagene 96 auch nach der Länderspielpause weiter erfolgreich sein. Am 11. September (13.30 Uhr, live! bei kicker.de) ist Aufsteiger Dynamo Dresden zu Gast. Bis dahin wollen Klaus & Co. "erstmal runterkommen, den Kopf frei bekommen und dann daheim gegen Dresden wieder Vollgas geben".


Quelle: www.kicker.de