06.06.2016 / Profis

ZWISCHEN DERBY UND DÜSSELDORF - DAS ERWARTET DIE 96-FANS (1.)

Am 05. August startet die 2. Bundesliga in die Saison 2016/17 und damit für alle 96-Fans auch eine spannende Reise ins Ungewisse: Neben einer sportlich von Leidenschaft und Kampf geprägten Liga werden unsere Fans zu Entdeckern eines nur noch Wenigen bekannten Terrains. Wo es die günstigsten Tickets und weitesten Anreisen gibt, was Ihr über die gegnerischen Teams wissen müsst und was es sonst noch Neues gibt, erfahrt Ihr hier in einem achtteiligen Reiseführer zur Saison 2016/17! Wir starten die Serie mit drei Traditionsvereinen aus dem Südwesten der Republik: VfB Stuttgart, Karlsruher SC und 1. FC Kaiserslautern.


VfB Stuttgart
Starten wir also mit dem Mitabsteiger, dem VfB Stuttgart. Für die Schwaben bedeutet der Gang in das Unterhaus der zweite Bundesliga-Abstieg nach 41 Jahren. Und dabei sah es Mitte der Rückrunde noch so gut aus für den VfB: Nach einer fulminanten Siegesserie zu Beginn der Rückrunde kletterten die Schwaben vom Letzten auf den 11. Platz am 26. Spieltag. Doch dann folgte der freie Fall. Bis zum Saisonende holte der VfB nur noch zwei Punkte und besiegelte damit den bitteren Bundesliga-Abstieg. Was jetzt folgt, ist der große Umbruch: Neben Trainer Jürgen Kramny und Sport-Vorstand Robin Dutt ist auch Präsident Bernd Wahler nicht mehr für den VfB tätig. Zur neuen Saison steht Jos Luhukay, der zusammen mit dem neuen 96-Assistenztrainer Markus Gellhaus bereits dreimal einen Aufstieg feiern konnte, an der Seitenlinie in Stuttgart. Die Schwaben werden damit sportlich schwer einzuschätzen sein und könnten die große Unbekannte in der zweiten Bundesliga sein.

Das letzte Aufeinandertreffen
Zuletzt holte 96 in der vergangenen Rückrunde einen Auswärtsdreier bei den Schwaben. Die Niedersachsen besiegten den VfB mit 2:1.

Die Stadt
Stuttgart 21, ein grüner Ministerpräsident und die Wasen - die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg hat einiges zu bieten. Aber nicht nur das: Wer vor dem Spiel noch das ein oder andere Kaltgetränk verköstigen will, ist in der "1. Stuttgarter Lokalbrauerei" (Calwer Straße 31) richtig. Dort gibt es hausgebrautes Bier vom Fass und klassische schwäbische Gerichte.

Der Verein
Die Schwaben sind einer der erfolgreichsten und größten Vereine der Republik: Der fünfmalige deutsche Meister und dreifache DFB-Pokal-Sieger rangiert auch auf dem fünften Platz der ewigen Bundesligatabelle und spielte seit der Bundesliga-Gründung 1963 nur zwei Jahre im Unterhaus.

Das Stadion
Die Mercedes-Benz-Arena ist in der kommenden Saison mit 60.449 Plätzen das zweitgrößte Stadion der Liga. Davon gehen 2710 Steh- und bis zu 2517 Sitzplätze an die Gäste. Die Preise für die neue Saison werden erst Ende Juni veröffentlicht. Für ein Krombacher zahlt Ihr beim VfB 4 Euro für 0,5l (8 Euro/Liter) und für eine Bratwurst 2,80 Euro

Die Anreise
Mit dem Auto liegt das Stadion mit der Cannstatter Kurve exakt 503 Kilometer von der heimischen HDI Arena entfernt und ist damit die drittweiteste Auswärtsfahrt. Ihr fahrt etwa fünf Stunden ins Ländle. Wie ihr sonst noch nach Stuttgart kommt, erfahrt Ihr hier.

