11.06.2016 / Profis

ZWISCHEN DERBY UND DÜSSELDORF - DAS ERWARTET DIE 96-FANS (4)

Die Würzburger Kickers sind überraschend aufgestiegen und werden in diesem Teil ebenso thematisiert wie der traditionsreiche TSV 1860 München. Am 05. August startet die 2. Bundesliga dann in die Saison 2016/17 und damit für alle 96-Fans auch eine spannende Reise ins Ungewisse: Neben einer sportlich von Leidenschaft und Kampf geprägten Liga werden unsere Fans zu Entdeckern eines nur noch Wenigen bekannten Terrains. Wo es die günstigsten Tickets und weitesten Anreisen gibt, was Ihr über die gegnerischen Teams wissen müsst und was es sonst noch Neues gibt, erfahrt Ihr hier in einem achtteiligen Reiseführer zur Saison 2016/17!


FC Würzburger Kickers
In der Bezirksliga Unterfranken Mitte spielen aktuell Teams wie der TuS Frammersbach und der TSV Keilberg. In der Saison 2003/04 reihte sich dort auch der FC Würzburger Kickers ein, nachdem der Club innerhalb von fünf Jahren von der vierten in eben diese siebte Liga abgestiegen ist. Zwölf Jahre später gehen die Kickers nun in ihre zweite Zweitligasaison und überraschten damit ganz Fußballdeutschland. Dabei sah es nach einem Fehlstart zu Saisonbeginn (kein Tor in den ersten vier Partien) und einer eher mäßigen Hinrunde zur Winterpause in der vergangenen Saison noch gar nicht nach Aufstieg aus – lediglich der 9. Platz stand zu Buche. Doch dann passierte Folgendes: Zwölf Spiele in Folge ohne Niederlage (darunter nur drei Unentschieden), die Relegation gegen den MSV Duisburg und zwei weitere Siege ermöglichten den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Entscheidenden Anteil an diesem modernen Fußballmärchen hat der gebürtige Würzburger Bernd Hollerbach. Seit 2014 steht der ehemalige Bundesligaprofi an der Seitenlinie der Kickers und formt seitdem an seiner Elf. Mit einem Mix aus erfahrenen Spielern wie dem 38-jährigen Torwart Robert Wulnikowsi oder dem zweitligaerfahrenen Kapitän Amir Shapourzadeh und jüngeren Akteuren stellten die Würzburger die zweitbeste Verteidigung der Liga.

Das letzte Aufeinandertreffen
Mit den zwei Partien in der kommenden Serie treffen beide Teams das erste Mal aufeinander.

Die Stadt
Studentenstadt, Dirk Nowitzki und die US-Streitkräfte – die malerische 125.000-Einwohner-Stadt Würzburg ist nicht erst mit den Kickers bekannt geworden. Für die richtige Einstimmung auf das Spiel lohnt sich jedenfalls ein Besuch im bahnhofsnahen „Wein-Bier- und Speisehaus“ (Haugerpfarrgasse 10).

Der Verein
Abgesehen von fünf DFB-Pokal-Teilnahmen und bisher einer Saison in der 2. Bundesliga sind die Würzburger Kickers noch nicht wirklich im deutschen Profifußball in Erscheinung getreten. Bis in die 1980er-Jahre hielten sich die Kickers konstant in der drittklassigen Bayernliga. Danach folgte eine Berg- und Talfahrt, die den FWK von der Bezirksliga bis in die 2. Bundesliga führte.

Das Stadion
Die Spielstätte der Kickers ist zurzeit das Top-Thema bei den Würzburgern. Der Grund: die flyeralarm Arena genügt den Ansprüchen der 2. Bundesliga (noch) nicht. Statt 15.000 erforderlichen Plätzen bietet das Stadion am Dallenberg bislang nur 10.000 Menschen Platz. Im umgebauten Stadion stehen voraussichtlich 1480 Steh- zum Preis von voraussichtlich 12 Euro und 320 Sitzplätze zum voraussichtlichen Preis von 24 Euro für die Gästefans bereit. Ein 0,4l-Bier der Marke Würzburger Hofbräu ist für 3,50 Euro (8,75 Euro/Liter) erhältlich, eine Bratwurst bekommt Ihr für drei Euro.

