Hannover: Mit einer Tüte voll Sportsachen ins neue Leben
96-Legende Lala wird 40

Grund zum Feiern gab es bei Hannover 96 in der Vergangenheit nicht allzu oft - genauso wenig wie aktuell, denn die Niedersachsen stecken nach wie vor tief im Keller der Bundesliga. An diesem Mittwoch aber feiert ein absoluter Sympathieträger der jüngeren Vereinsgeschichte einen runden Geburtstag: Altin Lala wird 40.


Vor dreieinhalb Jahren verließ er die Bundesliga-Bühne, bekannt und beliebt ist er unvermindert in Hannover: Altin Lala, Sympathieträger und für viele eine Legende bei 96, feiert an diesem Mittwoch seinen 40. Geburtstag - Grund zum Feiern im zurzeit nicht von positiven Anlässen verwöhnten Hannover.

Alles, was er bei sich hatte, war eine Tüte voll Sportsachen. Mit dieser war Lala vor fast genau 24 Jahren in ein neues Leben gestartet. Als Mitglied der albanischen U-16-Nationalmannschaft hatte er sich nach einem EM-Qualifikationsspiel in Offenbach gemeinsam mit neun Teamkollegen von der Delegation abgesetzt und in Deutschland um Asyl ersucht.

Du kannst Unterricht nehmen, studieren. Dies aber war die Schule meines Lebens.
Altin Lala zu seinen Anfängen



Als 18-Jähriger unterschrieb der talentierte Fußballer bei dem hessischen Klub Borussia Fulda 1994 seinen ersten Vertrag. "Es war ein schwerer und harter Weg", hatte Lala im kicker einmal von Jahren voller Hoffnung, Sehnsucht, Zweifel und auch Angst als Teenager erzählt. Erst spät hatte sich auch in Albanien der Eiserne Vorhang geöffnet, der Kontakt zu seiner Familie in seinem Geburtsland war zuvor zunächst schwierig bis unmöglich. Diese Zeit prägte ihn wie keine andere. "Du kannst Unterricht nehmen, studieren, alles machen. Dies aber war die Schule meines Lebens."


Von Fulda ging es 1998 nach Hannover, das zum Glücksfall für ihn wurde. 14 Jahre lang gehörte Altin Lala fast durchweg zur 96-Mannschaft, als defensiver Mittelfeldspieler mit großem Kämpferherz. Sportliche Höhen und Tiefen erlebte er hier, überstand selbst schwierige Sportverletzungen wie Schambeinentzündung und Kreuzbandriss und kehrte zurück, erntete vielleicht auch deshalb höchste Anerkennung. Kapitän der Roten war er auch, klangvolle Namen wie Per Mertesacker, Michael Tarnat oder Robert Enke reihten sich im Mannschaftsrat hinter ihm ein.

Über Hannovers Klub-Boss Martin Kind entstand zudem der Kontakt zu dessen Bekanntem Dirk Roßmann, der mit Lala später Filialen seiner bekannten Drogerie-Kette im sich mehr und mehr öffnenden Albanien aufbaute. Auch sportlich kehrte der Wahl-Hannoveraner zwischenzeitlich noch einmal als Co-Trainer der A-Nationalmannschaft und Coach der U-19-Auswahl zu seinen Wurzeln zurück.
Lala: ein Tor, 181 Bundesliga-Spiele

Seine aktive Karriere hatte Lala 2012 bei der Zweiten des FC Bayern beendet, sein Ex-Kollege Tarnat hatte ihn dorthin gelockt. Zu Hause ist der Familienvater längst in Hannover. Nicht nur der Geburtstag am 18. November ist ein Schlüsseldatum in seinem Leben, auch der 31. Januar 2007 ist es. Beim 5:0-Sieg mit Hannover gegen Hertha BSC schoss der 1,72-Meter-Mann damals ein Tor - es sollte sein einziges in 181 Bundesliga-Spielen für die Niedersachsen im deutschen Oberhaus bleiben!


Quelle: www.kicker.de