Und sonst?
59 Mal trafen die Roten auf den VfB. Neu ist: Zum ersten Mal treffen beide Teams nun in der zweiten Liga aufeinander. Aus Stuttgart kommt neben Markus Miller übrigens auch der ehemalige 96-Stürmer Fredi Bobic, der in seiner einzigen Saison 2002/03 für die Roten mit 14 Toren einen entscheidenden Anteil am Klassenerhalt der Niedersachsen hatte.

Karlsruher SC
Nachdem der KSC vor einem Jahr nur denkbar knapp den Aufstieg in die 1. Bundesliga im Relegationsspiel gegen den Hamburger SV verpasste, ging es in der vergangenen Saison etwas ruhiger zu im Wildpark. So hieß es am Ende Platz Sieben für die Elf von Markus Kauczinski, der nach 15 Jahren in verschiedenen Tätigkeiten beim KSC seinen Abschied verkündete. Der 46-Jährige übernimmt zur neuen Saison den Trainerposten beim FC Ingolstadt. Sein Nachfolger steht aber bereits in den Startlöchern: Tomas Oral. Für den 43-Jährigen ist der KSC seine vierte Station als Cheftrainer nach einer langjährigen Tätigkeit beim seinem Heimatverein FSV Frankfurt sowie bei RB Leipzig und dem FC Ingolstadt. Sein Job im Wildpark wird jedoch eine interessante Aufgabe, denn die Blau-Weißen befinden sich in einer kleinen Umbruchsphase. Neben Kauczinski verlassen auch die Routiniers Dominic Peitz und Daniel Gordon sowie die Defensivakteure Manuel Gulde und Jonas Meffert (beide zum Aufsteiger SC Freiburg) den Verein. Einer von den bisher sechs Neuzugängen ist ein alter Bekannter in Hannover. Mit Moritz Stoppelkamp treffen die Roten auf einen ehemaligen 96-Akteur, der aus Paderborn in den Wildpark wechselte.

Das letzte Aufeinandertreffen
Am 32. Spieltag der Saison 2008/09 trafen die 96er zuletzt auf den Karlsruher SC. In einem spannenden Spiel drehten die Niedersachsen einen 2:0-Rückstand im Wildpark und siegten am Ende mit 3:2. Damit war der Abstieg der Blau-Weißen so gut wie besiegelt: am Ende stieg er KSC als Vorletzter ab und kehrte seitdem nicht mehr in die Bundesliga zurück.

Die Stadt
Unweit von der französischen Grenze entfernt liegt die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs: Karlsruhe. Die Fächerstadt ist vor allem für das dort ansässige Bundesverfassungsgericht und sein malerisches Schloss bekannt. Vielen 96-Fans fällt aber auch noch was anderes ein, wenn sie Karlsruhe hören. Der ehemalige Kapitän der Roten Lars Stindl wuchs in Karlsruhe auf und durchlief beinahe alle Jugendteams des KSC.

Der Verein
Der 1894 gegründete KSC, dessen voller Name Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix lautet, wurde 1909 einmal deutscher Meister und holte zweimal in den 50ern den DFB-Pokal.

Das Stadion
Das Wildparkstadion ist eines der letzten großen Stadien für Fußballnostalgiker: Viele Stehplätze, teilweise unüberdacht, und vier markante Flutlichtmasten sorgen für ein besonderes Flair. Der Wildpark bietet 29.699 Menschen Platz, davon 2500 Steh- zum Preis von 8 bis 11 Euro und circa 1500 Sitzplätze zum Preis von 15 Euro im Gästebereich (alle unüberdacht!). Ein 0,5l-Rothaus bekommt Ihr für 3,50 Euro Euro (7 Euro/Liter) und die Bratwurst gibt’s für 3 Euro.

Die Anreise
Die Heimstätte des KSC liegt 478 Kilometer von der HDI Arena entfernt. Mit dem Auto seid Ihr ca. viereinhalb Stunden unterwegs. Weitere Anreisemöglichkeiten könnt Ihr hier einsehen.

Und sonst?
Winnie Schäfer, die Legende. Der ehemalige Trainer des KSC war zwölf Jahre im Amt und brachte nicht nur Fußballgrößen wie Mehmet Scholl und Oliver Kahn heraus sondern prägte in den 90ern mit drei Qualifizierungen für den UEFA-Cup auch die jüngere Vereinsgeschichte der Blau-Weißen. Aktuell trainiert Schäfer die Nationalmannschaft von Jamaika.

