15.03.2015

Nach dem 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach zeigt sich Edgar Prib vor allem mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten unzufrieden: "Die erste Hälfte haben wir völlig verpennt." Alle Stimmen zum Spiel!


96-Trainer Tayfun Korkut: "Es war ein verdienter Erfolg für Borussia Mönchengladbach. Uns haben 25 gute Minuten nicht gereicht. Die reichen in einem Bundesliga-Spiel auch nicht, um letztlich was mitzunehmen. Wir haben es in der ersten Halbzeit, in der wir sehr tief standen, nicht geschafft, in den richtigen Momenten den Ball zu gewinnen. Wir hatten da einfach Schwierigkeiten und Glück, dass wir das Tor nicht schon vorher bekommen haben. Wir sind mit dem 0:1 in die Halbzeit gegangen, was letztendlich verdient war und kamen dann raus, um offensiver zu agieren. Das hat die Mannschaft getan und hatte dann eine Möglichkeit und zwei halbe Chancen, bekam aber das zweite Tor und jetzt ist es ein verdienter Heimsieg für Borussia."

VfL-Trainer Lucien Favre: "Wir sollten und wollten in der zweiten Halbzeit das 2:0 machen – das war unser Plan. Es war schwer für uns. Die ersten fünfzehn bis zwanzig Minuten der zweiten Hälfte waren wir nicht wirklich konzentriert. Wir haben Hannover spielen lassen und vergessen, weiter zu pressen. Hannover hatte so zwei Möglichkeiten und wenn wir das 1:1 kassiert hätten, wäre es psychologisch schwierig geworden. Aber insgesamt haben wir es klar verdient, zu gewinnen – wir müssen aber noch effizienter werden."

96-Verteidiger Christian Schulz: "Die erste Hälfte von uns war katastrophal. Von den Zweikämpfen bis nach vorne war es wirklich schlecht. Wir wollten ein bisschen tiefer stehen, aber das heißt nicht, dass man erst ab 20 Meter vor dem eigenen Tor anfängt, anzugreifen. Wenn wir den Ball einmal vorne gewonnen hatten, sind wir nicht nachgerückt, konnten keinen Ball halten. In erste Linie hätten wir besser in die Zweikämpfe kommen müssen. 20 oder 25 Meter vor dem Tor muss es irgendwann auch scheppern - egal, ob man tief steht: Irgendwo muss die Kampfzone beginnen. In der zweiten Hälfte haben wir umgestellt, weil wir gesehen haben, dass es überhaupt nicht funktioniert hat. Dann standen wir etwas höher und haben früher angegriffen - das kam uns dann etwas mehr entgegen. Die Gesamtsituation ist scheiße, war scheiße und wenn wir nicht höllisch aufpassen, wird sie noch beschissener. Das werden jetzt noch knüppelharte neun Spiele. Wir brauchen nicht denken, dass wir da in den nächsten drei Spielen aus der Situation raus sind - das kann bis zum Ende dauern. Auch die Mannschaften, die unten stehen, punkten irgendwann und leider gehören wir zu denen, die das nicht getan haben. Deswegen ist die Situation jetzt noch schwieriger als vor zwei, drei Wochen."

96-Mittelfeldspieler Edgar Prib: "Wir sind enttäuscht. Die erste Hälfte haben wir völlig verpennt. Wir standen zu tief und waren passiv. In der zweiten Hälfte haben wir die Taktik komplett umgeworfen und haben uns vorgenommen, vorne drauf zu gehen, vorne die Bälle zu gewinnen. Phasenweise war das okay, aber nichtsdestotrotz war das heute zu wenig und dementsprechend eine verdiente Niederlage. Wir wollten heute etwas tiefer stehen - ähnlich wie gegen die Bayern - und dann auf unsere Chancen lauern. Aber die Passivität, die wir gezeigt haben, hat das Spiel kaputt gemacht. So konnten wir nicht in die Zweikämpfe kommen, keine Ballgewinne erzielen und keine Gegenangriffe starten. Die Situation momentan ist nicht schön, aber trotzdem haben wir noch vier Punkte Vorsprung. Jetzt haben wir noch genug Spiele, in denen wir punkten können - deswegen geraten wir nicht in Panik. Wir müssen uns weiter konzentrieren, weiter arbeiten und irgendwann kommt der Erfolg wieder."

96-Defensivspieler Leon Andreasen: "Die erste Hälfte war nicht gut. Wir wollten wie gegen die Bayern defensiv agressiv sein, aber das ist uns überhaupt nicht gelungen. Wir brauchen auch Spiele, auf die wir aufbauen können und aus denen wir etwas mitnehmen können - das war heute nicht gut. Das Spiel müssen wir jetzt abhaken und nach vorne schauen."

96-Sportdirektor Dirk Dufner: "Wir haben in der ersten Halbzeit im Prinzip zugeschaut und waren mutlos. Das darf in unserer Situation nicht passieren und ist typisch für den Abstiegskampf – eine Art Verkrampfung. Wir sind jetzt im Abstiegskampf und müssen uns auf diese Situation voll einlassen und uns mit allem dagegen wehren. Die Mannschaft macht sich selber schon große Vorwürfe. Die Spieler schauen sich ratlos an und fragen sich, wie so eine Leistung wie in der ersten Hälfte passieren konnte. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass uns das in dieser Saison nicht noch einmal passiert."

VfL-Torschütze Patrick Herrmann: "Es war von der ersten Minute an zu sehen, dass wir heute unbedingt einen Dreier wollten. Das war ganz wichtig. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner kaum über die Mittellinie kommen lassen und in der zweiten Halbzeit haben wir auch ein gutes Spiel gemacht – dementsprechend war das Resultat so in Ordnung. Ich wollte meine persönliche Torquote von sechs Treffern knacken und das habe ich jetzt auch geschafft."

VfL-Mittelfeldspieler Granit Xhaka: "Wir wussten, dass Hannover vor allem in Standard-Situationen stark ist, weil sie enorm große Spieler haben. Wenn man dann die Chancen nicht macht, kann man im Gegenzug ein Tor kassieren. Wir haben das heute aber sehr gut gemacht. Zuerst hatten wir viele Chancen und haben kein Tor erzielt, danach ist es uns aber noch zweimal gelungen. Wir haben die Ergebnisse von gestern natürlich gesehen und wollten heute vorlegen – das haben wir getan und wissen jetzt, dass die nächsten Wochen enorm schwer werden."

VfL-Sportdirektor Max Eberl: "Ich muss ein großes Kompliment an die Mannschaft richten, wie sie dieses Spiel gemacht hat. Du spielst gegen einen Gegner, der angeschlagen ist und bei dem jeder sagt: "Den musst du schlagen!". Diese Aufgabe haben wir aber sehr souverän gelöst. Patrick hat sich stark entwickelt. Er musste damit zurechtkommen, dass wir zu Beginn der Saison die Flügel gestärkt haben – dem Kampf hat er sich gestellt und hat das wirklich sehr gut für sich gelöst. Das ist einfach das, was sich in Tore und Spielsituationen ummünzt."


Quelle: www.hannover96.de