Die Anreise
Mit dem Auto benötigt Ihr etwa dreieinhalb Stunden, um die 373 Kilometer entfernte flyeralarm Arena zu erreichen. Weitere Infos zur Anreise findet Ihr hier.

Und sonst?
Die Premierensaison für die Kickers 1977/78 in der 2. Bundesliga ging gehörig in die Hose: In 38 Spielen holten die Würzburger 21 Punkte und gewannen lediglich vier Partien. Die Folge war der direkte Abstieg und der viertletzte Platz in der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga.

TSV 1860 München
Und wieder war´s eine knappe Kiste für die Löwen: Nachdem der TSV 1860 München die Saison vor einem Jahr erst in der Relegation retten konnte, ging es auch in der vergangenen Spielzeit bis zum vorletzten Spieltag um den Abstieg in die 3. Liga. Doch das saubere Finish mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen verhinderte den Worst Case in einer Spielzeit, in der die Sechziger 18 Spieltage lang auf einem direkten Abstiegsplatz rangierten. Die beeindruckende Kehrtwende hat vor allem einen Namen: Daniel Bierofka. Der dritte Cheftrainer der Saison konnte die Mannschaft neu motivieren und brachte damit den Erfolg zurück. Zur neuen Saison kehrt der charismatische Retter zur U21 der Löwen zurück. Sein Nachfolger wird Kosta Runjaic. Für den ehemaligen Coach von Kaiserslautern und Duisburg geht es in der kommenden Spielzeit vor allem darum, den Verein sportlich zu konsolidieren und gemeinsam mit Sportdirekter Oliver Kreutzer eine solide Mannschaft zu formen. Der zum Winter als Leihspieler nach München gewechselte Sascha Mölders (sechs Torbeteiligungen in 15 Spielen) macht dabei den Anfang und spielt ab der kommenden Saison fest bei den Sechzigern. Der 31-Jährige soll den Abgang von Rubin Okotie (acht Tore) kompensieren.

Das letzte Aufeinandertreffen
Die letzte Partie zwischen den Löwen und 96 fand am 27. Spieltag der Saison 2003/04 statt: Mit 2:0 fuhren die Roten einen wichtigen Auswärtserfolg bei den Sechzigern ein. Damals übrigens noch als Spieler auf dem Platz: Daniel Stendel.

Die Stadt
Auch in der kommenden Saison bleibt München ein Spielort für die Roten. Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten in der bayrischen Metropole ist vor allem ein obligatorischer Besuch im "Hofbräuhaus" (Platzl 9) immer wieder empfehlenswert.

Der Verein
Zwei Mal DFB-Pokalsieger (1942 und 1964), einmal Deutscher Meister (1966) und eine Finalteilnahme im Europapokal der Pokalsieger (1965): Die 1960er Jahre waren zweifelsohne die Erfolgreichsten der Sechziger Vereinsgeschichte. Nur ein Jahrzehnt später folgte dann aber die große Tristesse. So spielten die Löwen in den 1980er-Jahren nahezu dauerhaft drittklassig und schafften erst mit Werner Lorant als Cheftrainer den erneuten Aufstieg bis in die 1. Bundesliga.

Das Stadion
Gemeinsam mit dem FC Bayern teilen sich die Löwen die hochmoderne Allianz Arena. Das WM-Stadion von 2006 hat eine Kapazität von 69.000 Plätzen, wovon 1500 Steh- für 7-14 Euro und 5400 Sitzplätze für 14-28 Euro an die Gastmannschaft gehen. Zum Löwen-Heimspiel gibt´s 0,5l-Hacker-Pschorr für 4 Euro und Bratwurst für 3,50 Euro.

Die Anreise
Wie bereits in der vergangenen Saison bleibt die Allianz Arena auch in der kommenden Spielzeit die weiteste Auswärtsfahrt für die 96-Fans: Mit dem Auto benötigt Ihr für die 623 Kilometer etwa sechs Stunden. Für alternative Anfahrtsmöglichkeiten klickt hier.

Und sonst?
Der 96er Marius Wolf kam erst im vergangenen Winter aus München nach Hannover. Der 21-Jährige trug sich in 16 Einsätzen für die Löwen fünf Mal in die Scorerliste ein.