1.FC Kaiserslautern
Sie landeten einmal in der Relegation gegen die TSG 1899 Hoffenheim und zweimal auf dem 4. Platz: In drei Spielzeiten hintereinander scheiterten die Lauterer zwischen 2012 und 2015 nur knapp am Aufstieg in die 1. Bundesliga. Daran anzuknüpfen war das Ziel vor der vergangenen Saison und der Traum vieler Fans. Doch deren Wunsch wurde nicht Wirklichkeit und der FCK beendete die Spielzeit auf dem 10. Rang. Es fehlte letztlich die Konstanz: Auswärtssiegen gegen Topteams wie RB Leipzig und den VfL Bochum folgten Niederlagen gegen Sandhausen oder Fast-Absteiger 1860 München. So trat am 8. Spieltag auch Kosta Runjaic zurück, dessen Nachfolger Konrad Fünfstück die Roten Teufel ebenfalls nicht auf den konstanten Siegesweg zurückführen konnte und schließlich zum Saisonende entlassen wurde. Ein Nachfolger wird noch gesucht. Die ohnehin junge Mannschaft der Pfälzer verliert zur neuen Saison zudem drei seiner fünf ältesten Akteure: Markus Karl (30), Ruben Jenssen (28) und Chris Löwe (27) sorgen für eine weitere Verjüngung der Roten Teufel.

Das letzte Aufeinandertreffen
Das letzte Spiel zwischen den beiden Vereinen war gleichzeitig der letzte Auftritt der Pfälzer in der 1. Bundesliga. Am 34. Spieltag der Saison 2011/12 besiegte 96 die Lauterer mit 2:1 und blieb damit als einziges Team der Saison zu Hause ungeschlagen.

Die Stadt
Die Studentenstadt mit seinen 100.000 Einwohnern liegt am Rande des Pfälzerwaldes und ist vor allem durch den FCK bekannt. Wer als Norddeutscher einmal deftige Pfälzer Gerichte wie Maronenbratwürste oder Wildgulasch testen möchte, ist in der Innenstadt bei der „Gaststätte Spinnrädl“ (Schillerstraße 1) gut aufgehoben.

Der Verein
Viermal wurden die Pfälzer Deutscher Meister, zweimal Pokalsieger und einmal Superpokalsieger. Die Geschichte des FCK wurde aber mehr als einmal von Kuriositäten geprägt: So spielten die Roten Teufel von 1963 bis 1996 durchgängig in der 1.Bundesliga, holten im Abstiegsjahr 1996 aber dennoch den DFB-Pokal. Nur zwei Jahre später sorgten sie für ein weiteres Kuriosum und feierten nach dem direkten Wiederaufstieg als erster Aufsteiger der Geschichte die deutsche Meisterschaft.

Das Stadion
"Wenn der Betze bebt", feuern 49.780 Menschen ihre Mannschaft im Fritz-Walter-Stadion an. Der "Betze", wie das WM-Stadion von 2006 im Volksmund genannt wird, ist vor allem für seine hervorragende Stimmung und spezielle Atmosphäre bekannt. Für die Gäste stehen 1000 Steh- zum Preis von 10,50 bis 12 Euro und circa 4.000 Sitzplätze für 17 bis 21,50 Euro bereit. Die Bratwurst ist für 2,50 Euro und das 0,4l-Karlsberg für 3,20 Euro (8 Euro/Liter) zu haben.

Die Anreise
459 Kilometer seid Ihr bis zum Fritz-Walter-Stadion unterwegs, wenn Ihr an der HDI Arena startet. Das macht eine geschätzte Fahrtzeit mit dem Auto von viereinhalb Stunden. Für weitere Anreiseinformationen klickt hier.

Und sonst?
Da gibt’s zunächst natürlich den großen Fritz Walter, den Kapitän der legendären 1954er-Weltmeistermannschaft, der in 384 Partien für den FCK 327 Tore schoss und bis heute als größte Vereinslegende gilt. Die 96-Fans haben aber vor allem auch den historischen und sensationellen 5:1-Sieg im Finale um die Deutsche Meisterschaft 1954 gegen die Lauterer im Gedächtnis.